Die Dr. August Wolff GmbH & Co KG in Bielefeld produziert pharmazeutische Produkte wie Salben und Hautcremes. Vor geraumer Zeit wurde ein neues Aufbereitungssystem sowie ein Lager- und Verteilsystem für gereinigtes Wasser in Betrieb genommen. In den Zapfstellen arbeiten Membranventile, deren Ventilhub überwacht wird. Der Sensor Efector Valvis erkennt dabei kleinste Abweichungen im Ventilhub. Störungen werden so frühzeitig erkannt, größere Schäden lassen sich vermeiden.
Michael Gohla
Der Grundstoff zur Herstellung von Salben und Cremes ist gereinigtes Wasser (GW), das aus Trinkwasser gewonnen wird. Die strengen Parameter für gereinigtes Wasser (u.a. Leitfähigkeit, Anzahl der Keime, TOC) sind im Europäischen Arzneibuch exakt definiert. Die Herstellung und Abfüllung stellt höchste Anforderungen an die Anlage.
Wolff benötigte ein neues Aufbereitungssystem sowie ein Lager- und Verteilsystem für gereinigtes Wasser. Den Bau der GW-Aufbereitung und des Verteilsystems übernahm die Wilhelm Werner GmbH in Leverkusen – nicht nur erfahren in Pharmawasser-Systemen, sondern kompetent in Reverse-Osmose-Anlagen, Reinstwassersystemen, Distribution sowie der dazugehörigen Automatisierung. Um die Vorgaben des Europäischen Arzneibuchs an das gereinigte Wasser einzuhalten, ist PVDF-HP als Rohrleitungswerkstoff bestens geeignet. Dieser Werkstoff hat sich besonders durch die hohe Oberflächengüte und das geringe Ionen- und TOC-Leach-Out für alle Verteilsysteme etabliert. Außerdem ist er frei von Additiven und Weichmachern. Weitere Merkmale sind unter anderem das außerordentlich geringe Auswaschverhalten, die ausgezeichnete Alterungsbeständigkeit und die hohe mechanische Festigkeit.
Auch sämtliche in der Anlage installierten Absperr- und Membranventile der Marke Diastar sind aus PVDF-HP hergestellt. Das Bild zeigt eine Zapfstelle für Gereinigtes Wasser. Diese Zapfstelle gehört zu einer Anlage, in der Hautsalben hergestellt werden. Grundlage des Herstellungsprozesses ist die Zuführung einer gezielten Menge an Gereinigtem Wasser. Die Abzapfung mithilfe der Membranventile muss sehr präzise erfolgen, da nur überaus geringe Zapfchargentoleranzen akzeptiert werden können. Der induktive Ventilhubsensor Efector Valvis der ifm electronic detektiert die Position „Offen“ und „Geschlossen“ der Ventile, um zu garantieren, dass immer nur genau ein Ventil je Zapfstelle geöffnet ist.
Mit einem Adapter ist das Gerät problemlos auf dem Ventil zu installieren. Am Sensor kann der Anwender zwei oder drei Schaltpunkte per Teach-Taste festlegen. Im ersten Fall ist die Detektion eines anstehenden Membranbruchs möglich, da der Sensor den Messbereich in 0,2 mm Schritten auflöst. Ein Membranbruch hätte zur Folge, dass die Produktion zum Stillstand käme. Außerdem könnte die exakte Dosierung des gereinigten Wassers nicht mehr gewährleistet werden und die Charge der Hautsalbe wäre nicht weiter verwendbar.
Der Messweg von 80 mm ermöglicht die Nutzung von nur einem Sensor auf allen gängigen Ventilgrößen. Sobald ein Ventil nicht exakt in die ursprüngliche Position fährt, wird dieser Fehler am Gerät angezeigt und eine Alarmmeldung generiert.
Induktives Messprinzip
Der Efector Valvis ist für die Rückmeldung der Ventilpositionen an Hubventilen bis 80 mm Weg konzipiert. In einer mechanischen Anordnung über der Ventilspindel wird deren Hub kontinuierlich gemessen und mittels teachbarer Schaltausgänge die angefahrenen Positionen an die Steuerung übertragen.
Der Sensor signalisiert bis zu drei Ventilpositionen der Steuerung: Ventil offen, Ventil geschlossen und eine beliebige Zwischenposition, zum Beispiel Sitzliftung. Die Auflösung des Messweges von 0,2 mm unterstützt außerdem die zustandsorientierte Instandhaltung der Ventildichtungen. Wartungsintervalle können so an den tatsächlichen Verschleiß angepasst werden, was wiederum die Standzeit und Verfügbarkeit erhöht.
Durch den Einsatz des Sensors entfällt die aufwendige Montage mehrerer einzelner Positionsmelder. Die bequeme Programmierung ersetzt zudem die zeitraubende, mechanische Justage auf die entsprechenden Ventilpositionen. In einer Ausführung als Analogtransmitter lassen sich zudem beliebig viele Ventilstellungen in der Steuerung abbilden.
Das System arbeitet nach induktivem Prinzip, also ohne mechanische Komponenten. Das gewährleistet eine hohe Reproduzierbarkeit der gemessenen Werte und eine lange Lebensdauer.
Halle 7A, Stand 302
Online-Info www.cav.de/1110403
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