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Wenn Standardarmaturen ihren Dienst verweigern

Maßgeschneiderte Armaturen für extreme Bedingungen
Wenn Standardarmaturen ihren Dienst verweigern

Ware von der Stange ist günstig und schnell verfügbar. Doch spezielle Prozessbedingungen verlangen auch individuelle Lösungen. Die Ventiltechnik ist mit hochkorrosiven, toxischen, ätzenden oder explosiven Stoffen konfrontiert. Hier bedarf es anwendungsspezifischer Lösungen, die den Bedingungen des Mediums, der Umgebung, der Prozesssicherheit und zudem den einschlägigen Regelwerken gerecht werden.

Der Autor: Manfred Jochum Geschäftsführer, Stöhr Armaturen

Die Firma Stöhr Armaturen verbindet Flexibilität mit Know-how und entwickelt bewährte Lösungen und Prinzipien durch Adaption, Modifikation oder Neuinterpretation aufga-bengerecht weiter. Neben den bereits sehr variabel einsetzbaren Armaturen der Serie Univers bietet das Unternehmen beispielsweise mit der patentgeschützten Armatur Frees (ein Akronym aus Free, Efficient, Secure) eine prozessoptimierte Lösung für vakuumisolierte Rohrleitungen, die die Anforderungen für ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Solarsilizium erfüllt. Bei diesem Verfahren kommt flüssiges kaltes Monosilan zum Einsatz, ein Stoff, für dessen sichere Beherrschung besondere Vorsichtsmaßnahmen vorzusehen sind.
Konventionelle Kryo-Ventile für vakuumisolierte Leitungen sind langspindelig ausgelegt, beinhalten daher einen vergrößerten medienberührten Raum und erweisen sich in der Praxis für flüssiges kaltes Monosilan als nachteilig. Die Aufgabenstellung der Auftraggeber lautete somit: Entwicklung eines Kryo-Ventils für die vakuumisolierte Rohrleitung mit kleinstmöglichem Totraum.
Stöhr Armaturen analysierte herkömmliche Konstruktionen und suchte nach alternativen Lösungen. Ergebnis war die gezielte Entwickelung des Kryo-Ventils Frees, das sich als absolut totraumminimiert präsentiert und für vakuumisolierte sowie generell für ummantelte Rohrleitungen prädestiniert ist. Frees kann in jeder Position und Lage in die Rohrleitung installiert werden und bietet dabei Zugang zum Ventilkegel, ohne dass das Vakuum gebrochen werden muss. Das Ventil ist zudem wartungsarm ausgelegt.
Federlose Rückschlagventile
Eine ebenfalls interessante Lösung stellen die federlosen Edelstahl-Rückschlagventile insbe-sondere für die tiefkalte Anwendung dar. Konstruktionsbedingt nimmt bei herkömmlichen Rückschlagarmaturen, bei denen die Kraft der Feder zu überwinden ist, der Druckverlust mit steigendem Öffnungsgrad stetig zu. Dabei besteht ein hoher permanenter Druckverlust der Anlage.
Beim federlosen Rückschlagventil hingegen führen optimiert angeordnete Magnete zu besonders guten KV-Werten. Weitere Vorteile sind sehr günstige Bedingungen für Reinheit und Reinigung und gleichzeitig auch niedrige Werte für den Öffnungsdruck (ein Beispiel ist die Edelstahlarmatur DN25/PN40 mit nur 0,04 bar). Das Ventil wird axial durchströmt und ist praktisch schwingungsfrei. Dies ist ein weiterer Vorteil gegenüber konventionellen Systemen, da das typische „Flattern“ nahezu ausgeschlossen ist.
Individuelle Antriebe
Ein weiteres Beispiel für anwendungsspezifische Lösungen sind Antriebe für Anwendungen in korrosiver Atmosphäre, beispielsweise im Marine- und Offshorebereich. Da für die gestellten Anforderungen des Auftraggebers selten die optimalen Antriebe erhältlich waren, ging man bei Stöhr Armaturen dazu über, diese selbst zu entwickeln und speziell adaptierte Faltenbälge aus Edelstählen für den Antrieb zu nutzen. Solche Antriebe mit komplett verschweißten Faltenbälgen bieten in salzhaltigen oder ähnlich problematischen Umgebungen viele Vorteile: Sie sind korrosionsfrei und stellen eine sichere, wartungsfreie und kostengünstige Systemlösung dar. Wenn es um hochkorrosive Medien geht, lassen sich auch bei weniger alltäglichen Materialien wie Torlon, Vespel, Titan, Monel oder Hastelloy kundenspezifische Anforderungen umsetzen.
Auch für schnelle Öffnungs- und Verschlusszeiten beinhaltet die Produktpalette geeignete Lösungen. So schließt das patentierte Axius-Ventil bei Treibstoffzufuhr in Raketensysteme in wenigen Millisekunden. Weitere Vorteile dieser Armatur sind wenig bewegliche Teile, verbunden mit hoher Schocksicherheit.
Abdichtung
Für die Qualität einer Armatur ist die richtige Auswahl und Verwendung der Dichtwerkstoffe genauso entscheidend. Bei den hohen Anforderungen an die Dichtheit im Ventilsitz, sowohl bei metallischer als auch bei Weichdichtung, sind die Qualitätsmerkmale Temperatur- und chemische Beständigkeit und ausreichende plastische Verformung bei gleichmäßiger Anpressung die maßgebenden Kriterien für jedes Ventil. Die Absperr- und Regelarmaturen sind grundsätzlich mit hochwertig verschweißten und metallischen Faltenbälgen sowie zusätzlich redundanter Dichtung ausgerüstet und entsprechen damit den Anforderungen der TA-Luft.
Online-Info: www.cav.de/0711452
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