Der einwandfreie Anlagenbetrieb ist unerlässlich für eine effiziente und betriebssichere biologische Abwasserbehandlung. Dennoch können saisonal Schwankungen entstehen – durch zeitlich begrenzte regionale oder industrielle Zu- und Abschaltungen. In solchen Fällen müssen die Anlagenparameter wie z. B. die Sauerstoffzufuhr oder die Rührwerksleistung verändert werden. Als Schnittstelle zwischen Mess- und Maschinentechnik sorgt Wilo-TP Control für die Absicherung von Prozessen – durch digitales Steuern, Regeln und Überwachen. Die Steuerung kontrolliert fast alle verfahrensrelevanten Vorgänge, von der Vorreinigung über die biologische Reinigung bis hin zur Nachklärung, und unterstützt zudem Visualisierung und Steuerung von Prozessen wie: Belüftungszyklen, Rücklaufschlamm-Fördermengen, Entfernung von Überschussschlamm, Dosierung von Flockungsmitteln etc. Je nach gewählter Technik wird dazu passend die Steuerung auf den jeweiligen Anwendungsfall von Wilo konfiguriert, Technologien und die Einzelkomponenten auf den individuellen Bedarf zugeschnitten. So wird sichergestellt, dass Nitrifikation, Denitrifikation, Beschickungsvorgänge, Rücklaufschlammförderung, Dekantiervorgänge, Überschlammentnahme und die Zugabe von Fällmitteln aufeinander abgestimmt werden. Die Beschaffenheit des Abwassers wird mittels Sensoren geprüft, durch die Steuerung übermittelt und mit den zuvor parametrierten Daten abgeglichen. Sollten in den Daten Abweichungen hinsichtlich Sauerstoff, Redoxpotential, Temperatur oder pH-Wert auftreten, kann in das System eingegriffen werden. „Wilo-TP Control regelt das komplette Zusammenspiel der biologischen, chemischen, hydraulischen und regeltechnischen Komponenten“, sagt Thomas Tschanter, Produktmanager bei Wilo. „Die Energieeffizienz der Kläranlage kann so gesteigert werden, da keine unnötige Energie verbraucht wird. Mit TP Control werden nur die Schritte eingeleitet, die im jeweiligen Fall notwendig sind.“ Die Konfiguration des Systems besteht aus drei Ebenen: die Kommunikationsebene sorgt für eine sichere Datenübertragung und Fernüberwachung via Ether- oder Profinet. Der Betreiber kann die Kläranlage jederzeit kontrollieren und via Bedien- und Visualisierungsebene Maßnahmen einleiten oder Steuerungsparameter anpassen. Mittels Speicherebene werden die Prozessdaten über einen langen Zeitraum gesichert, sodass jederzeit Zugriff besteht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Datenspiegelung in eine Cloud.