Startseite » Chemie » Armaturen (Chemie) »

Eine gute Wahl

Schwedische Armaturen bereichern Produktprogramm
Eine gute Wahl

Mit einem Jahresumsatz 2005 von knapp 87 Mio. Euro gehört das 1972 gegründete Familienunternehmen Ebro Armaturen heute zu den Marktführern auf dem Segment der Armaturen- und Antriebsherstellung. Mit der Übernahme des schwedischen Schieberherstellers Stafsjö wurde ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Unternehmensgeschichte der Bröer-Gruppe gelegt. cav sprach mit dem Geschäftsführer Peter Bröer über den Zukauf und die Highlights zur Achema 2006.

cav: Welche Überlegungen führten bei Ihnen zur Akquisition von Stafsjö?

Peter Bröer: Wir haben seit der Unternehmensgründung stets die Philosophie verfolgt, unsere Produktpalette „Made by Ebro“ zu gestalten und soweit wie möglich auf Produktzukäufe zu verzichten. Vor dem Hintergrund des weltweiten Wachstums, der Internationalisierung der Märkte und der Erschließung neuer Zielbranchen haben wir uns entschieden, auch Schieber aus eigener Herstellung anzubieten. Stafsjö war zum Zeitpunkt unserer Zukaufüberlegungen als Mitglied des Bejier Alma Konzerns an der Stockholmer Börse notiert. Hinzu kam, dass die Marke Stafsjö, nach über 100 Jahren der Schieberfertigung, bestens am Markt etabliert ist und sich durch Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz auszeichnet. Die Wahl fiel also leicht.
cav: Was verbirgt sich hinter dem Namen Stafsjö?
Peter Bröer: Stafsjö bezieht sich auf den Namen einer schwedischen Ortschaft, Stavsjö, 140 km südlich von Stockholm, an dem das Unternehmen heute noch ansässig ist. Stafsjö Valves AB hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Die Entwicklung und Fertigung von Absperrschiebern begann bereits im Jahre 1885. Heute ist das Unternehmen auf den Fokus Prozesstechnik ausgerichtet und hat sich insbesondere in dem Markt der Papier- und Zellstoffindustrie positioniert. Die Produktion findet vornehmlich in Schweden statt. Das Unternehmen stellt jährlich ca. 20 000 Schieber her, wobei der Exportanteil bei über 80 % liegt. Eigene Niederlassungen hält Stafsjö in Deutschland, Österreich und China. In anderen Ländern wird das Produkt durch namhafte Handelspartner vertrieben.
cav: Warum firmiert Stafsjö nun nicht unter Ihrer Kernmarke Ebro Armaturen?
Peter Bröer: Unsere Strategie ist es, zwei starke Marken unter einem Dach zu vereinen. Stafsjö und Ebro Armaturen bleiben so für den Kunden als eigenständige Unternehmen am Markt bestehen. Der Zusammenschluss von Stafsjö im Bereich Papier- und Zellstoffindustrie und Ebro Armaturen als anerkannter Partner in Industrie und Gebäudetechnik ist für uns eine Stärkung in Sachen Kompetenz-, Image- und Technologietransfer. Dadurch sind wir in der Lage, uns mit dem erforderlichen Know-how in verschiedenen Marktsegmenten und im Wettbewerb zu Großkonzernen besser zu positionieren. Hinzu kommt die Erweiterung der Armaturenpalette, die uns eine bessere Erschließung neuer Märkte und Kunden durch eine breitere Produktkompetenz ermöglicht. Kurzum: Wir sind mit einem kompletten Programm wettbewerbsfähig und flexibel und können die Wachstumspotenziale der verschiedenen Märkte besser nutzen.
cav: Die Achema öffnet vom 15. bis 19. Mai 2006 ihre Pforten. Welche Highlights halten Sie für Ihre Besucher bereit?
Peter Bröer: Wir haben unser Produktprogramm kontinuierlich weiterentwickelt. Schon auf der Valve World 2004 in Maastricht konnten wir unsere ersten Baureihen für die Großchemie präsentieren. Alle Produktreihen, die wir auf der diesjährigen Achema ausstellen, erfüllen die Anforderungen kritischer Anwendungen in der chemischen und petrochemischen Industrie. Die Konstruktion und die Werkstoffauswahl der Klappen entsprechen den technischen Lieferbedingungen der Großchemie. Wir sind zertifiziert nach ISO 9001 sowie Druckgeräterichtlinie und erfüllen alle harmonisierten Normen. Selbstverständlich wurden gleichfalls nationale Standards berücksichtigt. Wir haben die Vorgaben und Einbaurichtlinien der TA-Luft 2002 ernst genommen und unser Produktprogramm konstruktiv angepasst. Die Gleichwertigkeit unserer Dichtsysteme gegenüber einer Spindelabdichtung mittels Faltenbalg wurde uns vom RWTÜV bescheinigt.
cav: Gibt es auch Neuerungen bei der Automatisierung der Armaturen?
Peter Bröer: Im Bereich Automatisierungstechnik haben wir durch die Optimierung der Armaturenlosbrechmomente eine kostengünstige Zuordnung der Stellgeräte unter Einhaltung der zulässigen Wellenbelastung erzielt. Die Schnittstelle zwischen Armatur, Bracket und Antrieb ist bereits nach der DIN EN 15081 ausgeführt. Pünktlich zur Achema präsentieren wir die komplett überarbeitete, zweite Generation unseres bewährten Scotch Yoke Antriebs und eine neue Antriebsreihe Rack & Pinion, die für Armaturen kleinerer Nennweiten und für federwirkende Ausführungen konzipiert ist. Diese Antriebe sind gleichfalls für spielfreie Regelaufgaben geeignet.
Darüber hinaus haben wir in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut Umsicht ein Pressure Control Device (PCD) zur Vermeidung von Schäden aus Druckstößen und Kavitationsschlägen entwickelt. 10 % der maßgebenden Schäden an Rohrleitungen und Armaturen werden heute durch zu hohe Druckstoßbelastungen ausgelöst und lassen so einen dauerhaft sicheren und optimalen Betrieb nicht zu. Unser Druckwächter wurde anhand einer Versuchsstrecke des Fraunhofer Instituts erfolgreich getestet und zur Serienreife entwickelt.
cav: Lebenszykluskosten sind in aller Munde. Zu dem eher theoretischen Thema führen Sie momentan genauere Betrachtungen durch. Welche Ergebnisse können Sie bisher verzeichnen?
Peter Bröer: Die Lebenszykluskostenbestimmung schlägt den Bogen von den Investitionskosten zu den Betriebskosten und verdeutlicht, dass sich ein preiswerter Bezug langfristig nicht unbedingt rechnet. Grundsätzlich gilt, dass eine genaue Untersuchung der Lebenszykluskosten besonders dort empfohlen ist, wo beispielsweise abrasive, aggressive Medien, teilweise mit hohem Feststoffanteil oder hoher Viskosität transportiert werden. Bei diesen Medien kommt es zu einem starken Verschleiß und einem extremen Korrosionsverhalten einer Armatur. Hierbei fällt auf, dass die Investitionskosten den geringsten Aufwand darstellen, vergleicht man diese mit den eventuellen Folgekosten wie Reparaturkosten, Ersatzteilbeschaffung oder gar Produktionsstillstandkosten. Aufgrund von Rationalisierungsprogrammen in vielen Unternehmen wird heute der Bezug zwischen Investitions- und Folgekosten oftmals vernachlässigt. Häufig fragt sich unser Kunde, lohnt sich Qualität überhaupt noch. Für uns als Hersteller hochwertiger Armaturen, ist die Lebenszykluskostenanalyse eine weitere Serviceleistung. Unser Ziel ist es, dem Kunden schon zum Zeitpunkt der Armaturenauswahl eine Berechnung über die Lebensdauer sowie die möglicherweise anfallenden Folgekosten beim Einsatz unserer Produkte zur Verfügung zu stellen.
cav: Was wünschen Sie sich für die Achema 2006?
Peter Bröer: Eine äußerst starke Resonanz auf unsere Neu- und Weiterentwicklungen im Produkt- und Servicebereich sowie einen breit gefächerten Gedankenaustausch. Keine andere Messe wie die Achema informiert so umfassend. Wir hoffen, dass die Achema weiterhin eine richtungsweisende und innovative Informationsplattform für Besucher sowie für uns als Aussteller bleibt.
Halle 8, Stand E11
cav 428

Direkt zu den Produkten
Schwedische Armaturen
VDMA Fachverband Armaturen
Achema 2006
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de