Gerade bei der Kondensatableitung an dampfbetriebenen Wärmetauschern mit stark wechselnden Betriebsbedingungen ist die Betriebssicherheit ein sensibles Thema. Durch die Umstellung der Entwässerungsarmatur auf einen kombinierten Pump-Kondensatableiter wird die Entwässerung bei allen Betriebszuständen sichergestellt. Damit einhergehend werden auch einwandfreie Produktqualität und sicherer Betrieb gewährleistet.
Dipl.-Ing. Dieter Köhler
Bei dampfseitig geregelten Wärmetauschern wird durch das Regelventil die erforderliche Heizenergie dadurch bestimmt, dass die einströmende Dampfmenge angepasst wird. Im Teil- und Schwachlastbereich muss das Regelventil dabei den Dampfstrom stark eindrosseln, um dem geringeren Energiebedarf gerecht zu werden. Es kommt zu einem deutlichen Druckabfall am Regelventil, bei dem der Druck im vor dem Kondensatableiter liegenden Wärmetauscher sehr viel kleiner sein kann, als der vor dem Regelventil zur Verfügung stehende Dampfdruck. Im Extremfall ist der Druck auf der Heizdampfseite im Wärmetauscher nicht nur kleiner als der Druck hinter dem Kondensatableiter, sondern sogar geringer als der atmosphärische Druck.
Das geschieht insbesondere dann, wenn die gewünschte Temperatur des aufzuheizenden Mediums unter 100 °C liegt. In diesem Fall entsteht ein Vakuum im Wärmetauscher. Unter diesen Druckverhältnissen können herkömmliche Kondensatableiter den Wärmetauscher nicht länger kondensatfrei halten. Die Folge: Kondensatstau. Das Kondensat verbleibt im Wärmetauscher und belegt dort Teile der Heizfläche.
Je nach Aufbau und Fahrweise kommt es dadurch immer wieder zu Problemen: Lastwechsel können nicht ausreichend schnell ausgeglichen werden, da das Kondensat auf den Heizflächen die nötige Aufwärmung behindert. Zudem kommt es zu Rückströmungen aus dem Kondensatsystem, die den Wärmetauscher weiter mit Kondensat füllen. Muss etwa das Kondensat hinter dem Kondensatableiter auf ein höheres Niveau gehoben werden oder herrscht im Kondensatsystem ein erhöhter Druck, nimmt der Kondensatstau weiter zu. In den meisten Fällen kommt es dann zu den gefürchteten thermischen Wasserschlägen. Öffnet sich das Regelventil bei steigender Anforderung an die Heizleistung wieder, strömt Dampf in die Heizfläche. Der Druck steigt. Vermischt sich nun dieser Dampf mit dem in der Heizfläche oder in den Rohrleitungen verbliebenem Kondensat, entstehen enorme Druckbelastungen, die über kurz oder lang zu Schäden an Wärmetauscher, Rohrleitungen, Dichtungen und Armaturen führen.
Für alle Lastfälle geeignet
Der Einsatz einer neuen Generation äußerst kompakter Pump-Kondensatableiter gewährleistet eine optimale und für alle Lastfälle betriebssichere Kondensat-Ausschleusung. Diese Geräte verbinden Ableitungsfunktion mit bedarfsabhängiger Pumpfunktion.
Gegenüber normalen Schwimmer-Kondensatableitern verfügen sie über zwei zusätzliche Anschlüsse für den sogenannten Treibdampf und eine Entlüftungsleitung sowie über integrierte Steuerventile und Rückschlagorgane.
Neben einem bewährten Rollkugelregler ist zudem ein Mechanismus eingebaut, um im Falle eines Unterdrucks selbstständig Dampf höheren Druckes in das Gehäuse zu leiten. Mit diesem Treibdampf wird das Kondensat aktiv in das Kondensatsystem abgeführt. Ist der Druck im Wärmetauscher ausreichend hoch, arbeitet der Rollkugelregler wie ein herkömmlicher Schwimmer-Kondensatableiter ohne zusätzlichen Treibdampf.
Das aus dem Hause Gestra stammende Gerät Una 25-PK ist in der Anschluss-Nennweite DN 40 (1 ½ “) für Heißkondensatmengen von über 2000 kg/h ausgelegt. Drei weitere Varianten ergänzen diese Baureihe und bieten Lösungen für alle Aufgaben der Kondensatableitung:
- Una 2x mit Rollkugel-Abschluss für die normale Kondensatableitung
- Una 2x max mit Kugelsegment-Abschluss für große Kondensatmengen
- Una 25-PK als klassischer Heber ohne Abschlussorgan – für Anwendungen, bei denen der Gegendruck im Kondensatnetz immer größer ist als der Druck vor dem Gerät
Online-Info www.cav.de/0809460
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