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Reinigung von Dichtflächen

Saubere Flansche halten besser dicht
Reinigung von Dichtflächen

Flanschverbindungen findet man in der chemischen Industrie nahezu an jeder Ecke. Selbstverständlich müssen diese Schnittstellen dicht sein, um neben einem Materialverlust auch negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu verhindern. Dies gilt insbesondere, wenn für die in den Behältern, Rohr- oder Schlauchleitungen enthaltenen Fluide emissionsbegrenzende Maßnahmen nach TA Luft gelten.

Der rechnerische Dichtheitsnachweis eines Flanschsystems, das aus Flansch, Schrauben und Dichtung besteht, wird auf Basis der VDI-Richtlinie 2290 durchgeführt. Dabei ist die Berechnung des Dichtsystems eine Sache, die Ausführung in der Realität aber eine andere. „Eine Übertragung der Dichtsystemauslegung auf die Praxis ist nur durch das Sicherstellen einer qualifizierten Montage möglich“, ist deshalb bereits in der Einleitung der VDI-Richtlinie 2290 zu lesen. Eine entsprechende Montage beinhaltet unter anderem den Einsatz ebener und paralleler Flansche, die Verwendung einer unbeschädigten Dichtung, den zentrischen Einbau der Dichtung, die korrekte Aufbringung des Drehmoments, die Schmierung der Gleitflächen und die Sicherstellung sauberer Dichtflächen. Insbesondere auf den letzten Punkt soll im Folgenden näher eingegangen werden, da saubere Dichtflächen ausschlaggebend für langfristig dichte Flanschverbindungen sind.

Die Notwendigkeit einer sauberen Dichtfläche hat Niederschlag in verschiedenen Regelwerken und Publikationen gefunden. In der VDI-Richtlinie 2290 beispielsweise steht: „Bei der Montage neuer Dichtungen in einer alten Flanschverbindung ist auf die Reinigung der Dichtflächen z. B. von anhaftenden Dichtungsresten zu achten.“ Der VCI-Leitfaden zur Montage von Flanschverbindungen in verfahrenstechnischen Anlagen empfiehlt: „Es ist darauf zu achten, dass die Flanschdichtflächen sauber, unbeschädigt und eben sind.“ Sowie: „Beim Austausch von Dichtungen muss darauf geachtet werden, dass die alte Dichtung vollständig von der Flanschdichtfläche entfernt wird, ohne dass die Flanschdichtfläche beschädigt wird.“

Verunreinigungen auf Dichtflächen

Womit können Flanschdichtflächen verunreinigt sein? Hier denkt man sicher zuerst an anhaftende Reste der alten Dichtung beim Austausch. Diese Problematik lässt sich durch Auswahl von Dichtungen, die serienmäßig bereits mit einer den Ausbau erleichternden Trenndecke ausgerüstet sind, verhindern bzw. minimieren. Aber auch Reste des Betriebsmediums können die Dichtflächen verunreinigen und flüssig, zähflüssig oder fest, z. B. durch Kristallisation, vorliegen. Weiterhin können sich Farbspritzer oder sonstiger Schmutz, z. B. Staub, auf der Dichtfläche befinden. Insbesondere bei neuen Flanschen können die Dichtflächen auch mit Korrosionsschutzmitteln behandelt sein. Diese müssen ebenfalls vor der Montage entfernt werden.

Reinigung der Dichtflächen

Die Reinigung der Dichtflächen kann mechanisch mit einer Drahtbürste oder einem Schaber durchgeführt werden, wobei darauf zu achten ist, dass dadurch die Dichtfläche nicht beschädigt wird. Aus diesem Grunde sollte der Werkstoff des Reinigungswerkzeuges weicher als der Werkstoff der Dichtfläche sein. Der Reinigungsvorgang lässt sich unter Zuhilfenahme flüssiger Reinigungsmittel erleichtern. Zudem wird eine Beschädigung der Dichtflächen verhindert.

Die Anforderungen an ein Reinigungsmittel sind vielfältig. Es soll einfach und präzise auf die zu reinigenden Oberflächen dosiert werden können, z. B. durch ein Spraysystem mit entsprechender Dosiereinheit. Weiterhin soll der entstandene Flüssigkeitsfilm auf der Oberfläche haften, damit ein Wegfließen verhindert wird und auch ein Einsatz an geneigten Flächen problemlos möglich ist. Dies wird durch Erzeugung eines stabilen Schaumes erreicht.

Das Reinigungsspray RE-Move von Reinz bereitet Dichtflächen ideal auf die Montage vor: Verschmutzungen wie Reste der ausgebauten Dichtung können damit ebenso komfortabel entfernt werden wie Spuren des Betriebsmediums. Über die Dosiereinheit kann der reinigungsaktive Flüssigkeitsfilm präzise appliziert werden. Dabei entsteht ein stabiler, haftender, schaumartiger Film, der dadurch auch an geneigten Flächen eingesetzt werden kann. Außerdem bildet sich auf diesem Film eine Schutzschicht, die verhindert, dass sich das Lösemittel zu schnell verflüchtigt. Das Lösemittel kann damit an der gewünschten Stelle ausreichend lange auf die zu lösenden Substanzen einwirken, die dann anschließend leicht entfernt werden können. Neben diesen funktionalen Anforderungen des Reinigungsmittels ist ein weiterer Aspekt zur gesamtheitlichen Betrachtung wichtig: Die Einstufung der Gesundheitsgefahr für den Anwender.

Kennzeichnung mit Piktogrammen

Die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien wird nach dem weltweit einheitlichen GHS der Vereinten Nationen vorgenommen. Die europäische Umsetzung des GHS ist die sogenannte CLP-Verordnung (Classification, Labelling and Packaging). Piktogramme, die auf eine Gesundheitsgefährdung hinweisen, sind unter anderem das Ausrufezeichensymbol und das Symbol für Gesundheitsgefahr. Um Gesundheitsrisiken für den Anwender zu vermeiden, sollte bei der Auswahl des Reinigungsmittels zur Dichtflächensäuberung darauf geachtet werden, dass hierfür eine Rezeptur ohne Gesundheitsrisiken verwendet wird. Dies ist leicht am Fehlen der o. g. Piktogramme zu erkennen. Das Reinigungsmittel RE-Move enthält keine nach GHS/CLP kennzeichnungspflichtigen gesundheitsschädlichen Stoffe.

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Suchwort: cav0418reinz


Autor: Volker Etzel

Anwendungsingenieur,

Reinz

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