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Auf Herz und Nieren getestet

Individuell gedruckte Warntafeln überstehen selbst hohen Seegang
Auf Herz und Nieren getestet

Die aufwendige Vorratshaltung der orangefarbenen Warntafeln für Gefahrgüter hat die Infracor GmbH erheblich reduziert. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Degussa AG setzt jetzt auf individuell ausgedruckte Selbstklebeetiketten, denen Licht, Regen und auch Seewasser nichts anhaben können.

Bei der Degussa gehören Schnelligkeit und Flexibilität zur Unternehmensphilosophie. Das hat seinen Grund: Drei Viertel des Umsatzes von knapp 12 Mrd. Euro generiert das Unternehmen inzwischen im Ausland – schnell und flexibel zu agieren ist dafür eine Voraussetzung. Je mehr Gefahrgüter nach Übersee exportiert werden, desto mehr wird die Kennzeichnung zum Beispiel hochseegängiger Container zu einer Herausforderung. Als integraler Standortbetreiber des Chemieparks Marl und Komplettdienstleister für die dort ansässigen Gesellschaften stellt Infracor über ihre Tochtergesellschaft, die Infracor Lager- und Speditions-GmbH (ILaS), die jeweils geeigneten Pack-, Versand- und Kennzeichnungsmittel zur Verfügung. Zu den meistnachgefragten Artikeln zählen dabei die orangefarbenen Warntafeln. Anders als bei Lkw und Zugmaschinen mit festen Tanks, werden sie auf Containern, Tankcontainern und Kesselwagen nicht fest montiert, sondern jeweils der Ladung entsprechend aufgeklebt. In ihrer oberen Hälfte tragen sie die sogenannte Kemler-Zahl, die die Hauptgefahr des jeweiligen Produktes sowie ggf. weitere Gefahren eindeutig verschlüsselt. Zusammen mit der weltweit einheitlichen UN-Nummer in der unteren Hälfte ist das Gefahrgut im Falle eines Falles für Fachleute so schnell zu identifizieren.

Pfiffige Lösung gesucht
In der Vergangenheit setzte die ILaS selbstklebende Folien aus PVC ein, die jeweils auftragsbezogen in einer externen Druckerei gefertigt wurden. „Jede Warntafelvariante durchlief dazu einen mehrstufigen Freigabeprozess“, erläutert Udo Markowsky aus dem Bereich Packmitteltechnik der Degussa AG. Alles in allem dauerte es von der Bestellung bis zur fertigen Warntafel bis zu drei Wochen. „Um unsere Kunden kurzfristig mit den Warntafeln versorgen zu können, war es unser Ziel, hier gemeinsam mit der ILaS eine effektivere Lösung zu finden“, betont Markowsky. Damit es nicht zu Engpässen kam, musste bislang die komplette Palette an Warntafelvarianten auf Vorrat gehalten werden – ohne dass im Vorfeld genau abzuschätzen war, welche Mengen wirklich gebraucht wurden. „Für rund 100 verschiedene Nummern hatte die ILaS als Dienstleister ständig Warntafeln auf Lager. Dabei kommen kontinuierlich neue Produkte hinzu, während ältere ausscheiden“, sagt Wolfgang Indenbirken, der als Betriebsleiter der ILaS die Packmittelversorgung, den Etikettendruck und den Musterversand verantwortet. Der Gesamtbedarf liegt derzeit bei über zehntausend Warntafeln pro Jahr, die Wachstumsrate liegt im zweistelligen Prozentbereich. Doch die umfangreiche Vorratshaltung war nicht das einzige Problem: Immer häufiger galt es, Sonderfälle zu kennzeichnen. „Aber für eine geringe Stückzahl von Tafeln einer Variante einen herkömmlichen Druckauftrag zu starten, ist weder effizient noch betriebswirtschaftlich sinnvoll – zumal Flexibilität und Schnelligkeit mehr denn je Trumpf sind“, so Indenbirken.
Druck bei Bedarf
Statt der vorgedruckten PVC-Folien kommt jetzt eine Lösung des Selbstklebespezialisten Herma zum Einsatz. Der Clou dabei: Jede einzelne Warntafel lässt sich bequem am PC generieren und an einem A3-gängigen Laserdrucker erstellen – je nach Bedarf und Möglichkeit an einer zentralen Stelle oder dezentral in den einzelnen Betrieben. Sofern vom Anwender gewünscht, liefert Herma die passende Software in Zukunft gleich mit: Ein spezielles Beschriftungstool ist bereits in der Entwicklung. Der Zeitgewinn ist in jedem Fall überzeugend: „Statt in drei Wochen liegt dem abfüllenden Betrieb die Warntafel jetzt in zwei Stunden vor“, sagt Indenbirken. Und statt der vormals aufwendigen Lagerhaltung unterschiedlicher Etiketten, ist nur noch eine einzige Blankovariante notwendig. Möglich wird dieser Schritt durch das Material Herma-PE-Laser. Dieses Folienprodukt basiert auf einer neuen Generation von Haftmaterial mit UV-vernetztem Acrylathaftkleber. Das Haftmaterial ist äußerst wasserfest, sehr wärmeresistent sowie alterungsbeständig, denn es neigt nicht zur Versprödung oder zu Verfärbungen und ist obendrein seewasserbeständig – „ein wichtiges Kriterium angesichts des hohen Exportanteils unserer Kunden“, so Indenbirken. Trotz dieser Eigenschaften lässt es sich mit einem handelsüblichen Laserdrucker beschriften. Eingedruckt in die Etikettenbögen wurden lediglich die Grundfarbe Orange sowie die schwarzen Rahmen. Auch diese eingesetzten Druckfarben haben inzwischen die anspruchsvollen Tests des „British Standard“ für die Seewasserbeständigkeit erfolgreich absolviert (BS 5609, Section three). Der variable Eindruck der Kemler-Zahl bzw. der UN-Nummern erfolgt erst bei konkretem Bedarf. Der Toner verschmilzt beim Durchlauf durch den Drucker mit der Kunststoffschicht des Etiketts; er wird in die Oberfläche regelrecht eingebrannt. Sofern ein entsprechender Toner eingesetzt wird, ist damit auch der individuelle Eindruck wasserfest. Die Lösung ist damit nicht nur eine effiziente Alternative für die PVC-Variante, sondern auch für die noch verbreitete Kennzeichnung mit Nassleim-Etiketten auf Papierbasis.
Zuverlässig auch auf kritischen Oberflächen
Dabei waren die Verpackungsexperten der Degussa und der Infracor durchaus nicht einfach zu überzeugen. „Wir haben 2005 das Material auf Herz und Nieren getestet“, betont Udo Markowsky. „Unter anderem haben wir bedruckte Etiketten mehrere Monate lang Sonne und Regen ausgesetzt. Dabei sind weder die Farben verblasst noch haben sich die Etiketten gelöst.“ Bei den wichtigen Kriterien Lichtechtheit und Haftung erzielten die Etiketten ebenso gute Werte wie die bisherige PVC-Lösung, beim Kriterium Handhabung lag das Herma-Etikett eindeutig vorn. Denn PVC-Tafeln lassen sich nicht „just in time“ am PC-Drucker erstellen. Beeindruckt hat die etikettenerfahrenen Spezialisten von Degussa und Infracor noch eine weitere Qualität: Die zu etikettierenden Oberflächen sind oftmals verschmutzt – bei Behältern mit hohem Umschlag insbesondere von den Resten älterer Etiketten. Doch die Herma-Etiketten zeigten sich von solchen kritischen Oberflächen unbeeindruckt. „Sie haften selbst dort absolut zuverlässig“, betont Indenbirken.
cav 428

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