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Parker Hannifin: Aus zwei mach eins

Dichtungssparten
Parker Hannifin: Aus zwei mach eins

Parker Hannifin hat die zur Engineered Materials Group gehörenden Sparten für statische und dynamische Dichtungsprodukte zusammengeführt. Welche Auswirkungen der Zusammenschluss der beiden Unternehmen zur Prädifa Technology Division hat, besprach cav mit Geschäftsführer Thomas Ottawa.

Parker Hannifin hat die beiden zur Engineered Materials Group gehörenden Sparten O-Ring Division und Packing Division vereint. Wieso haben Sie sich zu diesem Schritt entschieden?

Ottawa: Im Grunde genommen haben die beiden Sparten ja schon immer zusammengehört und teilweise auch die gleichen Kunden betreut, sofern diese sowohl statische als auch dynamische Dichtungsprodukte von uns beziehen. Wir können sogar davon ausgehen, dass die bisherige organisatorische Aufteilung in „statisch“ und „dynamisch“, die hauptsächlich interne historische Gründe der Unternehmensentwicklung hatte, die viele Jahre zurückliegen, von den meisten Kunden gar nicht besonders stark wahrgenommen wurde – zumal die Produkte der beiden bisherigen Sparten ja schon seit geraumer Zeit unter der gemeinsamen Dachmarke „Prädifa“ bzw. „Parker Prädifa“ vertrieben werden. Auch aus diesem Grund war der Zusammenschluss zur neuen „Prädifa Technology Division“ ein logischer Schritt, der auch die Erfolgsmarke „Prädifa“ weiter stärken soll und wird.
Welche Auswirkungen hat der Zusammenschluss?
Ottawa: In erster Linie wollen wir die bereits vorhandenen Synergien durch den Zusammenschluss viel stärker als bisher zum Vorteil unserer Kunden nutzen und kontinuierlich weiterentwickeln. Damit können wir künftig schneller und effektiver sowohl auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden eingehen, als auch auf den rasanten Wandel der vielen verschiedenen Märkte, in denen wir tätig sind, reagieren.
Was bedeutet schnell und effektiv für den Kunden konkret?
Ottawa: Konkret vergrößern wir im Zuge des Zusammenschlusses beispielsweise unser Anwendungstechnikteam. Das schlägt sich vor allem in einer intensiveren Zusammenarbeit mit unseren Kunden bei speziellen Aufgabenstellungen nieder und sorgt gleichzeitig auch für einen stärkeren Rückfluss von anwendungstechnischen Erkenntnissen, die dann wiederum in die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Lösungen einfließen. Gleichzeitig verstärken wir aber auch weitere kundennahe Bereiche wie Labor, Marketing und Engineering. Auch dadurch können unsere Kunden künftig eine intensivere Betreuung von uns erwarten.
Wie wirkt sich der Zusammenschluss auf die verschiedenen Standorte aus?
Ottawa: Eigentlich sind die Auswirkungen nur gering. Alle Standorte der bisherigen Packing Division und O-Ring Division bleiben sowohl hier vor Ort in Deutschland als auch in den anderen europäischen Ländern erhalten.
Aber sicherlich zentralisieren Sie doch das eine oder andere?
Ottawa: Natürlich. Unsere Planung sieht zwei Schwerpunkte vor: zum einen die Technologie und zum anderen die ebenso wichtige Kundenbetreuung, wobei das Werk Pleidelsheim zum Technologiezentrum und der Standort Bietigheim zum Kundenzentrum ausgebaut werden. Nicht zuletzt aufgrund der dort bereits vorhandenen Infrastruktur wird Pleidelsheim als künftiges Technologiezentrum vor allem auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet sein, d. h. auf zukunftsfähige Produkte und Lösungen mit hohem Innovationsgehalt. Dabei spielt vor allem unser chemisches Labor eine wichtige Rolle, denn schließlich sind Werkstoffe eine der Parker-Prädifa-Kernkompetenzen. Ergänzend dazu haben wir dort unsere hauseigene Mischerei, aber auch den Bereich Werkzeugkonstruktion und Werkzeugbau, die ja ebenfalls zu unseren Kernkompetenzen gehören. Bei der Produktentwicklung wollen wir dort künftig noch stärker als bisher in den Bereich der Virtualisierung gehen, d. h. die Möglichkeiten der Computersimulation intensiver nutzen. Daneben ist Pleidelsheim ja schon heute auch unser Kompetenzzentrum für sogenannte Lifesciences-Produkte, die besondere Ansprüche an die Fertigung, u. a. unter Reinraumbedingungen, stellen.
Und was geschieht in Bietigheim?
Ottawa: In Bietigheim-Bissingen verstärken wir hingegen alle Bereiche, die mittelbar und unmittelbar mit dem Kunden zu tun haben. Dies ist zum einen der gesamte Marketingbereich mit den sogenannten Market Units und die bereits erwähnte Anwendungstechnik, aber auch unser Service Center, d. h. der Verkaufsinnendienst. Dieser betreut ebenfalls von einem gemeinsamen Ort aus alle Kunden, wobei die bekannten Ansprechpartner für die Kunden weitestgehend unverändert bleiben.
Der Standort Bietigheim bleibt somit die Zentrale?
Ottawa: Ja. Bietigheim ist die Zentrale der Prädifa Technology Division, alle anderen Standorte der Engineered Materials Group im In- und Ausland bleiben aber bestehen. Es ging und geht uns bei dieser Maßnahme auch nicht darum, bestimmte Standorte zu stärken oder zu schwächen, sondern Kompetenzen zum Nutzen unserer Kunden an jeweils einem Ort zu bündeln. Damit stärken wir unsere Leistungsfähigkeit am Markt, die letztlich auch der Zukunftssicherung unserer Standorte dient.
Wie verändert sich das Produktportfolio durch den Zusammenschluss?
Ottawa: Das bisherige Produktportfolio, das sich in den letzten Jahren ja bereits über die reine Dichtungstechnik hinaus auch in andere Bereiche wie z. B. die bereits genannten Lifesciences hinaus weiterentwickelt hat, bleibt zunächst unverändert, wird sich jedoch durch die künftigen Synergien sicherlich erweitern.
Wie kurbelt der Zusammenschluss die Entwicklung neuer Produkte an? Oder betreibt jeder Bereich seine eigene Forschung und Entwicklung?
Ottawa: Nachdem wir die vorhandenen Kompetenzen und Stärken der Fakultäten „statisch“ und „dynamisch“ räumlich und organisatorisch zusammengeführt haben, arbeiten natürlich auch die entsprechenden Werkstoffspezialisten, Entwickler und Konstrukteure jetzt viel enger und effektiver zusammen als bisher. Somit versprechen wir uns davon durchaus auch eine „Ankurbelung“ der Neuproduktentwicklung.
Gibt es neue Produkte in nächster Zeit, die für die Prozessindustrie relevant sind?
Ottawa: Parker Prädifa stellt in diesem Jahr den neuen Dichtungswerkstoff HiFluor FB V8991 für hochanspruchsvolle Anwendungen in der Chemie-, Lebensmittel-, Kosmetik-, Pharma- und Medizintechnik vor. Das Material vereint ausgezeichnete Medienbeständigkeit mit hoher Reinheit. Es ist frei von Phtalaten und Weichmachern auf Mineralölbasis und verfügt über alle erforderlichen Freigaben und Konformitäten (Einen ausführlichen Beitrag hierzu lesen Sie in der Juli-Ausgabe).

Dr. Bernd Rademacher
Redakteur,cav chemie anlagen verfahren
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