Die schleppende Umsetzung der Energiewende nährt in der Wirtschaft die Furcht vor dem Blackout. Rund drei von zehn Managern sehen auf Sicht der kommenden zwölf Monate eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für länger andauernde Stromausfälle, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Zum Vergleich: In den vergangenen fünf Jahren war die Hälfte der Betriebe von einem Stromausfall betroffen, der in zwei von drei Fällen nach weniger als einer Stunde wieder behoben war.
Die mit einem Blackout verbundenen Kosten wären erheblich: Gut 40 % der Befragten kalkulieren bei einem eintägigen Stromausfall mit Verlusten von mindestens 50 000 Euro, in jedem neunten Unternehmen entstünde sogar ein Schaden von mehr als 500 000 Euro.
„In den Unternehmen setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass eine funktionierende Stromversorgung keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Allerdings haben noch längst nicht alle Betriebe die notwendigen Vorsorge getroffen“, warnt Dr. Norbert Schwieters, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Energiewirtschaft.
Fast jeder zweite Manager (48 %) hält sein Unternehmen für nicht ausreichend auf einen Stromausfall vorbereitet. In den meisten Betrieben (54 %) gibt es keinen Notfallplan für den Blackout, in jedem fünften Unternehmen war ein Notfallplan auch noch nie Thema bzw. ein entsprechendes Konzept wurde nicht umgesetzt.
Sollte es zum Ausfall kommen, entstünden die größten Schäden durch den „allgemeinen Arbeitsstillstand“ (48 % der Nennungen), gefolgt von IT-Problemen und möglichen Datenverlusten (46 %).
Energiewende vollenden
Gefragt nach den Ursachen für die höhere Ausfallwahrscheinlichkeit nennen 61 % der Manager mögliche Netzüberlastungen, 51 % sehen eine niedrigere Versorgungssicherheit als Folge der Energiewende.
„Die Unternehmen kritisieren weniger die Energiewende an sich, sondern die Art und Weise ihrer Umsetzung. Geteilter Ansicht sind die Manager allerdings über den richtigen Lösungsansatz: Einige plädieren für eine langsamere, andere für eine schnellere Umstellung der Energieversorgung“, kommentiert Schwieters.
So spricht sich gut ein Drittel (37 %) der Befragten für einen Ausbau der Wind- und Solarenergie aus, während eine annähernd gleich große Gruppe (37 %) eine „besonnenere“ Herangehensweise befürwortet. Die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor Blackouts ist jedoch für die mit Abstand meisten Befragten (53 %) der beschleunigte Ausbau von Stromnetzen und -trassen.
An der Umfrage im November 2013 beteiligten sich 200 deutsche Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern. Gut die Hälfte der Befragten hat mehr als 500 Beschäftigte.
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