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Die NCC-1701 lässt grüßen

Prozessleitsystem 800xA schafft mehr Sicherheit
Die NCC-1701 lässt grüßen

Nicht alles, was Gene Roddenberry in seiner Serie „Raumschiff Enterprise“ dem Science- Fiction-Fan präsentiert, wird wohl jemals Wirklichkeit werden. Einiges aber schon. Mindestens einmal pro Folge blinkt und flackert das Licht auf der Enterprise-Brücke gelb und rot und ein akustischer Alarm signalisiert Gefahr. Dieses Raumschiff-Feeling können Anlagenfahrer dank eines kleinen Moduls im Alarmfall jetzt in ihrem Leitstand erleben.

Autor Dr. Bernd Rademacher Redakteur

Auf der Hannover Messe 2014 wird ABB erstmals die neue Version 6 des Prozessleitsystems 800xA der Öffentlichkeit präsentieren. Die Version 6 verfügt über zahlreiche neue Features, die für mehr Produktivität und Sicherheit sorgen. Ein kleines, aber spektakuläres Feature ist dabei die Integration einer KNX-Schnittstelle zur Kommunikation mit der Gebäudetechnik. Dadurch lassen sich dem Anlagenfahrer in der Leitwarte ganz neue optische Impulse im Alarmfall geben. Läuft in der Anlage alles rund, zeigen Lichtelemente, die an der Decke über dem Platz des Anlagenbedieners angebracht sind, durch ein grünes Leuchten an, dass alles in Ordnung ist. Überschreitet ein Sensor dagegen seinen Sollwert, signalisiert das Prozessleitsystem die Gefahrensituation dem Anlagenfahrer mehr als deutlich: Neben der klassischen Visualisierung auf dem Bildschirm ertönt in der Leitwarte ein akustisches Signal und die Deckenbeleuchtung wechselt in bester Enterprise-Manier auf Gelb oder im schlimmsten Fall auf Rot. Über die KNX-Schnittstelle können aber auch andere gebäudetechnische Einrichtungen wie beispielsweise Jalousien gesteuert werden, um dem Anlagenfahrer die nötige Ruhe für die kritische Situation zu verschaffen. Sitzen mehrere Anlagenfahrer in einer Leitwarte, lässt sich durch das Deckensignal für den Schichtführer schnell erkennen, welcher Leitstand das Problem hat.
Schutz vor Internet-Kriminellen
Doch die Version 6 wurde von ABB nicht dazu entwickelt, um die Decke grün und rot leuchten zu lassen. Vielmehr hat ABB mit dem neuen Release ältere Automatisierungssysteme sowohl von ABB als auch von anderen Herstellern im Visier, die auf nicht mehr unterstützten Betriebssystemen basieren. Denn die Gefahr für eine Prozessanlage stellt heute nicht mehr nur der Prozess selbst dar. Viele IT-Altsysteme öffnen gewieften Hackern Tür und Tor für einen Angriff. Und: Durch die im Januar bekannt gewordene Abkündigung des Supportes von Windows XP durch Microsoft zum 8. April 2014, bekommt das Thema eine zusätzliche Brisanz. Nutzer dieses Betriebssystems erhalten zukünftig keine Updates oder Sicherheitspatches mehr, sodass im System immer mehr Sicherheitslücken entstehen können. Für Cyberkriminelle geradezu ein gefundenes Fressen. Für den Anlagenbetreiber mit einem derartigen Altsystem bleiben letztendlich genau zwei Optionen: entweder die totale Abschottung oder der Umstieg auf ein neueres System mit all seinen Sicherheitsvorteilen.
Doch gerade dieser Umstieg birgt Probleme. ABB erleichtert daher das Upgrade auf die neueste Version von 800xA durch integrierte Werkzeuge und spezielle Servicedienstleistungen und bietet gleichzeitig zahlreiche Möglichkeiten, den laufenden Betrieb kontinuierlich zu optimieren. Das System 800xA ergänzt die bereits vorhandenen Sicherheitsmerkmale, wie Zugriffskontrolle oder White Listing und bietet viele Möglichkeiten zur Überwachung und Verwaltung der Leitsystemsicherheit:
  • Verwendung des Microsoft-Betriebssystems Windows MS 8.1/Server 2012 R2
  • einfachere Systeminstallation für optimierte Host-Regeln und automatische Einstellung von Verfahren zur Systemhärtung
  • Digital Code Signing zur Sicherstellung, dass der zulässige Code installiert ist und verwendet wird
Darüber hinaus reduzieren Netzwerkschalter im 800xA den Inbetriebnahmeaufwand und erhöhen die Anlagensicherheit.
Geringere Gesamtbetriebskosten
„Der technische Fortschritt hat beim Einsatz von Automatisierungssystemen einige erstaunliche Veränderungen ermöglicht, die vor fünf Jahren noch nicht denkbar gewesen wären“, erläutert Gregor Kilian, Leiter Sales und Marketing Control Technologies bei ABB Deutschland und ergänzt: „Zusätzlich zur Virtualisierung des gesamten 800xA-Systems wurde die Serverleistung bis zu dem Punkt erhöht, ab dem wir die Anzahl der von unseren 800xA-Nutzern sowie den Nutzern anderer Automatisierungssysteme benötigten Einrichtungen deutlich reduzieren können.“ In manchen Fällen kann das zu Reduzierung des Platzbedarfs um 50 % oder mehr führen – mit einer entsprechenden Verringerung der Kapital- und Lebenszykluskosten.
Barrieren werden beseitigt
Die Nachrüstung vorhandener Systeme erfordert umfängliche Planungen und Prüfungen. Deshalb wurde bei der 800xA-Version 6 großer Wert auf die Entwicklung von Werkzeugen und Serviceleistungen gelegt, die den Umstieg von einem Altsystem so komfortabel wie möglich. Dazu gehört das neue Installations- und Upgrade-Tool für System 800xA zur Festlegung von Knotenprofilen, das eine einfachere, zentralisierte Installation und eine schnellere Wiederherstellung der Knoten während der Anlagennutzung ermöglicht. Darüber hinaus steht dem Anwender ein „Kundenlabor“ zur Verfügung. Dieser Service kann bei einer Systemmigration genutzt werden und liefert eine erste Prüfung in einer sicheren, virtuellen Umgebung, was wiederum die Kosten senkt.
Vereinfachte Zusammenarbeit
Kilian verweist in diesem Zusammenhang auf die verschiedenen Möglichkeiten von 800xA: „Die Plattform für die erfolgreiche Zusammenarbeit unterschiedlicher Betriebsteile beim System 800xA und die integrierten Funktionen oder die erweiterten Automatisierungsfunktionalitäten ermöglichen die Umsetzung von Lösungen zu einem Bruchteil der Kosten verglichen mit bisherigen Lösungen.“ Neben dem Alarmmanagement, erweiterten leittechnischen Funktionen, Videosystemen, Sicherheitsfunktionen, elektrischer Integration und Leistungsmanagement bietet 800xA:
  • drahtlose Router zum sicheren Einsatz von mobilen Clients, Wartungsarbeitsplätzen und Prozessreglern
  • Wege zur Visualisierung, Pflege und Analyse von Daten mit dem „800xA-Collaboration-Table“, mit dem sich Leistungskennzahlen (KPI) der Anlage dreidimensional darstellen lassen.
  • Eine Langzeitarchivierung, die die Datenerfassungsgeschwindigkeit und den Zugriff auf Echtzeitdaten oberhalb der Leitsystem-Netzwerkebene verbessert sowie eine neue Managementplattform für agnostische Systeminformationen für eine Analyse zur kontinuierlichen Optimierung.
  • Eine bessere Bedieneffizienz basierend auf einem Leitstanddesign, das durch seine ergonomische Gestaltung unter Nutzung der Charakteristika von 800xA zur Schaffung einer optimalen Arbeitsumgebung und zu einer Leistungssteigerung beim Bedienpersonal beiträgt.
Halle 11, Stand A35
prozesstechnik-online.de/cav0414459
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