Die Großchemie stellt höchste Anforderungen an die Konstruktion und Werkstoffauswahl von Absperrklappen. Die im Folgenden vorgestellten Armaturen zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit und extreme Belastbarkeit aus. Bei der Konstruktion der Baureihen wurden u.a. die Anforderungen der Atex-Richtlinie sowie die Vorgaben der Druckgeräte-Richtlinie, des AD–2000-Regelwerks sowie entsprechende nationale Standards berücksichtigt.
Die Druck tragenden Armaturengehäuse der zentrischen Absperrklappen sind aus Kugelgraphitguss, EN-GJS-400–18-U-LT gefertigt. Je nach technischer Ausführung stehen ein- oder zweiteilige Gehäuse zur Verfügung. Durch die Anwendung der Finite-Elemente-Methode (FEM) wurden Gehäuse sowie Welle und Scheibe einer Spannungsanalyse unterzogen. Diese Methode erlaubt die sichere Beurteilung der in der Praxis auftretenden Belastungen und somit ausreichende Dimensionierung der Bauteile. Die klare Kennzeichnung und das zugehörige Abnahmeprüfzeugnis ermöglichen dem Anwender eine eindeutige Zuordnung zu seinen Einsatzbedingungen.
Absolut dicht
Die Dichtheit im Durchgang und an den Wellenenden wird chemiegerecht, besonders sicher ausgeführt. Zentrische Klappen mit weichdichtender Gehäuseauskleidung wie EPDM besitzen einen zusätzlichen, umlaufenden Formsteg für passgenauen Sitz im Gehäuse. Dadurch wird das Walken der Manschette unter Belastung reduziert und die Lebensdauer verlängert. In den Wellendurchgängen einvulkanisierte O-Ringe bieten zusätzlichen Schutz gegen Leckage nach außen. Gehäuseauskleidungen aus Fluorkunststoffen wie PTFE oder PFA werden mindestens 3 mm dick ausgeführt und sind für den Einsatz in aggressiven, chemischen Anwendungen bestens geeignet. Die 3fach abgesicherten Wellendurchgänge bieten ein Optimum an Sicherheit. Eine gasdichte Primärdichtung mittels Tellerfedervorspannung und zwei zusätzliche Sekundärdichtungen aus einer PTFE-Dachmanschette und einem O-Ring sorgen für die Abdichtung. Die Dichtkontur des Liners und die der Scheibe sind kugelförmig ausgeführt. Dies garantiert eine perfekte 360°-Abdichtung im Durchgang. Einsatzgrenze dieser zentrischen Klappen ist von 1 mbar absolut bis 16 bar Überdruck und -60 bis +200 °C, abhängig von der jeweiligen Ausführung und Applikation.
Doppelt exzentrische High-Performance-Klappen werden mit R-PTFE- oder Inconel-Sitzring hergestellt. Eine geprüfte Fire-safe Ausführung steht in allen Nennweiten zur Verfügung. Die Wellendichtung wird federunterstützt (life loaded) konstruiert. Die besonders stabile Bauweise der Klappen ermöglicht eine durchflussunabhängige Druckbelastung des Sitzrings in beiden Richtungen. Der Einsatzbereich dieser Armaturen liegt je nach Ausführung von 1 mbar absolut bis 40 bar und einem Temperaturbereich von ca. -200 bis +450 °C.
Anbindung an Automatisierungssysteme
Durch die Optimierung der Armaturenlosbrechmomente ist die kostengünstigste Zuordnung der Stellgeräte unter Einhaltung der zulässigen Wellenbelastung gewährleistet. Die Schnittstelle zwischen Armatur, Bracket und Antrieb ist bereits nach der aktuellen Bracket-Standardisierung ausgeführt. Hier stehen komplette Baureihen pneumatischer und elektrischer Schwenkantriebe zur Automatisierung zur Verfügung. Die pneumatischen Antriebe sind in einfach- und doppeltwirkender Ausführung erhältlich, wartungsfrei und mit einer Lebensdauerschmierung versehen. Die eloxierten oder hardanodisierten Zylindergehäuse aus Aluminium sind verschleißfest, bieten einen optimalen Korrosionsschutz und eine ausgezeichnete chemische Beständigkeit. Mindestens zwei ISO-Flanschanschlüsse je Antriebsgröße ermöglichen eine flexible, kostengünstige Automatisierung. Die elastische Stellungsanzeige, Schnittstellen für Anbauteile und Zubehör basieren auf den aktuellen Standards. Zudem besteht die Möglichkeit der Anbindung an verschiedene Automatisierungssysteme sowie Feldbuslösungen.
cav 426
Weitere Details zu den Absperrklappenbaureihen
Druckgeräte-Richtlinie
Armaturen im VDMA
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