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Pfiffige Halbzeuge

Dichten und Schützen mit Elastomerfolien und gummierten Geweben
Pfiffige Halbzeuge

In vielen industriellen Einsatzbereichen sind Elastomerfolien und gummierte Gewebe unverzichtbare Halbzeuge zur Lösung technischer Probleme. Die Herausforderung liegt dabei in der Erfüllung der individuellen, anwendungstechnischen Rahmenbedingungen und der richtigen Kombination der Werkstoffe und Träger.

Der Autor: Stephan Muntwyler Geschäftsführer, Tec Joint

Die Schweizer Firma Tec-Joint hat das gesamte Spektrum synthetischer Elastomere im Programm. Dazu gehören KTW/FDA-freigegebene EPDM-Mischungen ebenso wie FKM-Folien, die den Normen von Anlagenbauern und der Chemie entsprechen, und Silikone mit ihrer sehr guten Temperaturbeständigkeit für die Medizintechnik. Der überwiegende Teil der Elastomerplatten wird in Standarddicken angeboten. Benötigt der Anwender enge Dickentoleranzen, können die Halbzeuge entweder durch Spalten oder Schleifen hergestellt werden. Eine weitere Alternative ist die Produktion eines Profils als Basis der Weiterverarbeitung. All dies führt aber zu Fertigungsmehrkosten, die oft nicht in Relation zum Gesamtprodukt stehen. In diesen Fällen bietet sich die Produktion als Elastomerfolie an. Ab 0,3 bis zu 2 mm Dicke können Toleranzen von ±0,1 mm eingehalten werden. Die 1200 mm breiten Bahnen können dann für die Weiterverarbeitung optimiert auf die entsprechend sinnvolle Breite zugeschnitten werden. Die mögliche Produktionslänge von bis zu 500 m unterstützt eine rationelle Produktion zum Beispiel von Dichtungen.
Ein Einsatzgebiet ist neben der Elektrik- und Elektronikbranche die Armaturenindustrie. Hier werden speziell entwickelte Folien zum Ausgleich in Druckbehältern eingesetzt. Auch für die Chemie und Pharmazie produziert Tec-Joint Folien, die mit PEEK oder PTFE beschichtet sind, um damit eine weitere Verbesserung der Resistenz gegen Medien zu erreichen.
Vielseitig einsetzbare Gewebe
Technisch anspruchsvoller und vielseitiger sind die gummierten Gewebe von Tec Joint. Dabei werden Elastomerfolien u.a. mit Baumwolle oder synthetischen Fasern, z. B. Polyamid, Polyester, Glasgewebe, Aramid, aber auch mit Stahl- und Aluminiumgeflechten verbunden. Die Kombinationsmöglichkeit des Herstellers von derzeit 85 Mischungen mit ca. 23 Trägermaterialien zeigt die Vielfalt des Systems und das breite Anwendungsspektrum.
Zur Überbrückung von dreidimensionalen Fugenbewegungen bis zu 240 mm werden beispielsweise hochelastische Fugenbänder mit geringer Dicke und absoluter Planlage produziert. Für den Anlagen- und Rohrleitungsbau wurden kundenindividuell Dehnfugen- und Korrosionsschutzbänder entwickelt.
Eine besondere Herausforderung stellte ein Projekt im Kompensatorenbau dar. Ein auf höchste Ansprüche spezialisiertes Unternehmen fertigt in mühsamer Handarbeit einen Gewebekompensator mit sieben unterschiedlichen Lagen. Dabei war bisher fast jede Gewebe/Elastomerlage aus einer anderen Kombination von Werkstoffen, damit der Kompensator letzten Endes den schwierigen Einsatzbedingungen entspricht und eine wirtschaftlich vertretbare Haltbarkeit hat. Ziel und Aufgabenstellung war es, die Anzahl der Lagen möglichst zu verringern, um damit die Fertigungsdauer zu reduzieren und die Haltbarkeit des Kompensators im Einsatz zu verbessern. In enger Zusammenarbeit mit dem Anwender gelang es Tec-Joint, einen neuen Lagenaufbau zu definieren und damit eine Produktionszeitreduzierung von fast 30 % zu erzielen. Hinzu kommt eine Verbesserung der Haltbarkeit für den Endabnehmer, wodurch der Kompensatorenbauer einen weiteren Wettbewerbsvorteil erlangt.
Weitere Anwendungsgebiete der Gewebe sind Überzüge zur Isolierung und zum Schutz vor hohen Temperaturen oder glühenden Schlacken. Dabei werden Glas- und Keramikgewebe mit Silikonschichten versehen.
Ein gängiges Produkt ist auch ein Quellband, das im Kontakt mit Wasser bis zum sechsfachen seiner ursprünglichen Dicke quillt und nach dem Wasserentzug wieder schrumpft. Das Band oder daraus gefertigte Dichtungen schützen Schaltschränke, Über- und Durchgänge in der chemischen Industrie oder dem Eisenbahn- und Schiffsbau vor ungewünschtem Wassereintritt. Ein anderes halogenfreies Material quillt ab 100 °C bis um das zehnfache auf und verschließt damit gefährdete Spalten und Kabeldurchleitungen. Freigegeben nach der UL 94 ist das Material auch selbstverlöschend.
Innovativ, da der kostenaufwendige Vulkanisationsvorgang entfällt, ist die Verbindung von gummierten Geweben oder Metallen mit dem Strong-Bond. In Bruchteilen der sonst notwendigen Zeit werden die Materialien durch Wärmezufuhr dauerhaft und zuverlässig miteinander verbunden. Selbst Gipsmatten lassen sich so mit gummierten Geweben verbinden. Förderbänder können mit diesem Band vor Ort repariert werden. Ein besonderer Vorteil ist die hohe Dehnfähigkeit der Verbindungen.
Ausgerüstet mit modernen Metallverarbeitungsmaschinen und unterschiedlichen Vulkanisationspressen werden auch großvolumige Elastomerteile, Gummi-Metallteile, aber auch Bauteile und Komponenten produziert. So kombiniert Tec Joint derzeit Edelstahlrohre mit chemikalienresistenten Elastomeren zur Abdichtung von Kabeldurchführungen im chemischen Anlagenbau .
Online-Info: www.cav.de/0511464
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