Auf der K 2013 präsentierte die Business Unit Henschel Mixing Technology von Zeppelin Systems eine neue Generation an Heiz- und Kühlmischern, die sich durch hohe Ausstoßleistungen bei gleichzeitig niedrigen Energiewerten auszeichnen. Die Mischer besitzen ein speziell konstruiertes Behältersystem sowie ein kühl- bzw. beheizbares Mischwerkzeug mit großer Oberfläche.
Autor Olaf Waidner General Manager Sales, Zeppelin Systems, Henschel Mixing Technology
Der Horizontalheiz-/Kühlmischer HCE wurde in wesentlichen Details überarbeitet, sodass die Effizienz noch einmal gesteigert werden konnte. Bei der HCE-Baureihe sorgt die hervorragende Mischgüte für kurze Misch- und Kühlzeiten. Der Behälter wurde im Punktschweißverfahren hergestellt und in einen verwindungssteifen Rahmen integriert. Dadurch erhält man für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten einen einfachen Zugang. Wesentliches Merkmal des Mischers ist der doppelwandige Mantel, der vollständig aus Edelstahl gefertigt wird. Dieser kann bis zu einem Wasserdruck von 10 bar verwendet werde, sodass eine turbulente Strömung des Heiz- oder Kühlmediums sicher gewährleistet ist. Die schraubenförmige Konstruktion des Mischwerkzeugs wird im Prozess mit dem Medium durchströmt und ergibt eine zusätzliche Fläche, die permanent mit dem zu temperierenden Material in Kontakt ist. Die Mediumführung erfolgt über eine Rotokupplung durch die Welle. Aufgrund der ausgewogenen radial/axial arbeitenden Werkzeugarme ist der Materialaustausch und vor allem die Benetzung der Flächen optimal. Dank des temperierten Werkzeugs wird die effektive Heiz- oder Kühlfläche wesentlich erhöht.
Am optimalen Betriebspunkt
Ein Hebel zur Energieeinsparung bei den Mischern der Baureihe HCE ist die Henschel PCD (Process Current Detection), eine spezielle Steuerung. Hierbei ist der Mischprozess die Führungsgröße und die Stromaufnahme des Mischermotors wird entsprechend angepasst. Die Steuerung fährt den Motor während des gesamten Prozesses am Nenndrehmoment und damit im Nennstrombereich. Die Drehzahlen werden je nach Drehmoment, beeinflusst durch den Materialzustand, angepasst. Dadurch kann sehr viel präziser als bisher der optimale Betriebspunkt im Mischprozess angefahren und der gesamte Prozess genauer gesteuert werden. Der Anwender profitiert von kurzen Chargenzeiten. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass der Motor immer im besten Arbeitspunkt arbeitet und dadurch die Lebensdauer erhöht wird.
Vielfältig einsetzbar
Eine Anwendung für die Heiz-/Kühlmischer liegt in der Verarbeitung von gut fließenden Pulvercompounds wie PVC-Dryblends. Anlagen in dieser Ausführung sind mehrfach in verschiedenen Größen bereits im Einsatz und setzen bei der Effizienz Maßstäbe. Bisher musste zur Herstellung von PVC-Dryblends das PVC mit Füllstoffen und Additiven in einem Heizmischer gemischt und aufgeheizt werden, um es dann in einem nachgeschalteten Kühlmischer wieder abzukühlen. Aufgrund der notwendigen Kühlleistung und der zur Verfügung stehenden Zeit musste dieser größer ausgelegt sein als der Heizmischer. Nun kann dieser Kühlmischer wesentlich kleiner gewählt werden.
Darüber hinaus ist der HCE-Mischer auch für verschiedenste Verfahren in der Chemie einzusetzen. Neben dem selbstverständ- lichen Homogenisieren von Granulat, Pulver oder Flakes ist auch das Benetzen mit Flüssigkeiten (Coating) oder ein Umhüllen mit feinsten Pulvern (Pudern) möglich. Durch die doppelwandige Bauart des Behälters und auch das doppelwandige, rotierende Werkzeug lässt sich der Mischer mit Wasser, Öl oder eingeschränkt auch mit Dampf beliebig temperieren. Dadurch werden bestimmte Additive geschmolzen, um von dem Hauptprodukt besser absorbiert werden zu können. Eine exakte Temperaturfühlung ist für diese Prozesse notwendig. Beispiele hierfür sind das Beschichten von EPS-Perlen oder die Herstellung von PVC-Stabilisatoren. Dabei ergeben sich Eigenschaften, die die Endprodukte verbessern. Weiterhin werden die Schüttdichten vergrößert und vor allem vereinheitlicht, was eine spätere Verarbeitung und Dosierung wesentlich verbessert.
Eine weitere Anwendung ist die Trocknung von Mischprodukten. Durch eine Erwärmung kann Feuchtigkeit im flüchtigen Zustand einfach entzogen oder aber auf einen bestimmten gewünschten Endwert gefahren werden. Voraussetzung ist eine geeignete und entsprechend der Anwendung ausgelegte Absaugung, Aspiration oder aber die Verwendung von Vakuum. Der Mischer läuft üblicherweise mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 3 bis 9 m/s und sollte mit einer geregelten Antriebseinheit über Frequenzumrichter betrieben werden. Alle Mischer lassen sich üblicherweise in ein Anlagenkonzept mit der notwendigen automatischen Befüllung, Verwägung und Abförderung von Zeppelin Systems integrieren.
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