Herr Lange, SL Armaturen ist darauf spezialisiert, Antriebe zu liefern, die passgenau auf jede Klappe montierbar sind. Wo kommen Ihre Antriebe zum Einsatz?
Lange: Besonders für Unternehmen, die einen hohen Automatisierungsgrad haben und für die der feste Verbund aus Armatur und Antrieb ohne zusätzlichen Montagesatz kein Problem darstellt, sondern im Gegenteil einen Vorteil, sind unsere Antriebe eine wirtschaftlich interessante Lösung. Typische Anwendungsfälle finden sich z. B. in der Papier-, Zucker-, Lebensmittel- und Stahlindustrie, wo Pneumatikantriebe eingesetzt werden und Absperrklappen installiert sind. In diesen herstellenden Industrien ist die kraftschlüssige Verbindung eine gern eingesetzte Lösung.
Können Sie das an einem Beispiel erläutern?
Lange: Es gab Projekte, bei denen der Kunde mehrere Absperrklappen im Laufe der Jahre stillgelegt und die Antriebe zur anderweitigen Verwendung abmontiert hatte. Als man die Klappen reaktivieren und automatisieren wollte, stand man vor dem Problem, dass die Produkte, was den Anbauflansch angeht, nicht den gültigen ISO-Normen entsprachen. Da die ISO 1984 eingeführt wurde, die Armaturen allerdings schon an die 40 Jahre im Einsatz waren, gab es für den Betreiber zunächst nur die Option, alle Klappen in Kombination neu zu beschaffen.
Und wie haben Sie das Problem gelöst?
Lange: Durch unsere Antriebslösung spart dieser Anlagenbetreiber in zweierlei Hinsicht. Zum einen liefern wir einen Antrieb, der auf jedes bestehende Armaturenfabrikat passt, wodurch die Absperrklappen im Fallbeispiel weiterverwendet werden konnten. Zum anderen entfällt der Aus- und Wiedereinbau in die Rohrleitung, was einen nicht unerheblichen Zeit- und Kostenfaktor darstellt.
Stellen Sie Ihren Antrieb bitte etwas genauer vor.
Lange: Der pneumatische Antrieb von SL Armaturen ist mit einem variablen Lochkreis sowie einer anpassungsfähigen Aufnahme an die jeweilige Armatur ausgerüstet. Er eignet sich für Armaturen mit 90°-Schaltweg wie Kugelhähne, Absperrklappen oder Kükenhähne. Es gibt ihn doppelt und einfach wirkend in unterschiedlichen Öberflächenvarianten. Der Antrieb eignet sich auch für Armaturen, die nicht der ISO-Norm entsprechen. Benötigt werden lediglich die Angaben des Fabrikats samt Nennweite. Der Antrieb wird dementsprechend ausgelegt, auch was das Drehmoment anbelangt, sodass der Kunde ihn passgenau und komfortabel montieren kann. Es ist aber auch durchaus möglich, Armaturen älterer Bauart mit Montagesätzen auszurüsten und somit den Antrieb zu montieren.
Letzteres scheint allerdings etwas problembehaftet zu sein?
Lange: Ja. Diese Methode hat signifikanten Einfluss auf die Bauhöhe. Man kann das aber mit unseren Antrieben verhindern. So war beispielsweise die Adaptierung bei einer Anlage aufgrund der veränderten Bauhöhe nicht möglich, denn das enge Layout der Verrohrung bot nach oben hin zu wenig Spiel. Die Folge wäre ein aufwendiger Umbau gewesen. Durch unsere angepassten Antriebe konnte aber ein erheblich effizienterer, wirtschaftlicherer Weg gefunden werden, ohne Eingriffe in die Verrohrung vorzunehmen.
Wie verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle Einbausituation?
Lange: Hier ist natürlich der persönliche Kontakt zum Kunden generell von Bedeutung. Bei vielen Projekten lassen sich zwar telefonisch durch die Aufgabenstellung entsprechende Lösungen ermitteln, es gibt aber auch seltene Fälle, in denen der Besuch vor Ort sehr hilfreich ist. Dies trifft besonders bei sehr exotischen Fabrikaten zu, von denen keine Unterlagen mehr vorhanden sind, die die benötigten Informationen liefern könnten.
Das heißt, Sie lösen jedes Problem?
Lange: Das ist unser Ansatz. SL Armaturen versteht sich als Problemlöser, sowohl was technische als auch kommerzielle Aspekte betrifft.
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Unser pneumatischer Antrieb ist mit einem variablen Lochkreis sowie einer anpassungsfähigen Aufnahme ausgerüstet