Startseite » Chemie » Dichtungen (Chemie) »

Trockenlaufende Lippendichtung

Folgt mühelos jeder Wellenbewegung
Trockenlaufende Lippendichtung

Lippendichtungen eignen sich für verfahrenstechnische Maschinen wie Rührwerke, Mischer, Kneter, Mühlen und Trockner. Sie bewähren sich vor allem bei niedrigen Drücken bis 6 bar und Drehgeschwindigkeiten bis 2 m/s, zum Beispiel in langsam drehenden Rührwerken von Vorratsbehältern. Die trockenlaufende Lippendichtung Seccolip dichtet ohne Ausgleichselement auch bei starken radialen Auslenkungen zuverlässig ab.

Zur Abdichtung von Apparaten mit drehenden Wellen stehen verschiedene Dichtungsarten zur Verfügung, von denen vor allem Gleitringdichtungen und Lippendichtungen verbreitet und etabliert sind. Die entscheidenden Größen für die Auswahl der richtigen Dichtung sind Druck, Temperatur und Gleitgeschwindigkeit. Neben den physikalischen Gegebenheiten sind viele weitere Faktoren auschlaggebend, zum Beispiel Einbausituation, Auslenkung der Welle, chemische Belastung sowie Betriebssicherheit, Anschaffungs- und Betriebskosten.

Lippen aus PTFE

Mit Lippendichtungen sind neben Überdruckanwendungen auch Vakuumanwendungen realisierbar, indem eine oder mehrere Lippen statt in Richtung Prozess in Richtung Atmosphäre eingebaut werden. Anders als bei Gleitringdichtungen, bei denen der befederte Gleitring und ein Gegenring die Dichtfunktion übernehmen, sind
es bei Lippendichtungen ein oder mehrere Lippendichtelemente, die gegen die rotierende Welle gedrückt werden. Die Anpresskraft auf die Welle resultiert hauptsächlich aus der Elastizität des Dichtelements und der Druckkraft des Prozessmediums auf die Lippe. Die Lippen bestehen in den meisten Fällen aus Polytetrafluorethylen (PTFE), das neben dem sehr geringen Reibungskoeffizienten auch eine ausgesprochen gute chemische Beständigkeit bietet.

Lippendichtungen sind mit mehreren einfach aufgebauten Dichtelementen ausgestattet. Empfindliche Teile wie Federn, Mitnehmer, Gleit- und Gegenring wie sie in Gleitringdichtungen verbaut sind, benötigt die Lippendichtung nicht. Der einfache Aufbau einer Lippendichtung ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Service.
So kann der Anwender beispielsweise die Dichtlippen selbst direkt vor Ort wechseln.

Einsatz bei radialen Auslenkungen

Bei bestimmten Anwendungen werden schnell radiale Auslenkungen bis zu ±0,2 mm erreicht. Oft ist dann das Argument zu hören, Lippendichtungen seien nicht geeignet, um solche starken Wellenauslenkungen abzufangen bzw. Wellenbewegungen auch bei starken Auslenkungen zu folgen. Einfache Lippendichtungen ohne spezielle Ausgleichselemente stoßen tatsächlich sehr schnell an ihre Grenzen. Lippendichtungen mit Ausgleichselementen wie O-Ringen, Dehnscheiben oder ein Metallfaltenbalg sind zwangsläufig teurer und aufwendiger zu warten.

Eagleburgmann hat die trockenlaufende Lippendichtung Seccolip entwickelt, die bei starken radialen Auslenkungen auch ohne Ausgleichselement zuverlässig abdichtet. Ein patentiertes Lippendesign und die patentierte Kombination von PTFE-Dichtlippe und Gleitlager im Lippendichtelement machen das möglich. Die Dichtlippe dichtet die rotierende Welle ab. Das Gleitlager führt das komplette Lippendichtelement den Wellenbewegungen nach. Da Lippe und Lager in einem Element sind, bleibt der Dichtspalt zwischen der rotierenden Welle und der Dichtlippe nahezu konstant und die Dichtung langfristig dicht.

Große Variantenvielfalt

Die modular aufgebauten Dichtelemente ermöglichen eine große Variantenvielfalt. So können entweder zwei, drei oder vier Lippen eingesetzt werden. Ferner lassen sich die Lippen in Richtung Prozess oder Atmosphäre platzieren. Je nachdem wie und wie viele Lippen eingebaut werden, ist die Dichtung für unterschiedliche Anwendungen geeignet. Ein Nebeneffekt der Konstruktion ohne Ausgleichselement: Das sonst zwingend notwendige Wälzlager und der damit verbundene Wartungsaufwand, das Ausfallrisiko und die zusätzlichen Kosten entfallen.

Für den Einsatz einer solchen Lippendichtung in der Verfahrenstechnik spricht auch, dass sie für den Trockenlauf ausgelegt ist, das heißt, sie kommt ohne Sperrmedium aus. Dadurch ist ein aufwendiges Versorgungssystem verzichtbar. Der Einfluss auf den Produktionsprozess ist somit minimal. Störungen durch Sperr- oder Spülmedium und der Aufwand für die Auswahl eines geeigneten Sperrmediums ergeben sich nicht. Gegenüber flüssigkeits- oder gasgeschmierten Dichtungen, die in jedem Fall ein Versorgungsystem benötigen, bieten Lippendichtungen in verfahrenstechnischen Maschinen einen unverkennbaren Vorteil. Investitionskosten und die laufenden Betriebskosten sind für den Betreiber niedriger.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: cav0918eagleburgmann


Autor: Markus Stefan Schmidt

Produktmanager Gleitringdichtungen für Rührer, Mischer & Kneter/EM,

Eagleburgmann Germany

Unsere Whitepaper-Empfehlung


Hier finden Sie mehr über:
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de