Rohrleitungssysteme aus Kunststoff

Sanjay Patel

Die Tankbefüllung ist ein unerlässlicher Teil der chemischen Produktion. Überall dort, wo Flüssigkeiten zur Produktion benötigt werden, sind auch Tanks zu befüllen und zu entleeren. Dieser Vorgang gehört zum Gesamtprozess genauso wie z. B. das Verdünnen, Mischen, Neutralisieren und Abfüllen. Allen Teilsystemen gemeinsam ist die Anforderung des Betreibers an eine höchstmögliche Betriebssicherheit und an eine hohe Verfügbarkeit der Anlage.

In vielen Fällen sind die eingesetzten Chemikalien gefährlich, einige Stoffe wie Flusssäure und Chromsäure sind sogar toxisch. Seit vielen Jahren verlässt man sich bei dem Transport dieser Medien auf thermoplastische Rohrleitungssysteme. Werkstoffe wie PVC-U, PVC-C, PP-H, PVDF und PE sind aufgrund ihrer hohen chemischen Beständigkeit gegenüber Medien, die ansonsten sehr korrosiv sind, für diesen Einsatz besonders geeignet

In der Praxis dominieren zwei Methoden zur Tankbefüllung: entweder mit Pumpe oder ohne. Im letzteren Fall wird im Doppelrohrverfahren Druckluft in den Transporttank geführt. GF Piping Systems bietet patentierte Doppelrohrsysteme an, die einen sicheren Fluss des Mediums gewährleisten. Durch den Einsatz einer Vakuumpumpe bildet sich ein Vakuum in der Expansionskammer oberhalb des Transporttanks. Der flüssige Inhalt wird über das zweite Rohr entzogen, passiert Armaturen sowie Durchfluss- und Füllstandsensoren und schliesst nachfolgend ein Magnetventil, um den Rückfluss zu verhindern. Der Transporttank ist nun ohne direkte Pumpenleistung geleert.

Neben dem eigentlichen Tank als Flüssigkeitsspeicher, den zu- und abführenden Rohrleitungen sowie den Fittings sind bei der Tankbefüllung weitere Schlüsselbausteine zur Komplettierung des Systems notwendig. GF Piping Systems bietet dazu alle notwendigen Komponenten wie Wasserstrahlpumpen, Be- und Entlüfter, Füllstandtransmitter, Durchflussmesser, Rückschlagklappen und Ventile aus eigener Entwicklung und Produktion an. Präzision ist im gesamten Prozess ein unbedingtes Muss: Hierbei sind Füllstandmesser sowie Flusssensoren, beispielsweise von GF Signet, wichtige Systembestandteile.

Ein oft geschätzter Vorteil auf Planerseite ist die bei Kunststoffsystemen mögliche Vormontage. Ein in Kunststoff ausgeführtes Rohrleitungssystem zur Tankbefüllung ist wesentlich leichter als eine gleichwertige Stahlkonstruktion. Dank der verschiedenen Möglichkeiten des Verbindens im Kunststoffbereich kann im Gegensatz zum Stahlbau auf gefährdende, mit Betriebsunterbrechungen verbundene Schweissarbeiten in sensiblen Anlagenabschnitten verzichtet werden.

Einer der Schlüsselfaktoren für den Einsatz von Kunststoffen im Anlagenbau ist die gute Resistenz gegenüber einer Vielzahl aggressiver Chemikalien. Flüssige Medien mit Elektrolytgehalt attackieren metallische Materialien durch elektrochemische Reaktionen. Auch wenn es bei Kunststoffen keine elektrochemischen Korrosionsreaktionen gibt, so sind andere chemische und physikalische Prozesse dennoch möglich und müssen bei der Auswahl des passenden Materials in Betracht gezogen werden. Nur der Hersteller kann hier eine verlässliche Empfehlung abgeben und damit auch einen sicheren Betrieb mit einer Lebensdauer bis zu 25 Jahren garantieren. Um die Rohrmaterialien, Armaturen und Messtechnologien passend zur Anwendung dimensionieren und auswählen zu können, ist eine bedarfsgerechte Planung der Anlage notwendig.

Achema: Halle 8, Stand M16-N19

Online-Info www.cav.de/0409463