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Lange Standzeiten garantiert

Universelle Rohrleitungsdichtung aus ePTFE
Lange Standzeiten garantiert

Im modernen Anlagenbau müssen an die Zuverlässigkeit von Dichtungen höchste Ansprüche gestellt werden. Dabei sind die entsprechenden Materialien sowohl großen statischen Drücken ausgesetzt als auch Temperaturen, die zwischen -30 °C bis über +200 °C schwanken können. In Verbindung mit flüchtigen organischen Verbindungen ist es möglich, dass durch Versprödung und Materialverschleiß Leckagen auftreten, die ein hohes Risiko für den Betrieb der gesamten Anlage bedeuten. Das Beispiel der Symrise GmbH & Co. KG demonstriert, in welcher Weise sich verbesserte Dichtungskonzepte auch als Wirtschaftsfaktor bemerkbar machen.

Die sichere Abdichtung von Maschinen und Anlagen stellt für den Techniker oder Ingenieur nach wie vor eine besondere Herausforderung dar. Der Wunsch, Leckage völlig zu vermeiden, erweist sich oft als unerfüllbar, nicht allein wegen physikalischer Barrieren, sondern oft auch aus wirtschaftlichen Gründen. Kompromisse sind notwendig, wozu vor allem die Auswahl des für den Einsatzzweck optimalen Materials gehört.

Oft übersteigen die Kosten für die Reparatur oder die Folgekosten, die mit einem Produktionsausfall einhergehen, den Wert des ausgefallenen Dichtelements um ein Vielfaches. Im Extremfall kann das plötzliche Versagen einer Dichtung sogar katas-trophale Folgen haben. Die spektakuläre Explosion der Raumfähre Challenger führte 1986 aller Welt vor Augen, welches Unheil ein scheinbar einfaches aber unüberlegt konstruiertes Dichtsystem anrichten kann. Untersuchungen des Pressure Vessel Research Council (PVRC) zeigten, dass in einer Chemieanlage mittlerer Größe pro Jahr im Durchschnitt 180 Leckagen auftreten, von denen 2 % als gefährlich einzustufen sind und Produktionsausfälle nach sich ziehen.
Auch in der Duftstoff- und Aromaindustrie werden an die Dichtungstechnik hohe Anforderungen gestellt. Ein typisches Beispiel liefert die Symrise GmbH & Co. KG mit Sitz in Holzminden. „Leckagen sind immer ein großes Problem“, zieht Olaf Nolte vom Bereich Werkstätten der neu gegründeten Tesium GmbH Bilanz. „Benötigt werden zuverlässige Dichtungen, die einerseits die FDA-Zulassung haben und darüber hinaus auch der TA-Luft entsprechen.“
Optimierungspotenziale aufgedeckt
Da in der Duftstoff- und Aromenindustrie fehlerhafte Dichtungen zu hohen Ausfallzeiten einer Anlage und darüber hinaus auch zu Verunreinigungen führen können, wurden vom Symrise Servicebereich Operations gründliche Untersuchungen durchgeführt. Im Rahmen dieser Analyse traten bei den bisher eingesetzten Dichtungen Optimierungspotenziale zutage. „Es gab Fälle, wo die Schlosser im Durchschnitt einmal pro Woche die Dichtung wechseln mussten, das war einfach inakzeptabel“, resümiert Experte Nolte. Der Austausch einer Dichtung könne sehr zeitaufwändig und damit teuer sein, wenn es sich zum Beispiel um schwer zugängliche Anlagenbereiche handele. Als häufigste „Dichtungskiller“ benennt Nolte neben hohen Temperaturen vor allem Wasserdampf und flüchtige organische Verbindungen.
Auf der Suche nach optimierten Dichtungskonzepten wurde in Holzminden eine Werknormgruppe ins Leben gerufen. Im Rahmen ihrer Bestandsaufnahme wurden neben den vorher verwendeten Dichtungen auch das Gore-Serie-300-Dichtungsband sowie die Gore-Universelle-Rohrleitungsdichtung-Style-800, beide aus 100 % expandiertem PTFE (ePTFE), unter die Lupe genommen. Dabei kristallisierte sich nach einer über eineinhalb Jahren andauernden Testphase ePTFE als das zuverlässigste Material heraus.
Neben seiner hohen chemischen Stabilität ist ePTFE für einen Temperatureinsatz bis zu 230 °C ebenso geeignet wie für stark saure oder alkalische Medien im pH-Bereich von 0 bis 14. Bei Symrise wird im Rahmen der Extraktion von Naturstoffen häufig überhitzter Wasserdampf von etwa 180 °C eingesetzt. „Diesen Bereich konnten wir bisher nur mit Graphitdichtungen abdecken“, erklärt Nolte. Ein Nachteil des Graphits sei aber, dass sich in seltenen Fällen winzig kleine Graphitkügelchen ablösen können. Der Einsatz von ePTFE verhindert dies gänzlich.
Ein weiterer Vorteil der Gore-Style-800-Rohrleitungsdichtungen basiert auf der Möglichkeit, eine Dichtung für alle gängigen Rohrleitungssysteme einsetzen zu können. „Neben den klassischen Stahlflanschen sind in unserem Betrieb auch Kunststoffrohrleitungen und emaillierte Stahlflansche im Einsatz“, erläutert Nolte. Für die Schlosser sei es ein großer Vorteil, wenn sie hier auf eine universelle Dichtung zurückgreifen können, was unabsichtliche Verwechslungen vermeidet. Weitere Untersuchungen belegten ferner, dass die ePTFE-Rohrleitungsdichtungen von Gore aufgrund ihrer technischen Eigenschaften äußerst lange Standzeiten aufweisen, was wiederum der Garant für eine hohe Anlagenverfügbarkeit ist.
Einkauf profitiert von der Standardisierung
Carsten Lange, bei Tesium als Einkäufer tätig, hat für den Einsatz einer Allrounddichtung eine Reihe von strategisch wichtigen Potenzialen geortet. Basierend auf seiner langjährigen Erfahrung mit verschiedensten Dichtungsmaterialien wie auch mit ePTFE zieht er eine vorläufige Bilanz. „Wir müssen nun wesentlich weniger Dichtungen einkaufen und bevorraten, da sie im Vergleich zu unseren zuvor eingesetzten Dichtungen deutlich länger halten“, versichert er. Für den Einkauf sei es von großem Vorteil, wenn er im Rahmen der Beschaffung mit nur wenigen Lieferanten das betrieblich erforderliche Dichtungsportfolio abdecken könnte. So verwendet er neben Dichtungen für den Einsatz im Hochtemperaturbereich nur noch die multidirektionalen ePTFE-Dichtungsprodukte von Gore. „Ein zukünftiger Schritt zur Kostenoptimierung könnte nun der Einsatz von E-Commerce und E-Procurement sein“, denke er aufgrund der neuen Situation laut nach. Hierbei wäre es dann vorstellbar, aufgrund der Abwicklung von kompletten Beschaffungsprozessen ein Business-to-Business-Netzwerk mit ausgewählten und weltweit zertifizierten Lieferanten aufzubauen. „Das ist ein wunderbares Instrument“, schwärmt Einkaufsprofi Lange. Damit könne er Standards definieren und gleichzeitig Synergieeffekte nutzen. In Verbindung mit dem Rückgang an Produktionsausfällen sehe er deutliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber der Vergangenheit. Ein weiterer Punkt betreffe die Wünsche der Kunden. Lange: „Wenn ein Kunde definiert, wie wir zu produzieren haben oder welche Komponenten einzusetzen sind, dann dürfte es beim ePTFE keine Probleme geben.“ In diesem Fall könne es durchaus angebracht sein, dem Kunden auch die Spezifikation des eingesetzten Materials zuzuschicken.
Halle 8.0, Stand K1
Rohrleitungsdichtung aus ePTFE cav 403
Tesium cav 404

Technik gründet eigenes Unternehmen
Der Name Symrise GmbH & Co. KG steht für die im Jahre 2002 erfolgte Fusion der beiden traditionsreichen Holzmindener Unternehmen Dragoco und Haarmann & Reimer. Bereits in der Vergangenheit haben sich die beiden auf Duftsstoffe und Aromen spezialisierten Hersteller als Global Player betätigt. Mit dem Zusammenschluss kann sich Symrise nunmehr als einer der weltweit führenden Hersteller von Aromen, Parfumkompositionen, kosmetischen Inhaltsstoffen und Aromachemikalien bezeichnen.
Um die Nachfrage nach innovativen Verfahren und Produkten befriedigen zu können, investiert Symrise rund sieben Prozent seines weltweiten Umsatzes in Forschung und Entwicklung, wobei der Fokus auf kundennahe, ganzheitliche Lösungen gerichtet ist. Der Aufbau der gesamten F&E-Abteilung spiegelt die operativen Bereiche wider und umfasst neben einer Pilotanlage für chemische Synthesen in größerem Maßstab auch Gruppen, die eigens mit Analyse und Technologie befasst sind. Darüber hinaus verfügt Symrise über ein breit gefächertes technisches Know-how, das auch proprietäre Spitzentechnologien nach sich zog. Zu diesen Eigenentwicklungen gehört beispielsweise die Verkapselungstechnik, mit der es unter anderem möglich ist, die Aromenfreisetzung besonders gut zu steuern. Damit erreicht man eine neue Dimension an Eigenschaften wie schlagartige oder verzögerte Aromenfreisetzung, z. B. in Kaubonbons.
Die unter dem Dach der Symrise GmbH & Co. KG befindliche Abteilung Technik und Umwelt agiert seit Mai 2006 unter dem Namen Tesium als 100%iges Tochterunternehmen mit ihrem umfassenden und speziellen Know-how auf dem freien Markt. In dem neuen, ca. 220 Mitarbeiter umfassenden Unternehmen, sind unter anderem die Bereiche Anlagenplanung, Instandhaltung und Werkstätten vereint. Kernaufgabe des Unternehmens ist es, das technische Know-how und die angesammelte Kompetenz als Dienstleistung anzubieten. Von diesem Serviceangebot sollen Kunden aus allen relevanten Bereichen nachhaltig profitieren. „Wir sind für alle Kontakte gerüstet. Und zwar nicht nur regional, sondern auch überregional und international“, unterstreicht Carsten Lange, Einkäufer bei Tesium.

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