20. Januar 2015 – Die deutsche Biotechnologie-Branche blickt positiv gestimmt in das neue Jahr. Erstmals seit Jahren ist die Börse wieder eine Finanzierungsalternative für deutsche Biotechnologie-Firmen. Mit 403 Millionen Euro haben die Unternehmen im Jahr 2014 rund 14 % mehr Eigenkapital eingesammelt als im Jahr zuvor. Das kommt auch der Forschung und Entwicklung zugute. Die Investitionen der Unternehmen in diesem Bereich dürften in diesem Jahr deutlich steigen. Das hat eine Umfrage des Verbandes der Biotechnologie-Industrie, BIO Deutschland, in Kooperation mit dem Branchenmagazin |transkript ergeben.
Die Umfrage zeichnet ein optimistisches Gesamtbild: Insgesamt liegen alle Indikatoren auch in diesem Jahr über dem jeweiligen Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Einschätzung der aktuellen geschäftlichen und politischen Lage allerdings nicht mehr ganz so positiv aus. Damals wurden große Hoffnungen in die neue Bundesregierung gesetzt, die sich so offenbar nicht erfüllt haben. Dennoch schätzen die Biotech-Unternehmer und Unternehmerinnen ihre aktuelle Situation so positiv ein, dass sie wieder mehr in Forschung und Entwicklung investieren wollen. Auch bei der Beschäftigungssituation bleibt die Entwicklung stabil.
Erstmals seit Jahren haben deutsche Biotechnologie-Firmen auch wieder den Gang an die Börse gewagt, allerdings fernab des Heimatmarktes. Zwei Firmen wählten die USA, eine die Börse in Amsterdam. Frankfurt wartet seit 2007 auf einen Biotech-Börsengang. Gleichwohl haben hier viele bereits notierte Biotech-Firmen stattliche Summen eingeworben, zahlreiche Aktionäre konnten sich an ihren Biotech-Investments erfreuen. Der Biotech-Subsektorindex der Deutschen Börse legte im Jahresverlauf um rund 24% zu.
Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, bilanziert: „Die deutsche Biotech-Branche profitiert vom internationalen Biotech-Boom. Hierzulande bleibt aber nicht nur die ausreichende Finanzierung, sondern auch die Förderung innovativer, kleiner und mittlerer Unternehmen problematisch, das zeigt auch die nüchterne Einschätzung der politischen Lage durch die Unternehmer.“
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