Trelleborg Sealing Solutions hat eine umfassende Elastomer-Datenbank erstellt. Sie ermöglicht Anwendern den Zugriff auf maßgeschneiderte Produkte, die ihren Ansprüchen bezüglich Hygiene, Werkstoffzulassung und Einhaltung von Gesundheits- und Verbraucherschutzvorschriften entsprechen. Die Datenbank entstand in enger Zusammenarbeit mit den Reinigungsmittelherstellern.
Mithilfe der Elastomer-Datenbank können Anwender in der Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie – auch wenn sie anspruchsvolle Reinigungsverfahren anwenden – die passenden Elastomerdichtungen finden. In die Datenbank flossen zahlreiche Prüfergebnisse von Clean-in-Place-(CIP)-Reinigungsmedien ein. Im Pharmabereich werden meist deutlich höhere Anforderungen an die Eigenschaften von Dichtungen gestellt, da mit hochaggressiven Mitteln gereinigt wird. Elastomere müssen dabei häufig eine exzellente Beständigkeit gegenüber Reinstwasser aufweisen. Im Lebensmittel- und Getränkebereich setzen Dampf, Heißwasser oder spezielle Chemikalien den Elastomeren zu. Für beide Bereiche hält Trelleborg Sealing Solutions maßgeschneiderte und geprüfte Produkte im Sortiment und kann die Eignung blitzschnell abrufen.
In enger Zusammenarbeit mit Reinigungsmittelherstellern wurden bei rund 25 verschiedenen Medien 168-Stunden-Prüfungen durchgeführt. So wurde die Wirkung von rund 500 Clean-in-Place-Reinigungszyklen (CIP-Zyklen) von je 20 Minuten Dauer auf die Dichtungswerkstoffe simuliert. Die Ergebnisse sind in der Datenbank verfügbar.
Resistent gegen Reinstwasser
Das in der Pharmaindustrie häufig eingesetzte Reinstwasser kann sehr viele Mischungsbestandteile aus den Dichtungswerkstoffen herauslösen, die chemisch nicht gebunden sind. Und sogar gebundene Substanzen können hydrolysiert oder chemisch so reaktiv verändert werden, dass sie anschließend herausgelöst werden können. Dadurch kann die Elastomerdichtung schrumpfen und verhärten, was dann wiederum Leckagen nach sich ziehen würde. Gleichzeitig soll die Elastomerdichtung selbst die verwendeten Produkte bzw. das Wasser so wenig wie möglich kontaminieren, um eine Verunreinigung der aktiven Substanzen zu verhindern. Und schließlich darf der Werkstoff beim Kontakt mit Zellen, etwa bei der Produktion von biotechnologischen Substanzen, diesen gegenüber keine toxische Wirkung aufweisen.
Wenn Elastomere in Hygienenuten eingesetzt werden, in denen wenig Ausdehnungsraum zur Verfügung steht, ist neben der chemischen Beständigkeit auch die Volumenquellung zu betrachten. Diese wird durch Aufnahme von Flüssigkeiten in das Elastomer verursacht und ist ein physikalischer Vorgang, der zu Dichtungsausfall führen kann. Quellraten bis zu 5 % sind erfahrungsgemäß in den meisten Anwendungsfällen noch akzeptabel. Höhere Quellraten können zu Dichtungsausfall durch Erweichung oder Extrusion führen. Deshalb enthält die Datenbank neben anderen physikalischen und chemischen Prüfergebnissen auch die im Test ermittelten Quellwerte.
prozesstechnik-online.de/dei1013415
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