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Die Folie als Ladungsträger

Palettenlose Versandeinheiten mit elektrischer Paketwendevorrichtung
Die Folie als Ladungsträger

Mit ihrer palettenlosen Technik bietet die Möllers Group zuverlässige, sichere Verpackungslösungen bei minimalem Materialeinsatz. Die Folie selbst bildet den Ladungsträger – und spart Kosten und Gewicht. Das palettenlose Paket ist Versandeinheit, Transportsicherung und Witterungsschutz in einem. Auf der Achema wurde ein weiteres Plus präsentiert: Künftig arbeitet die Wendevorrichtung elektrisch, der Einsatz hydraulischer Öle entfällt.

Auf der Straße, der Schiene und zu Wasser – Konterhauben-Schrumpfanlagen haben sich bereits im praktischen Einsatz mit ihrer Robustheit, Anpassungsfähigkeit und dem Mehrfach-Transportgutschutz bewährt. Im Zuge der generellen Überarbeitung der Paketwendevorrichtung wartet die Abteilung Forschung Entwicklung aktuell mit der elektrischen Wendevorrichtung auf. Wo bislang in der Hydraulik Öl zum Einsatz kam, das getauscht und als Altlast entsorgt werden musste, bietet Möllers dank Elektro-Motorik eine saubere, energiesparende und umweltschonende Alternative mit besserem Wirkungsgrad an, die damit spürbar Kosten spart.

Palettenlose Technologie
Die von Möllers entwickelten Schrumpf- und Stretchpaketieranlagen arbeiten nach dem Konterhauben-Schrumpf- oder Stretchsystem und schließen Versandgüter ohne jeden Ladungsträger in zwei Konterhauben ein. Am Anfang stand die Vision: den Ladungsträger Transportpalette zu ersetzen – eben durch das Packgut selbst. Damit war die Idee von der selbsttragenden Versandeinheit geboren, die mittels einer ringsum dicht geschlossenen Hülle aus Folie stabil zusammengehalten wird. Mit langjähriger Erfahrung entwickelte die Maschinenfabrik das Verfahren: Mittels hochwertiger Maschinen entsteht in vollautomatischen Arbeitsschritten ein Paket, das auch ohne den Einsatz einer Palette Säcke und andere Packgüter sicher und fest zusammenhält. Es ist robust gegen Umwelteinflüsse oder Diebstahl und ist sehr gut transportier- und lagerfähig.
In der Praxis bilden vier Säcke den Boden eines Stapels mit 1475 kg Gesamtgewicht und werden anschließend mit einer stabilen Stretchfolie mittels der patentierten Konterhauben-Technologie fest umhüllt. Das gesamte Paket kann nun aufgenommen, transportiert und witterungsbeständig gelagert werden. Das führt zu Kosteneinsparungen durch den Wegfall der Holzpaletten und zu einer um bis zu 7 % höheren Ausnutzung der Transportleistung. Ein weiterer Vorteil ist, dass das palettenlose Paket von vier Seiten vom Gabelstapler aufgenommen werden kann – und das bei gleichbleibender Standsicherheit. In Zusammenarbeit mit der amerikanischen Exim Group entstand ein Plastik-Tray, das mit der palettierten Sonderlage die notwendige Kraftaufnahme und Kantenstabilität sicherstellte. In zahlreichen Tests im eigens hergerichteten Schulungszentrum im Stammhaus in Beckum, wurde diese Technologie mit dem leistungsstarken Partner DOW Chemical Supply Chain Technology an der Seite konsequent optimiert und weiterentwickelt. Im doppelten Sinn ressourcenschonend ist die Verwendung von Recycling-Material. Holz wird nicht mehr benötigt, Lagerkapazitäten für Leerpaletten entfallen, das Palettenhandling ebenfalls.
Das energiesparend, ohne Wärmeanwendung hergestellte palettenlose Stretchpaket krönt die Entwicklung der Konterhauben-Paketiertechnologie. Mit den eingesetzten hochdehnbaren Hi-Expander- und Ultrastretchfolien wird bei niedrigem Folienverbrauch hohe Festigkeit der selbsttragenden Versandeinheiten erzielt. Das Konterhauben-Stretchpaket vereinigt die Funktionen Transportgutbündelung und Transportgutschutz. Das schließt auch den Schutz gegen Feuchtigkeitszutritt, Verschmutzung und unerkannte Warenentnahme ein.
Die Pakete sicher wenden
Ein Gutteil des Know-hows der Anlagen liegt im Wenden der palettenlosen Pakete. Dazu hat Möllers eine spezielle Vorrichtung entwickelt. Sie wird dazu eingesetzt, die Pakete mit geschrumpfter oder gestretchter Innenhaube für das Überziehen der Konterhaube um 180° zu wenden. Durch Zusammenfahren der oberen und unteren Gurtrollenbahn wird eine von der Paketwendevorrichtung aufgenommene Ladungseinheit entsprechend einem vorgewählten Druck eingeklemmt, sodass ein sicheres Wenden mit gleichzeitigem Egalisierungseffekt gewährleistet ist. Nach dem Auseinanderfahren der Gurtrollenbahn wird die gewendete Ladungseinheit zum nachfolgenden Förderer transportiert. Für den sicheren Funktionsablauf sind elektrische Steuerelemente installiet. Einen Film zur Funktion finden Sie unter www.moellersgroup.com/info-center/downloads.
Die Wendevorrichtung basiert auf einem Grundrahmen aus Profilstahl zur Aufnahme sämtlicher Elemente und dem geschlosssenen Wenderahmen. An ihm sind Aufnahmeplatten für die Hubspindelelemente und Führungsschienen für die Laufrollen in der Gurtrollenbahn montiert. Die Hubposition der Gurtrollenbahn wird über Absolutwertgeber an den Antrieben der Hubspindelelemente erfasst, die Position des Drehantriebes über einen Geber im Motor. Die elektromotorisch betriebenen Fördererantriebe und der Drehantrieb werden über einen Frequenzumformer angesteuert. Der Drehantrieb ist dabei lagegeregelt. Ein Absolutwertgeber, der am Motor angebaut ist, erfasst die genaue Drehposition.
Die Wendevorrichtung lässt sich für Pakete mit Höhen von 700 bis 2300 mm und einer Gesamtbreite von ca. 1200 mm einsetzen.
Die Vorteile im Überblick
Durch den Wegfall des Handlings und der Lagerung von Leerpaletten wirkt sich das palettenlose Verfahren positiv auf die Bilanz aus. Die Vorteile aus ökologischer Sicht liegen auf der Hand. Der Materialaufwand für die Verpackung sinkt im Vergleich zu anderen Systemen deutlich. Die Ausnutzung der Folienspannkraft und der gleichzeitige Verzicht auf Wärme verringern zudem den Energieverbrauch.
Die Anlagentechnik, mit dem Haubenstretchautomaten HSA-Vario als Herz, ist ausgereift und zuverlässig: Der von der Vorratsrolle abgezogene Seitenfaltenschlauch wird auf die vier ineinander verschachtelten Stretchfinger gerefft, in der benötigten Länge zur Haube verschweißt, von der Schlauchbahn abgetrennt, danach auf die Überziehweite gestretcht und über den mit Sockelverstärkerfolien bedeckten Stapel gezogen. Nach dem Paketwenden folgt das Überziehen der Konterhaube. Die Sockelfolie übt, neben ihrer Tragfunktion, mit hoher Durchstoßfestigkeit auch den Rundumschutz des Paketsockels aus. Die auf diese Weise gebildeten Ladeeinheiten sind extrem stabil und selbsttragend.
Eine ebene Fläche reicht aus, um die Konterhauben-Stretchpakete zu lagern – wertvoller Lagerraum kann gespart werden. Ein Plus, das die Konterhauben-Stretchpakete auch zur idealen Schiffsfracht machten: mit großem Volumen, exakter, gut staubarer Form, hoher Stapeldruckfestigkeit und vollkommen mechanisiertem Handling. In Folge verkürzen sich Lade- aber auch Schiffsliegezeiten und Liegegelder. Nahezu nebenbei wird überdies die Gefahr von Sackbrüchen mit den darauffolgenden zeitaufwendigen Reinigungsarbeiten gebannt.

Ludger Schwarte
Entwicklungsingenieur,Maschinenfabrik Möllers
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