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Auf Flexibilität ausgelegt

Automatisches Logistiksystem mit flurfreier Regalbedienung
Auf Flexibilität ausgelegt

Ein Hochregallager mit rund 750 Palettenplätzen sichert die Versorgung von Produktion, Abfüllung und Versand im neuen Sika-Klebstoffwerk. Zwei Tunnel durch das Lager verbinden raumsparend Abfüll- und Versandbereich. Vier S-Elevatoren, umfangreiche Karton- und Palettenfördertechnik, Palettierroboter, FTS-Fahrzeuge, ein Spezialregalfahrzeug mit Drehschubgabel und zwei flurfreie Regalfahrzeuge erledigen im Teamwork mit Staplern und Handhubwagen den schnellen und reibungslosen Materialfluss.

Um jährlich 30 000 t Spezialklebstoffe zu produzieren und später das Volumen sogar zu verdoppeln, hat die Schweizer Sika AG das Werksgelände am Standort Düdingen erweitert. Die neue Fabrik umfasst eine moderne Abfüllhalle sowie Produktions- und Distributionslogistikinstallationen. Wenn alle Bauabschnitte fertig sind, will Sika alle zwei Minuten eine Palette mit Klebstoffen aus Düdingen in die ganze Welt liefern. Mit der Gesamtplanung der neuen Fabrik hat Sika den Generalplaner Hanhart Logistik beauftragt. Dieser hat zusammen mit Westfalia ein innovatives Logistiksystem realisiert. Das automatische Hochregallager (HRL) mit flurfreier Aviator-Technologie und zwei Durchgangstunneln spart viel Platz und ist flexibel erweiterbar. Auf einer Stahlbaubühne ist der Palettierbereich ans HRL angebaut, vier S-Elevatoren versorgen die Palettierung mit kartonierten Fertigprodukten von den vier Abpacklinien im Erdgeschoss. Im Versandbereich komplettieren lange Palettenstaustrecken und ein Spezialregalfahrzeug mit Drehschubgabel das System ohne klassisches Fertigwarenlager.

Einlagerung ins Hochregal
Sika schlägt alle Waren just-in-time um und benötigt kein Fertigwarenlager für Klebstoffe. Weil das System alle Räume und Flächen optimal nutzt, spart das Unternehmen darüber hinaus Energie, gewinnt Flexibilität bei Produktionsspitzen und Kapazitäten für die für 2010 geplante Erweiterung der Anlage. Das automatische, doppelt tiefe Hochregallager mit Satellitentechnik dient als Anlieferungspuffer. Lkws liefern die Produktions- und Verpackungshilfsmittel auf Europaletten im Versandbereich an. Von dort schlagen Stapler die Paletten manuell um und bringen sie auf eine Einlagerungsfördertechnik mit Konturenkontrolle, die zum HRL-Einlagertor führt. Ein zweiter Förderer liegt direkt daneben und dient zur Auslagerung fehlerhafter Produkte und für Inventurzwecke. Beide Aviator können am Eingang des Hochregallagers wechselweise Paletten von der Fördertechnik übernehmen und diese links und rechts einlagern, ohne sich zu behindern. Denn die Waren sollen schnell ins Lager, um dem nächsten Lkw die Einlagerungsbahn frei zu machen. Die flurfreien Regalfahrzeuge sind bei Sika extra nicht auf der gleichen Ebene angebracht, sondern in der obersten und der zweitobersten Ebene der Regale. So können sie gleichzeitig das HRL durchfahren und sich sogar kreuzen. Das ermöglicht höchste Redundanz, Betriebssicherheit und Einlagerleistung.
Präzises Zusammenspiel
Die HRL-Gasse befindet sich zwischen Abfüllungs- und Versandbereich. Zwei Tunnel kreuzen sie und verkürzen dadurch den Staplerfahrern und Mitarbeitenden die Wege zwischen den Hallen. Für Sonderaufgaben können so parallel zur Fördertechnik durch die Tunnel Waren umgeschlagen werden. Die flurfreien Aviator überqueren zügig beide Tunnel, indem sie an den integrierten Stahlseilen auf- und abfahren. Wird das Lager erweitert, hat Sika alle Flexibilität. Dann können weitere Tunnel kurze Wege zwischen Lkw-Andockstellen, Abfüllung und Verpackung sicherstellen und die Aviator einfach die verlängerten Gassen bedienen.
Um den Verpackungsbereich direkt in Lager und Abfüllung zu integrieren, haben die Ingenieure von Westfalia und Hanhart eine Stahlbaubühne mit Fördertechnik und Palettierrobotern in der Abfüllhalle direkt ans Aviator-HRL gebaut. Die Regalfahrzeuge übergeben die Paletten mit Hilfsmaterialien wie Folien, Umreifungsbändern und Palettendeckeln direkt der Palettieranlage. Vier S-Elevatoren bringen gleichzeitig Kartons mit verpackten Spezialklebstoffen vom Erdgeschoss auf die Stahlbaubühne. Die Fördertechnik bringt die Kartons zu Palettierrobotern. Die palettierten Kartons werden automatisch umwickelt, mit einem Holzdeckel versehen, umreift und etikettiert. So schließt sich der Materialflusskreislauf zwischen Abfüllung, Verpackung und Palettierung. Die Versandpaletten werden über Fördertechnik vom Palettierbereich durch eine Brandwand in den Versandbereich gefördert.
Die anderen Produktionshilfsmittel wie Klebstofftuben oder Etiketten übergeben die flurfreien Regalfahrzeuge an integrierte Bereitstellbahnen mit Gefälle im Erdgeschoss unter der Stahlbaubühne. Sika-Personal pickt diese Waren dann manuell aus den Kartons von den Paletten und versorgt damit die Abfülllinien (Bahn-Picking). Die Aviator füllen die Bereitstellbahnen automatisch wieder nach. Der Abfüllbereich an sich wird über FTS-Fahrzeuge aus der Sika-Produktion versorgt. Die FTS bringen die Klebstoffe aus der angeschlossenen Produktionshalle zu den Abfülllinien. Nur Verpackungsmaterial kommt aus dem Hochregallager. Das ERP-System von Sika ist über Schnittstellen mit einer Leitebene für die Lagerverwaltung und Materialflussverfolgung vernetzt. Diese Leitebene kommuniziert mit den Maschinen-SPS und mit dem Visualisierungssystem für die Gesamtanlage.
Transport der Fertigwaren
An den Ausgangstoren zwischen Palettierung und Versand übernimmt ein Spezialregalfahrzeug (RFZ) mit Drehschubgabel die Ware. Das Drehschub-RFZ übergibt die Paletten mehreren Fördertechnikstrecken im Erdgeschoss der Versandhalle. Außerdem stapelt es Paletten, die nicht so hoch beladen sind, automatisch übereinander, um eine effiziente Raumnutzung auf Fördertechnikstrecken und im Lkw sicherzustellen. Als zusätzlicher Auslieferungspuffer neben den Förderern im Erdgeschoss ist eine Fördertechnikstrecke auf einer weiteren Stahlbaubühne – diesmal direkt im Versandbereich – für den Bahnversand angeordnet. Das Drehschub-RFZ gibt hier Paletten ab, die die Palettierung direkt zum Bahnversand bereitstellt, oder die vom Lkw-Versandpuffer in den Bahnversandpuffer gefördert werden. Stapler übernehmen die Beladung der Waggons. Der Generalplaner hat ein innovatives Gesamtkonzept mit drei Elementen entwickelt: Einem Wareneingangspuffer mit flurfreier Aviator-Technologie zwischen den Abfüll- und Verpackungslinien auf der einen Seite, einem Warenein- und -ausgang auf der anderen Seite sowie einem Stahlbaupodest mit Palettieranlage auf einer zweiten Ebene. Das Gesamtsystem ermöglicht Sika gegenüber Lösungen mit konventionellen automatischen Hochregallagern viele logistische und bautechnische Einsparungen.
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