Im Schongang pumpen

Till Völker

Die medien- und prozessgerechte Auslegung von Pumpen ist für den störungsfreien Ablauf verfahrenstechnischer Prozesse von entscheidender Bedeutung. Immer wenn es darum geht, besonders schonend zu Fördern, spielen Schlauchpumpen ihre Vorteile aus. Sie vermeiden die Zerstörung von Mediumsbestandteilen, wie dies bei anderen Pumpenarten mit hohen Drehzahlen der Fall sein kann. Darüber hinaus bieten sie ein hohes Maß an Flexibilität und Verfügbarkeit in den unterschiedlichsten Prozessen.

Schlauchpumpen von Ponndorf sind selbstansaugende, ventillose rotierende Verdrängerpumpen. Je nach Applikation stehen zwei Ausführungen zur Verfügung. Die Niederdruckpumpen der PX-Baureihe arbeiten bis 4 bar Förderdruck. Als sogenannte Trockenläufer kommen sie ohne flüssiges Schmiermittelbad im Gehäuseinneren aus. Bei den Hochdruckpumpen für bis zu 15 bar Förderdruck, der Baureihe Ponndorf PK, ist der Schlauch von einem flüssigen Schmierbad umgeben, daher auch die Bezeichnung Nassläufer. Die Förderung selbst erfolgt in einem medienbeständigen, elastischen Schlauch. Dieser liegt an der Innenwand des Pumpengehäuses an. Im Gehäuse ist je nach Ausführung ein Rotor mit zwei um 180° oder drei um 120° versetzten Verdrängerrollen zentrisch angeordnet. Beim Ansaugvorgang drücken die Verdränger den Schlauch im Gehäuseinneren zusammen und schieben die darin befindliche Luft in die Druckleitung. Hinter dem Verdränger stellt sich der Pumpenschlauch wieder in seine ursprüngliche Form zurück und erzeugt dadurch einen Unterdruck, der ein Ansaugen des zu fördernden Mediums bewirkt. Aufgrund der guten Selbstansaugfähigkeit eignen sich die Ponndorf-Pumpen für geodätische Saughöhen von bis zu 8 m Wassersäule.

Durch ihr Funktionsprinzip gewährleisten sowohl die PX- als auch die PK- Schlauchpumpen eine scherkraftfreie Förderung bei Medien, die Feststoffe enthalten. Da diese Inhaltsstoffe jedoch gleichzeitig ein z. T. hohes Maß an Abrasivität aufweisen, bieten Schlauchpumpen in solchen Einsatzfällen weitere Vorteile. Hierzu gehören die robusten, strapazierfähigen Schlauchqualitäten sowie die dichtungs- und ventillose Konstruktion. Dies gilt insbesondere gegenüber Exzenter-Schneckenpumpen, die häufig einen sehr starken Verschleiss bei den Rotor-/Statorpaketen, Gleitringdichtungen oder Stopfbuchsen aufweisen.

Auch für Medien, die beim Fördern zum Koagulieren neigen, sind Schlauchpumpen aufgrund ihres scherkraftfreien Förderprinzips besser geeignet als andere Systeme. Hinzu kommt, dass sie nahezu totraumfrei konstruiert sind. So können sich Feststoffe nicht in Schmutzecken anlagern, die beim Reinigen nicht zugänglich sind. Dies ist vor allem für viele Anwender in der Nahrungsmittelindustrie von entscheidender Bedeutung. Hier muss eine schnelle und gründliche Reinigungsmöglichkeit gegeben sein, um schnelle Chargenwechsel bei höchster Reinheit durchführen zu können. Darüber hinaus handelt es sich bei einer Schlauchpumpe um ein geschlossenes System, d. h. das Fördermedium kommt lediglich mit dem Pumpenschlauch in Kontakt.

Die Ponndorf-Schlauchpumpen gibt es in zehn verschiedenen Ausführungen, einschließlich pulsationsarmer Doppelpumpensysteme. Sie ermöglichen die individuelle Lösung unterschiedlichster Förderaufgaben. Ihre Förderleistung kann ohne großen Aufwand an die Erfordernisse des jeweiligen Prozesses angepasst werden. Gepumpt wird dabei, was durch den Pumpenschlauch passt. Das Spektrum reicht von A wie Abwasser über Farben, Klebstoffe, Laugen, Pharmaka und Säuren bis Z wie Zuckersirup. Dabei gewährleisten die Schlauchpumpen durch ihre hohe Verfügbarkeit eine zuverlässige Produktion bei niedrigen Betriebskosten. Zudem ist es nicht erforderlich, Ersatzpumpen auf Lager vorzuhalten, wie dies bei anderen Pumpensystemen in der Regel der Fall ist. Der Grund: das einzige Verschleißteil ist der Pumpenschlauch, und der kann innerhalb weniger Minuten gewechselt werden.

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