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Silberglänzend und aseptisch

Sterilisierbare Armaturen und Molchsysteme aus einer Hand
Silberglänzend und aseptisch

Es begann 1978 in der Garage eines Autohauses: Dieter Kunzmann und Jürgen Hartmann bauten dort zusammen mit sechs Mitarbeitern Edelstahlarmaturen für die Wein- und Fruchtsaftherstellung. Heute gibt die K+H Armaturen GmbH mehr als 100 Menschen Arbeit. Mit seinem Aseptonorm-Programm wendet sich das Unternehmen an Lebensmittelhersteller ebenso wie an die chemische und pharmazeutische Industrie. cav sprach mit Ulf Thießen, Geschäftsführer des Unternehmens, und Uwe Pfirmann, Produktmanager für die Aseptonorm-Baureihe.

Die K+H Armaturen GmbH aus Oberderdingen fertigt serienmäßig Armaturen aus Edelstahl und höherwertigen Legierungen. Daneben bietet das Unternehmen, das gegenwärtig 102 Mitarbeiter beschäftigt, auch Dienstleistungen an. Dazu zählen zum Einen die Sonderanfertigung von Edelstahl-Komponenten, beispielsweise von Druck- und Prozessbehältern sowie von hochwertigen Filtergehäusen. „Zum Anderen“, ergänzt Thießen, „sind wir auch im Bereich der Unit-Montage tätig. Unsere Spezialisten montieren Anlagen nach den Vorgaben des Auftraggebers. Dabei verwenden sie sowohl von uns gefertigte Bauteile als auch Produkte anderer Firmen. Der Auftrag endet mit der Prüfung und Inbetriebnahme der Anlage.“ Pfirmann ergänzt: „Diese Kombination aus Serienproduktion, Sonderanfertigungen und Abwicklung von Montagearbeiten ist eine wirkliche Besonderheit unseres Unternehmens.“

Das mittelständische Unternehmen wendet sich mit seinen Produkten direkt an Getränke- und Lebensmittelhersteller sowie an die chemische und pharmazeutische Industrie. Gleichwohl kaufen auch Anlagen- und Apparatebauer, die in diesen Branchen tätig sind, die benötigten Komponenten bei K+H.
Baukasten für die aseptische Prozesstechnik
„Das Aseptonorm-Programm ist ein Baukasten“, betont Thießen. Er enthält eine Vielzahl von Komponenten für aseptische Prozessanlagen. Bei der Entwicklung des Programms orientierte man sich an den geltenden DIN- bzw. ISO-Normen und EU-Richtlinien. Ferner berücksichtigten die Konstrukteure die einschlägigen Empfehlungen des VDMA und der EHEDG sowie die Vorgaben der FDA und den amerikanischen 3A-Sanitary-Standard.
Anfang 2001 wird das EHEDG-Gutachten für einzelne Aseptonorm-Komponenten vorliegen. Auf die Frage, ob dieses Gutachten nicht schon in der Vergangenheit von den Kunden verlangt wurde, antwortet Thießen: „EHEDG dokumentiert den Stand der Technik und ist dadurch Gegenstand vieler Gespräche. Oft dient es auch als Marketinginstrument. Bei den meisten Kaufentscheidungen stellt die Prüfung aber kein k.o.-Kriterium dar.“
„Wichtiger als alle Zertifikate ist, dass die Produkte so sind wie sie der Anwender wünscht“, betont Pfirmann. Deshalb hat K+H Armaturen seine Produkte direkt bei namhaften Kunden prüfen und sich selbst als Lieferant auditieren lassen.
Komponenten des Aseptonorm-Programms
Alle Aseptonorm-Komponenten stehen in den Nennweiten DN 10 bis DN 125 zur Verfügung. Sie werden aus Edelstahl 316 L (1.44 04 und1.44 35) gefertigt. Auf Wunsch sind auch höherwertig legierte Werkstoffe möglich. Die Oberflächenrauigkeit der Bauteile ist standardmäßig #0,8 mm. Zur Zeit besteht das Aseptonorm-Programm aus:
• Rohren, Rohrformstücken und Rohrverbindungen
• Inline-Gehäusekomponenten
• Faltenbalgventilen mit PTFE- oder Edelstahlbälgen
• Regelventilen mit PTFE-Membranen
• Membran- und Sicherheitsventilen
• pharmagerechten Pumpen
Zu den Inline-Gehäusekomponenten gehören Schaugläser, Aufnehmer für Messgeräte und Probenahmeventile. Die Faltenbalgventile sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Hier reicht das Spektrum von Eck- und Doppeleckventilen über Umstell-, Bodensitz- und Druckhalteventile bis hin zu Entnahme- und Probenahmeventilen.
Die Armaturen, Rohrformstücke und Rohrverbindungen sind CIP-/SIP-fähig, selbstentleerend, frei von Spalten und totraumarm. Sie trennen die Produkte hermetisch von der Umwelt. Auf diese Weise verhindern sie zuverlässig eine Kontamination der Produkte.
Als Dichtungsmaterialien werden die FDA-konformen Werkstoffe EPDM, TFM und PTFE eingesetzt. Die Einbindung der Aseptonorm-Komponenten in Prozeßanlagen ist über Flansch- und Schraubverbindungen gemäß DIN 11864 möglich. Standardmäßig sind die Armaturen mit Orbitalschweißenden ausgestattet.
Um den Forderungen der Anwender nach einem möglichst hohen Automatisierungsgrad Rechnung zu tragen, werden die 90°- und Hubventile des Aseptonorm-Programms mit pneumatischen Antrieben ausgestattet. Eine elektronische Steuereinheit, der electronic control head, stellt dabei den digitalen Informationsaustausch zwischen Feld und Schaltwarte sicher.
In Reinstwassersystemen und Abfüllanlagen im Einsatz
In der pharmazeutischen Industrie wird Reinstwasser in WFI-Anlagen hergestellt. Nach den Worten von Thießen übernehmen Aseptonorm-Armaturen in solchen Anlagen zwei Aufgaben: Eckventile mit Faltenbalg sorgen für einen konstanten Druck im Heißwasser-Loop. Ferner stellen spezielle Faltenbalg-Ventile eine aseptische Entnahme des Reinstwassers sicher.
Vielfältig sind auch die Anwendungsmöglichkeiten der Aseptonorm-Komponenten in der Lebensmittelindustrie. Beispielsweise befinden sie sich in Produktionsanlagen für Fruchtjogurts und Desserts. Aber auch in Anlagen zur kaltaseptischen Abfüllung von Getränken sind sie im Einsatz. Thießen betont, dass die Aseptonorm-Prozesskomponenten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des HACCP-Konzepts leisten.
Sterilisierbares Molchsystem
„Molchsysteme kommen überall dort zum Einsatz, wo hochwertige und reinigungsproblematische Produkte in langen Rohrleitungen transportiert werden müssen“, erklärt Pfirmann. „Mit Hilfe von geeigneten Medien (Wasser/Luft) schieben die Molche das Produkt aus der Rohrleitung. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise bei einem Chargenwechsel der Produktverlust deutlich minimieren. Außerdem sinken die Abwasser und Reinigungskosten, denn die Lippen des Molches trennen nicht nur, sondern reinigen gleichzeitig die Rohrinnenwand.“
Das PMS-Molchsystem von Läufer – eine AG, an der K+H eine Beteiligung von 36% hält – ist komplett sterilisierbar. Es eignet sich für keimarme Anwendungen in der Lebensmittel- sowie in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Im Wesentlichen besteht das System aus folgenden Bauteilen:
• gegossene Molche aus Silikongummi, Nitrilgummi oder EPDM
• Molchaufgabe- und Empfangsstation
• molchfähige Bogenventile
• Molchweichen und Rohrkomponenten
Sämtliche Systemkomponenten sind in den Nennweiten von DN 25 bis 100 erhältlich. Die molchfähigen Bogenventile haben eine Zulassung gemäß 3A-Sanitary-Standard. Die totraumfreien, CIP-fähigen Ventile eignen sich für hochviskose und feststoffbeladene Medien.
„Das PMS-Molchsystem und das Aseptonorm-Programm ergänzen sich optimal“, freut sich Thießen. „Innerhalb einer aseptischen Prozessanlage befindet sich eine Vielzahl von Rohrleitungen. Nur ein Teil dieser Rohrleitungen muss gemolcht werden. Hier verwendet man die sterilisierbaren und molchfähigen Komponenten von Läufer. In allen übrigen Bereichen der Anlage können dann die Aseptonorm-Komponenten eingesetzt werden.“ (le)
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Neue Marktsegmente brachten Wachstum Partnerschaftlich zum Erfolg
In den vergangenen 22 Jahren ist die K+H Armaturen GmbH stetig gewachsen. Voraussetzung dafür war die Erschließung immer neuer Marktsegmente. „In den ersten Jahren kauften vor allem Wein- und Fruchtsaftproduzenten unsere Produkte“, stellt Thießen rückblickend fest. „Später begannen dann auch Hersteller höherwertiger Lebensmittel unsere Armaturen in pharmazienahen Anwendungen einzusetzen. Logische Folge war dann der Schritt in Richtung pharmazeutische und chemische Industrie. Die sich ändernde Kundenstruktur machte zwangsläufig eine konstruktive Weiterentwicklung unserer Standardprodukte notwendig. Das Ergebnis ist unser Aseptonorm-Programm, das wir seit 1999 anbieten.“
K+H ist seit 1999 mit 36% an der Läufer International AG (LIAG) beteiligt. Die Familienaktiengesellschaft aus Meersburg am Bodensee fertigt sterilisierbare Molchsysteme und Bogenventile für keimarme Anwendungen in der Food-, Pharma und Chemieindustrie. „Beide Unternehmen“, so Thießen, „vertreiben die Produkte des Partners und erschließen so für sich neue Märkte. Für uns bedeutet das eine Erweiterung des Kundenstamms durch Hersteller von High-Tech-Foodprodukten. Die LIAG hat über uns einen besseren Zugang zur pharmazeutischen und chemischen Industrie. Außerdem gibt es Synergieeffekte im Fertigungsbereich. Sämtliche LIAG-Produkte sollen mittelfristig in Oberderdingen hergestellt werden. Zudem übernehmen wir auch die Baustellenmontage der Molchsysteme. Das Ergebnis ist eine sehr gute Auslastung unserer Produktionskapazitäten. Auch die LIAG profitiert, denn bisher hat sie ihre Produkte in verschiedenen finnischen Betrieben fertigen lassen. Das war unter betriebswirtschaftlichen und logistischen Gesichtspunkten sehr aufwendig.“
1999 erwirtschaftete K+H einen Umsatz von knapp 28 Mio. DM. Thießen blickt optimistisch in die Zukunft: Bei den Auftragseingängen gab es bis Mitte 2000 eine Steigerung von 15%. Für das laufende Jahr rechnet er mit einem Umsatzwachstum von 5 bis 10%.
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