Startseite » Chemie »

Bayer weiter auf Erfolgskurs

Zwischenbericht zum 2. Quartal 2011
Bayer weiter auf Erfolgskurs

Bayer weiter auf Erfolgskurs
Dr. Marijn Dekkers, Vorsitzender des Bayer-Vorstands
Der Bayer-Konzern hat seine erfolgreiche Entwicklung im 2. Quartal fortgesetzt. „Wir sind mit dem Geschäftsverlauf zufrieden“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers bei der Veröffentlichung des Zwischenberichts. „Darüber hinaus haben wir mit unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline große Fortschritte erzielt.“

Auch die im November 2010 angekündigten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung würden planmäßig umgesetzt. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich und bestätigte die im April angehobenen Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2011.

Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal um 0,8 % auf 9,252 (Vorjahr: 9,179) Mrd. Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entspricht das einem Plus von 5,4 %. Dazu trug die Geschäftsentwicklung in den Wachstumsländern überproportional bei. Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich deutlich um 25,9 % auf 1,273 (1,011) Mrd. Euro.
Die Sondereinflüsse beliefen sich auf insgesamt minus 144 (minus 255) Mio. Euro. Davon entfielen Aufwendungen in Höhe von 179 Mio. Euro auf Restrukturierungen insbesondere bei CropScience und HealthCare. Dem stand ein Ertrag von 35 Mio. Euro aus Bewertungsanpassungen bei den Pensionsrückstellungen in Großbritannien gegenüber.
Das Ebit vor Sondereinflüssen stieg um 11,9 % auf 1,417 (1,266) Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 5,8 % auf 2,035 (1,923) Mrd. Euro. Eine besonders deutliche Verbesserung erzielte Bayer beim Konzernergebnis, das um 40,9 % auf 747 (530) Mio. Euro zulegte.
Der Brutto-Cashflow wuchs um 18,6 % auf 1,532 (1,292) Mrd. Euro, während der Netto-Cashflow mit 1,530 (1,545) Mrd. Euro auf Vorjahresniveau lag. Die Nettofinanzverschuldung stieg trotz der im 2. Quartal üblichen hohen Auszahlungen für Dividende, variable Vergütungen und Zinszahlungen nur leicht von 7,1 Mrd. Euro zum 31. März auf 7,4 Mrd. Euro zum 30. Juni.
HealthCare in Wachstumsländern erfolgreich
Im Gesundheitsgeschäft ging der Umsatz im 2. Vierteljahr um 2,3 % auf 4,208 (4,305) Mrd. Euro zurück. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einem Wachstum von 1,8 %. „HealthCare hat in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost erfreulich zugelegt, während unsere Umsätze in Nordamerika und Europa leicht zurückgingen“, erläuterte Dekkers.
Im Pharma-Geschäft betrug der Umsatz 2,666 Mrd. Euro (wpb. plus 0,5 %). Dabei konnten Steigerungen in den Wachstumsländern, insbesondere in China, die schwache Entwicklung in Nordamerika und Westeuropa ausgleichen. In den USA waren die Umsätze der oralen Kontrazeptiva der YAZ-Familie aufgrund des generischen Wettbewerbs weiter rückläufig – weltweit ergab das einen Rückgang von währungsbereinigt (wb.) 7,0 %. Zudem beeinträchtigten Gesundheitsreformen in verschiedenen Ländern das Pharmageschäft. Erfreuliche Zuwächse erzielten das Blutgerinnungsmittel Kogenate und die Hormonspirale Mirena mit wb. 15,4 bzw. 26,2 %. Der Umsatz mit Aspirin Cardio legte wb. um 10,0 % zu. Hier wurde die Vermarktung in China weiter verstärkt. Demgegenüber waren die Umsätze mit Levitra zur Behandlung der erektilen Dysfunktion sowie dem Antibiotikum Avalox/Avelox mit wb. 10,6 bzw. 6,8 % rückläufig – bedingt durch eine teilweise Neustrukturierung des Vertriebs in den USA. Das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon/Betaseron gab wb. um 4,7 % nach. Hier wirkten sich ein verstärkter Wettbewerb und Preissenkungen im Zusammenhang mit Gesundheitsreformen in Europa negativ aus.
Im Segment Consumer Health stieg der Umsatz wpb. um 4,1 % auf 1,542 Mrd. Euro. Hierzu trugen alle Regionen bei. Im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (Consumer Care) erreichten die Schmerzmittel Aleve/Naproxen und Aspirin mit wb. 11,6 und 7,4 % erfreuliche Zuwächse. Der Umsatz des Hautpflegemittels Bepanthen/Bepanthol erhöhte sich wb. um 7,1 %. Die Division Medical Care erreichte trotz Preis- und Mengenrückgängen im Diabetes-Care-Geschäft in den USA das Vorjahresniveau.
Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Bayer HealthCare stieg im 2. Quartal um 3,0 % auf 1,156 (1,122) Mrd. Euro. Diese Verbesserung beruhte insbesondere auf niedrigeren Kosten im Pharmageschäft.
Anhaltend gute Entwicklung bei CropScience
Im CropScience-Geschäft kletterte der Umsatz um 3,1 (wpb. 9,2) % auf 1,943 (1,884) Mrd. Euro. „Wir haben auch im 2. Quartal von der insgesamt guten Saison in der nördlichen Hemisphäre profitiert und insbesondere unser BioScience-Geschäft deutlich ausbauen können“, so Dekkers. Zudem hätten hohe Agrarrohstoffpreise im Vergleich zum schwierigen Vorjahreszeitraum für ein günstiges Marktumfeld gesorgt. Die höchsten Zuwächse erzielte der Teilkonzern in Nordamerika, wo sich der Umsatz gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal wpb. um 19,2 % erhöhte. Mit einem Plus von wpb. 6,4 % verlief das Geschäft in Europa ebenfalls erfreulich. Die Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost legten wpb. um 3,7 bzw. 4,5 % zu.
Das EbitDA vor Sondereinflüssen von CropScience erhöhte sich um 23,9 % auf 471 (380) Mio. Euro. Dieser Anstieg beruhte vor allem auf der guten Geschäftsentwicklung sowie einer besseren Auslastung der Produktionsanlagen.
MaterialScience baut Geschäft weiter aus
Der Umsatz im Geschäft mit hochwertigen Materialien konnte im 2. Quartal erneut gesteigert werden und verbesserte sich um 3,5 (wpb. 8,3) % auf 2,782 (2,689) Mrd. Euro. „MaterialScience profitierte von höheren Absatzpreisen in allen Business Units und Regionen, vor allem in Europa und Nordamerika. Dagegen lagen die Absatzmengen leicht unter Vorjahr“, sagte Dekkers. Hierbei konnten deutliche Mengenausweitungen in Europa die Rückgänge in den Regionen Asien/Pazifik und Nordamerika nicht vollständig kompensieren. Die Absatzmengen der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost blieben auf Vorjahresniveau.
Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) legte wpb. um 8,4 % zu, während das Geschäft mit hochwertigen Kunststoffen (Polycarbonates) wpb. um 6,7 % über Vorjahr lag. Die Rohstoffe für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten erzielten ein Plus von wpb. 6,3 %, und im Bereich Industrial Operations nahm der Umsatz wpb. um 20,6 % zu.
Das Ebitda vor Sondereinflüssen von MaterialScience lag im 2. Quartal mit 372 (373) Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Durch höhere Verkaufspreise konnten die konjunkturbedingt deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten mehr als kompensiert werden. Belastend wirkten sich Kostenerhöhungen – unter anderem im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der TDI-Anlage in China – sowie negative Währungseffekte aus.
Umsatz- und Ergebniszuwächse bei allen Teilkonzernen
Im 1. Halbjahr 2011 konnte Bayer den Umsatz und das Ergebnis deutlich steigern. „Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen alle drei Teilkonzerne bei“, erläuterte Dekkers. Der Umsatz erhöhte sich in den ersten sechs Monaten um 6,7 (wpb. 7,8) % auf 18,667 (17,495) Mrd. Euro. Das Ebit verbesserte sich um 14,5 % auf 2,421 (2,115) Mrd. Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen stieg um 13,8 % auf 4,267 (3,748) Mrd. Euro und das Konzernergebnis um 23,3 % auf 1,431 (1,161) Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 19,7 % auf 2,74 (2,29) Euro.
Durch Innovationen und Erschließung neuer Märkte wachsen
„Innovationen und die Erschließung neuer Märkte sind Treiber für unser Wachstum“, sagte Dekkers. Bayer habe im 2. Quartal wichtige Fortschritte mit seiner Forschungs- und Entwicklungspipeline erreicht. Das gelte insbesondere für den Gerinnungshemmer Xarelto, VEGF Trap-Eye zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration und das Krebsmedikament Alpharadin. „Bis zum Jahr 2013 wollen wir insgesamt 15 Mrd. Euro für Zukunftsinvestitionen bereitstellen, rund zwei Drittel davon für Forschung und Entwicklung“, bekräftigte Dekkers. Im 1. Halbjahr 2011 wendete Bayer insgesamt 1,464 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung auf. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen im 1. Halbjahr 536 Mio. Euro.
Die Wachstumsmärkte leisteten im 1. Halbjahr 2011 einen bedeutenden Beitrag zum Umsatzanstieg. Als solche hat Bayer die Regionen Asien (ohne Japan, Australien und Neuseeland), Lateinamerika, Osteuropa, Afrika sowie Nahost definiert. Der Umsatz stieg dort im 1. Halbjahr wb. um 11,1 % auf 6,415 Mrd. Euro, davon entfielen 3,297 Mrd. Euro (wb. plus 6,9 %) auf das 2. Quartal. Das stärkste Wachstum verzeichnete der Konzern im 2. Quartal in Osteuropa und Asien.
Maßnahmen machen Fortschritte
Unterdessen macht Bayer bei der Fokussierung seiner Ressourcen auf Wachstum und Innovation gute Fortschritte. Das Unternehmen hatte im November 2010 eine Initiative angekündigt, in deren Rahmen ab 2013 weltweit 800 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden sollen. Davon soll rund die Hälfte reinvestiert werden: in Forschung und Entwicklung, die Vermarktung neuer Produkte sowie in den Ausbau der Aktivitäten in den Schwellenländern. Die notwendigen Mittel werden über effizientere Prozesse und Strukturen aufgebracht sowie über Einsparungen, die auch eine Reduktion von Arbeitsplätzen zur Folge haben.
„Wir kommen mit den Projekten gut voran“, so Dekkers. Vorstand und Gesamtbetriebsrat der Bayer AG haben sich in einer gemeinsamen Erklärung bereits darauf verständigt, die derzeit bis Ende 2012 in Deutschland geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis Ende 2015 vorzeitig verlängern zu wollen. Damit soll hier der bewährte Weg fortgesetzt werden, bei notwendigen Maßnahmen mit Auswirkungen auf die Beschäftigung weiterhin auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und stattdessen auf die Nutzung innovativer sozialverträglicher Instrumente zurückzugreifen. In der gemeinsamen Erklärung wird auch festgestellt, dass zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Kostenstrukturen auf Marktniveau ebenso Voraussetzung sind wie die verstärkte Ausrichtung der Arbeitsbedingungen auf Flexibilität und Mobilität.
Gute Perspektiven für das Gesamtjahr 2011
„Wir halten unverändert an unserer im April angehobenen Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr fest“, sagte Dekkers. Bayer plant für 2011 weiterhin einen Umsatzanstieg von wpb. 5 bis 7 %. Dies entspricht einem Konzernumsatz von 36 bis 37 Mrd. Euro. Dabei sind die Wechselkurse zum Ende des 2. Quartals 2011 zugrunde gelegt. Bayer plant nach wie vor, das Ebitda vor Sondereinflüssen auf über 7,5 Mrd. Euro zu steigern. Für Sonderaufwendungen im Ebitda aus laufenden Restrukturierungsprogrammen sind unverändert 0,5 Mrd. Euro geplant.
Der Ausblick für HealthCare wurde ebenfalls bestätigt. Insgesamt plant der Teilkonzern für 2011 weiterhin ein Umsatzplus im wpb. unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich und eine leichte Verbesserung des Ebitda vor Sondereinflüssen. Im Segment Pharma, das 2011 noch nicht wieder mit dem Markt wachsen dürfte, soll der Umsatz nach wie vor im wpb. unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigen und die Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen verbessert werden. Für das Segment Consumer Health rechnet der Teilkonzern weiterhin mit einem währungs- und portfoliobereinigten Wachstum über dem Markt. Hier sollen Umsatz und Ebitda vor Sondereinflüssen unverändert im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.
Das CropScience-Geschäft entwickelte sich weiterhin positiv. Beim Umsatz will der Teilkonzern 2011 wpb. unverändert im oberen einstelligen Prozentbereich wachsen. Für das Ebitda vor Sondereinflüssen ist gegenüber dem schwachen Vorjahr eine Steigerung um etwa 20 % geplant, bei einem guten Saisonverlauf im 2. Halbjahr sogar darüber.
MaterialScience erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum im wpb. oberen einstelligen Prozentbereich. Das Ebitda vor Sondereinflüssen will der Teilkonzern im Vergleich zum Umsatz nach wie vor überproportional steigern. Allerdings betrachtet das Unternehmen dieses Ziel als zunehmend ambitioniert. Für das 3. Quartal erwartet MaterialScience Umsatz und Ebitda vor Sondereinflüssen auf Vorjahresniveau.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de