Rechtzeitig zum 65-jährigen Bestehen hat der Kreiselpumpenspezialanbieter Bungartz im Oktober seinen Hallenneubau am Standort Euskirchen eingeweiht. Möglich gemacht hat dies vor allem das gute Geschäft der vergangenen Jahre. cav sprach mit Geschäftsführer Frank Bungartz über die Entwicklung des Unternehmens, das Exportgeschäft und die Auswirkungen des Hallenneubaus.
cav: Herr Bungartz, wie sind Sie mit dem vergangenen Jahr zufrieden?
Bungartz: 2012 ist für uns sehr gut gelaufen. Wir haben das Jahr mit einem Umsatz von rund 7 Mio. Euro abgeschlossen. Und auch das Jahr 2013 sieht schon sehr gut aus. Alles spricht für einen guten Start. Wir haben jetzt bereits einen Auftragsbestand von rund 2,7 Mio. Euro.
cav: Sie haben am 26. Oktober 2012 den Bau einer neuen Produktions- und Lagerhalle mit der offiziellen Einweihung in Euskirchen abgeschlossen. War dies der guten wirtschaftlichen Lage geschuldet?
Bungartz: Ja. Wir hatten den Hallenneubau in Euskirchen eigentlich bereits für 2010 geplant, aufgrund der damals angespannten wirtschaftlichen Situation und der Kurzarbeit im Haus haben wir den Neubau gestoppt. Ende 2011 hat sich das Klima für uns dramatisch verändert und wir konnten 2011 mit einem Plus abschließen. Wir haben dann beschlossen, den Hallenneubau in zwei Schritten zu realisieren. Im ersten Bauabschnitt haben wir jetzt 500 m2 Nutzfläche gebaut, in den nächsten Jahren soll nochmals in gleicher Größe erweitert werden.
cav: Wie hoch war das Investitionsvolumen?
Bungartz: Wir haben rund 800 000 Euro in den bisher erstellten Neubau investiert, der zweite Bauabschnitt wird nochmals das gleiche Investitionsvolumen umfassen.
cav: Wieso wurde der Neubau notwendig?
Bungartz: Wir haben uns in den letzten zehn Jahren von einem handwerklich orientierten Unternehmen zu einem Industrieunternehmen gewandelt. Wir haben bereits sehr große Anstrengungen im Bereich der Softwaresysteme unternommen, um die Produktion durchgängiger und planbarer zu machen. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg (Umsatzverdoppelung seit 2006) wurden die Projekte einfach größer. Außerdem galt es endlich die bisher gängige Lagerpraxis „Lager by Lücke“ zu straffen.
cav: Was ist im Neubau alles angesiedelt?
Bungartz: Wir haben mit der neuen Halle gleich mehrere Probleme gelöst: Zum einen haben wir die Montagekapazitäten erweitert, sodass wir jetzt mehrere modernste Montageplätze besitzen. Zum anderen haben wir jetzt auch mehr Platz für die vorgeschriebenen Dichtigkeits- und Druckprüfungen. Außerdem zieht der Versand in die neue Halle, davon erhoffen wir uns eine Entzerrung der bisher eher chaotischen Lagersituation.
cav: Wie sehen Sie die Entwicklung des Unternehmens für die nächsten Jahre?
Bungartz: Der Start 2013 sieht wie gesagt gut aus. Wir möchten natürlich weiter wachsen und sind hier auf einem guten Weg. Wir führen derzeit ein Dokumentenmanagementsystem ein, um den gestiegenen Herausforderungen in diesem Bereich zu begegnen und um die Mitarbeiter zu entlasten. Außerdem kre- ieren wir gerade ein Pumpenauswahlprogramm, das unseren Vertriebsingenieuren die Angebotserstellung erleichtert. Wir haben auch die Vertriebsaktivitäten durch ein eigenes Büro in Ostdeutschland verstärkt. Außerdem arbeiten wir national unter anderem mit der Firma Hermetic im süddeutschen Raum zusammen, international haben wir vor kurzem eine Kooperation mit der Firma Munsch für den russischen Markt abgeschlossen. Ansonsten arbeiten wir international verstärkt mit unabhängigen Außendienstpartnern zusammen.
cav: Hat sich diese Außendienstzusammenarbeit bewährt?
Bungartz: Ja. Unser Exportanteil ist in den letzten Jahren auf nahezu 60 % gestiegen. Vor allem im Nahen Osten laufen die Geschäfte gut, aber auch in Pakistan. Dort haben wir einen sehr rührigen Partner. Dies hat 2010 zu unserem bisher größten Projekt geführt.
cav: Welche technischen Innovationen können wir von Bungartz in nächster Zeit erwarten?
Bungartz: Unsere Pumpen sind für den harten Einsatz in der Prozessindustrie gemacht. Die typischen Einsatzgebiete finden sich in den Branchen Chemie, Düngemittel, Kraftwerk, aber auch in der Solarthermie gibt es bereits erste Erfolge. Unsere Pumpen besitzen deutliche Alleinstellungsmerkmale, auf die wir zukünftig bauen. Wir wollen die Serie unserer selbstregelnden Pumpen weiterentwickeln und die Förderhöhe von 200 m deutlich nach oben erweitern. Außerdem werden wir unsere Dichtungskonzepte weiterentwickeln. Unser Ziel bleibt dabei unverändert: Wir werden unsere Spezialpumpen auch weiterhin maßgeschneidert für den jeweiligen Anwendungsfall entwickeln und fertigen.
prozesstechnik-online.de/cav0113401
Wir haben uns in den letzten zehn Jahren von einem handwerklich orientierten Unter- nehmen zu einem Industrie- unternehmen gewandelt.
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