25.08.2014 – Bayer Material Science benötigt künftig für den größten Teil der globalen Produktion deutlich weniger Energie. Möglich macht dies ein vom Unternehmen selbst entwickeltes Energiemanagementsystem. Damit lässt sich der individuelle Verbrauch in den Produktionsanlagen im Schnitt um ein Zehntel verringern. Das System namens Structese kann in Lizenz auch von anderen Unternehmen genutzt werden. Bayer Material Science hat das Energiemanagementsystem ab 2008 schrittweise eingeführt. Die Methode ist jetzt in 60 Anlagen in Europa, Asien und Amerika installiert, in denen die meiste Energie im Unternehmen verbraucht wird. Zuletzt wurde ein Betrieb am chinesischen Standort Shanghai damit ausgerüstet, in dem die Chemikalie TDI hergestellt wird.
Insgesamt wurden mithilfe von Structese im Unternehmen pro Jahr bereits mehr als 1,2 Mio. MWh Primärenergie eingespart. Parallel ist der Ausstoß an Kohlendioxid um jährlich gut 360 000 t gesunken. Bis 2020 soll das Einsparvolumen noch auf rund 750 000 t steigen. Insgesamt will Bayer Material Science bis dahin die CO2-Emissionen je Tonne verkauftes Material um 40 % verringern, während die Energieeffizienz ebenfalls gegenüber dem Jahr 2005 um 30 % zunehmen soll.
Mit dem Steuerungssystem wird der aktuelle Energieverbrauch einer Anlage permanent erfasst und kann auf einen individuellen Optimalwert angepasst werden. Die nach der Norm 50001 zertifizierte Methode zählt nach Angaben der Auditierungsgesellschaft DQS zu den am besten konzipierten und etablierten Energiemanagementsystemen in der Chemiebranche. Bayer Material Science selbst will Structese nach Abschluss der ersten Einführungsphase noch in weiteren Anlagen implementieren. „Unter anderem soll unser System in einer besonders umweltfreundlichen neuen TDI-Großproduktion zum Einsatz kommen, die wir Ende 2014 am Standort Dormagen in Betrieb nehmen wollen“, erklärte Energiemanager Matthias Böhm. Dort setzt das Unternehmen auch ein neues Herstellungsverfahren ein, das den Energiebedarf um 60 % senkt. Diese sogenannte Gasphasen-Technologie hat Bayer MaterialScience ebenfalls selbst entwickelt.
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