Das Brexit-Votum Ende Juni beschäftigt die Chemie- und Pharmakonzerne in Deutschland. Eine aktuelle Studie von Camelot Management Consultants ergab, dass zwei Drittel der befragten Chemie- und Pharmagroßunternehmen bereits Vorkehrungen für den Brexit getroffen haben bzw. treffen werden. 20 % von Ihnen gehen von erheblichen Folgen des Brexit für ihr Geschäft aus. Der Chemiemittelstand dagegen sieht dem Austritt Großbritanniens aus der EU eher gelassen entgegen. Laut Studie wird sich der Brexit am stärksten auf die Standortwahl für Produktionsanlagen und Firmensitze sowie Unternehmensübernahmen und -fusionen auswirken.
Für die Studie befragte Camelot Management Consultants im Juli und August dieses Jahres 200 Top-Entscheider der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Deutschland. „Insgesamt reagiert die Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland gespalten auf den Brexit. Während vor allem die international agierenden Großunternehmen Folgen für ihr Geschäft erwarten und bereits jetzt entsprechende Vorkehrungen treffen, zeigt sich der Mittelstand abwartend“, fasst Dr. Sven Mandewirth, Partner bei Camelot Management Consultants, die Umfrageergebnisse zusammen.
Bei der Frage nach den Vorkehrungen für den Austritt zeigt sich ebenfalls ein heterogenes Bild: Während 50 % der befragten Unternehmen keine Vorkehrungen für den Austritt Großbritanniens aus der EU treffen wollen, haben mehr als 10 % bereits damit begonnen. Weitere 40 % wollen nach Feststehen der konkreten Verhandlungsergebnisse ebenfalls Maßnahmen ergreifen. Auch hier zeigen sich Unterschiede bzgl. der Unternehmensgröße: Zwei Drittel der Manager großer Unternehmen werden Vorkehrungen treffen oder haben damit bereits begonnen. Dagegen haben lediglich 7 % Prozent der befragten Mittelständler bereits Maßnahmen ergriffen. Über zwei Drittel der Manager mittelständischer Unternehmen sehen dazu keinen Anlass.
Zu erwartende Veränderungen
Circa die Hälfte der deutschen Chemie- und Pharmamanager glaubt, dass sich der Brexit erheblich/stark auf die Standortauswahl für europäische Firmensitze (53 %) und Produktionsanlagen (42 %) sowie auf Merger-&-Aquisition-Aktivitäten bzgl. britischer Unternehmen (47 %) auswirken wird. Drei Viertel aller Befragten erwarten zudem Folgen für die Absatzmärkte und Lieferantenstruktur in Europa, allerdings in geringem Ausmaß.
Die Mehrheit (61 %) der Befragten sieht keine negativen Auswirkungen des Brexit auf die Wirtschaftsentwicklung, wohingegen ein Drittel der Manager von einer Verschlechterung der Konjunktur für die chemische und pharmazeutische Industrie durch den Brexit ausgeht. 6 % der mittelständischen Unternehmen hingegen erhoffen sich sogar eine Verbesserung. Nur ein Viertel der Manager erwartet geschäftliche Auswirkungen durch weitere Austritte von EU-Mitgliedsstaaten.
Die vollständigen Studienergebnisse sind kostenfrei unter www.camelot-mc.com erhältlich.
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