Der Big Bag (FIBC) ist ein seit vielen Jahren weitverbreitetes Transportgebinde für die unterschiedlichsten Arten von Schüttgütern. Anlagen zum Füllen und Entleeren von Big Bags sowie für die staubfreie Entsorgung der leeren Big Bags sind in der Regel individuelle Anfertigungen. Für einen Grafitproduzenten in Bonn konzipierte und baute Emde eine vollautomatische Big-Bag-Entleeranlage für Pechgranulat. Sie ging im Herbst 2013 in Betrieb.
Die Emde-Entleeranlage steht am Anfang eines Herstellungsprozesses für isotonisch gepressten Grafit, der u. a. in der Herstellung von LED’s und Solarmodulen Verwendung findet. Bei der Konzeption der Anlage wurde großer Wert auf Betriebssicherheit, Bedienerfreundlichkeit und Staubarmut gelegt. Eine sicherheitstechnische Schutzeinhausung der Anlage, der automatisierte Entleervorgang und die Bedienung außerhalb des Gefahrenbereiches an einem gesonderten Bedienschrank mit Bedienpanel sind die wesentlichen Bestandteile des Sicherheits-Bedienkonzeptes der Gesamtanlage.
Zu Beginn der Entleerung wird der Big Bag durch ein Schnelllauftor in die Einhängeposition gebracht und die vier Tragschlaufen werden in die Spezialtraverse eingehängt. Nach dem Schließen des Tores von außen wird der Automatikmodus gestartet und der Big Bag mit einem Elektrokettenzug in die Entleerposition gehoben. Durch das Absetzen auf ein Kreuzmesser mit Aufstechspitze wird der Big-Bag-Boden annähernd faserfrei aufgeschnitten.
Ein Zwischenbehälter nimmt den kompletten Big-Bag-Inhalt auf. Über ein nachfolgendes gekapseltes Fördersystem wird das Produkt in Lagerbehälter gefördert, in denen es für die weitere Verarbeitung vorgehalten wird.
Der leere Big Bag wird im nächsten Schritt in die Abwurfposition zum Big-Bag-Verdichter transportiert und selbsttätig aus der Traverse gelöst. Dieses wird über das Öffnen (Aufschwenken) der Lasthaken mit einem elektrisch betätigten Linearzylinder realisiert.
Der leere Big Bag fällt in den Schneckenverdichter, wird durch die degressiv und konisch ausgebildete Verdichterschnecke erfasst und in einen über vier Kniehebelspanner angehängten Presssack (Big Bag) hineinkomprimiert.
Durch das Auswerten der Entleerzyklen wird dem Bediener am Bedienpanel ein notwendiger Wechsel des Presssacks angezeigt. Anschließend fährt der Elektrokettenzug mit Traverse wieder in die Einhängeposition zurück und der Ablauf beginnt erneut.
Aufgrund der optimierten Ablaufschritte beträgt die Gesamtprozesszeit lediglich 3,5 Minuten. Der Elektrokettenzug wird an den jeweiligen Funktionspositionen mittels eines Wegcodiersystems positioniert. Eine sehr leistungsfähige Filteranlage sorgt für eine Entstaubung der Anlage. An den entscheidenden Emissionsquellen wird der Staub sicher und effizient abgesaugt. Ein nahezu staubfreies Handling ist somit sichergestellt.
Nicht von der Stange
Solche Anlagen sind kein Standardprodukt von der Stange. Vielmehr werden Sie in intensiver Zusammenarbeit mit dem Anwender konzipiert. Die Anlagenkonstruktion, die Fertigung sämtlicher Anlagenkomponenten als auch der Steuerungsbau, werden von Emde in Eigenleistung erbracht. Zum umfangreichen Dienstleistungsportfolio gehören auch die Montageleistung vor Ort, das anschließende Inbetriebnehmen und eine Bedienerschulung.
Halle 4, Stand E14
prozesstechnik-online.de/cav0514416
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