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Auf Norm gebracht

Zusammenstellung weltweit vergleichbarer Werkstoffkennwerte
Auf Norm gebracht

Campus ist eine internationale Materialdatenbank für Kunststoffformmassen. Neben der Datenbank mit aussagekräftigen und vergleichbaren Kennwerten, kann Campus aber auch als konsequente Implementierung des internationalen Normenwerkes (ISO) für die rationelle Prüfung von Kunststoffen angesehen werden. Darüber hinaus steht Campus für eine beispielhafte globale Kooperation von Rohstoffherstellern.

E. Baur

In der Vergangenheit war die Charakterisierung von Kunststoffen dadurch gekennzeichnet, dass Prüfergebnisse massiv durch die Verarbeitungsvorgeschichte beeinflusst wurden. Bei Missachtung oder gezielter Ausnutzung dieses Umstands, war ein Vergleich von Kennwerten aus unterschiedlichen Quellen praktisch unmöglich. Um dies zu bereinigen, hat ein Rationalisierungsausschuss der DIN 1987 eine „Richtlinie für die Erstellung von Formmasse- normen, mit einer Liste von aussagekräftigen, vergleichbaren und rationell zu ermittelnden Kennwerten“ verabschiedet. Auf Grundlage dieser Richtlinie wurde von dem Firmen BASF, Bayer, Hoechst und Hüls gemeinsam eine Materialdatenbank entwickelt, die mehrmals erweitert und inzwischen als ISO Norm weltweit akzeptiert ist. Die seit 1988 bestehende Campus(Computer aided material preselection by uniform standards)-Materialdatenbank bietet weltweit vergleichbare Werkstoffdaten. An der Datenbank kann sich heute durch Erwerben einer Lizenz prinzipiell jeder Kunststoffhersteller beteiligen und seine Daten für Dritte zur Verfügung stellen.
Hohe Datenqualität
Ein wichtiges Kennzeichen von Campus ist, dass die jeweiligen Kunststoffproduzenten für die Prüfung und Verbreitung ihrer Daten verantwortlich sind. Die Daten werden von den jeweiligen Produzenten gepflegt und freigegeben, der Datentransfer erfolgt vollautomatisch. Die Produzenten achten im eigenen Interesse sehr verantwortungsbewusst auf die Qualität der Daten. Die Daten stehen online im Internet zur Verfügung.
Campus beinhaltet für jeden Werkstoff einen Datensatz von bis zu 40 Einzelpunktwerten, d. h. werkstoffspezifische Kennwerte wie Schmelztemperatur, Glasübergangstemperatur, Längenausdehnungskoeffizient, Kerbschlagzähigkeit usw. sowie bis zu 13 Multipoint Eigenschaften, beispielsweise Spannung-Dehnung, in Form von Grafiken, die den Einfluss eines dritten Parameters wie die Temperatur auf die jeweilige Eigenschaft darstellen. Des Weiteren umfasst Campus Informationen über die Verarbeitung und die chemische Beständigkeit von Kunststoffen. Die Chemikalienbeständigkeit der Werkstoffe ist zur Zeit für etwas über 40 Medien auf einem sehr einfachen Niveau mit nur zwei Kategorien (nicht beständig/eventuell beständig) erfasst. Wegen der sehr komplexen Zusammenhänge konnten keine genaueren Angaben festgelegt werden. Allerdings bieten die Hersteller über einen Internetlink zu jeder dokumentierten Kombination von Kunststoff und Medium weiterführende Information an. Wirkliche Vergleiche oder eindeutige Aussagen können wegen der fehlenden normativen Grundlagen zur Zeit nicht getroffen werden. Um diese Lücke zu schließen, ist ein umfassendes Projekt geplant, welches unter Einbeziehung zahlreicher Hochschulen und Institute flächendeckend generische Daten über die Beständigkeit der wichtigsten Polymerfamilien ermitteln soll. Diese Daten werden dann zu einem späteren Zeitpunkt in Campus einfließen.
Zugang übers Internet
Monatlich besuchen mehrere tausend Interessenten das Informationsforum unter www.campusplastics.com und informieren sich über die Werkstoffdatenbank. Hier lässt sich die Liste der aktuellen Lizenznehmer bzw. Kunststoffhersteller, ihre Adressen und der neueste Datenbestand einsehen. Per Knopfdruck können die aktuellen Versionen der Campus-Systemsoftware und die Daten aller Teilnehmer heruntergeladen werden. Weiterhin gibt es Informationen zu den neuesten Entwicklungen sowie eine umfangreiche Dokumentation über die normative Grundlage von Campus. Unter dem Namen „Campus WebView“ besteht die Möglichkeit, einzelne Werkstoffe auszuwählen und deren komplette Datenblätter, inklusive der grafischen Daten, auszudrucken.
Das Material Data Center ist eine komfortable Möglichkeit, auf die Campus-Daten zuzugreifen. Unter www.materialdatacenter.com werden alle Campus-Daten der Teilnehmenden firmenübergreifend angeboten. Das System bietet gegen eine jährlich zu entrichtende Nutzungsgebühr umfangreiche Such- und Sortierfunktionen sowie Informationen über Anwendungsbeispiele. Weiterhin werden Tools angeboten, die auf Basis der original Campus-Daten die Bestimmung von Parametern (Viskosität, Kriechen, etc.) erlauben und einfache Berechnungen (Kühlzeiten, Fließwege, Verformungen, etc.) durchführen.
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