Die Perspektiven für die deutschen Hersteller von Industriearmaturen haben sich im ersten Halbjahr 2010 im Zuge der weltweiten konjunkturellen Erholung deutlich verbessert. Von Januar bis Juni 2010 konnten die Hersteller ein nominales Auftragsplus von 14 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielen. Damit hat die Industriearmaturen-Konjunktur wieder an Fahrt gewonnen, nachdem 2009 der Umsatz um 9 % und die Auftragseingänge sogar um 17 % zurückgegangen waren.
Trotz der positiven Auftragsentwicklung lag das Umsatzniveau der deutschen Hersteller von Industriearmaturen im ersten Halbjahr 2010 noch auf Vorjahresniveau. Während der Auslandsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3 % zunahm, sank der Umsatz im Inland um diesen Wert. Mit Blick auf die positive Auftragslage erwartet Wolfgang Burchard, Fachverbandsgeschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Armaturen, in den nächsten Monaten eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen.
In den einzelnen Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze im ersten Halbjahr recht unterschiedlich: Im Bereich Regelarmaturen stiegen die Umsätze um sechs Prozent, während sich die Umsätze der Hersteller von Absperrarmaturen noch auf Vorjahresniveau (+1 %) bewegten. Die Hersteller von Sicherheits- und Überwachungsarmaturen verzeichneten im ersten Halbjahr insgesamt einen Umsatzrückgang von 6 %. Der Fachverband rechnet mit einem deutlichen Nachholbedarf in allen Produktgruppen und erwartet ein weiteres Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte.Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Ausfuhren von Industriearmaturen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2010 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 4 % auf rund 1,1 Mrd. Euro. Die Exporte in die wichtigsten Absatzländer legten in der ersten Jahreshälfte zum Teil wieder deutlich zu. Nachholeffekte zeigten sich besonders in Russland: Das Land ringt zwar noch mit den Folgen der Krise, allerdings nehmen die russischen Importe von deutschen Industriearmaturen aufgrund der steigenden Exporterlöse für Erdöl, Erdgas und Metalle wieder Fahrt auf. Die deutschen Ausfuhren nach Russland erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 64 Mio. Euro (+59 %).
Die Exporte in den US-amerikanischen Markt konnten von Januar bis Mai dieses Jahres ebenfalls deutliche Zugewinne erzielen. Insgesamt stiegen die deutschen Ausfuhren in die USA um 28 % auf 73 Mio. Euro an. Die Investitionszurückhaltung scheint vorbei zu sein. Das Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft wächst. Der Branchenverband Valve Manufacturers Association of America (VMA) erwartet für das zweite Halbjahr 2010 einen weiteren Nachfrageschub nach deutschen Industriearmaturen.
China bleibt für deutsche Industriearmaturen auch 2010 der wichtigste Absatzmarkt außerhalb Europas. Während ungeachtet des Krisenjahres 2009 deutsche Exporte von Industriearmaturen nach China überproportional um 17 % zulegten, führte nun der Basiseffekt zu einem Rückgang deutscher Exporte nach China: Im ersten Halbjahr gingen die Lieferungen nach China im Vergleich zum Vorjahr um 14 % auf 119 Mio. Euro zurück. Die deutschen Importe von Industriearmaturen sanken im Zeitraum Januar bis Mai 2010 um 1 % auf 407 Mio. Euro.
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