Kmpt setzt in seinen Krauss-Maffei-Pharmazentrifugen ein spezielles Doppellagengewebe von Sefar als Standardfiltertuch ein. Nach langjähriger Entwicklungsarbeit zwischen beiden Unternehmen wurde die Konfektionierung dieses Gewebes jetzt so verbessert, dass ein sehr stabiles, formgenaues und haltbares Filtertuch entstanden ist. Das weiterentwickelte Doppellagengewebe hat den besonderen Vorteil, dass Stützgewebe und Filtergewebe fest miteinander verwebt sind.
Gunnar Grim
Filtertücher aus verwebtem Doppellagengewebe sind besonders für die Anwendung in Filterzentrifugen geeignet. Sie sind sehr einfach und schnell ein- und ausbaubar und vor allem sehr formstabil. Diese Eigenschaft ist wichtig, da beim Befüllen der Zentrifuge, besonders beim ersten Füllstoß auf das noch saubere Filtertuch sehr hohe Kräfte in Umfangsrichtung der Trommel wirken. Diese Belastung kann zur Längung eines Filtertuchs oder sogar zu Verrutschen unter der Befestigung führen. Typische Anzeichen für eine zu hohe Belastung ist die Bildung von Wellen. Auch beim Ausschälen des Feststoffes entstehen Kräfte in Umfangsrichtung, diese sind allerdings bei weitem nicht so hoch, wie die Umfangskräfte beim Befüllen, da der Kuchen selbst eine sehr große Stützwirkung hat.
Die zweite relevante Belastungsart entsteht beim Abblasen der Grundschicht. Sobald von der Außenseite der Trommel ein Stickstoffstoß aufgegeben wird, werden die Grundschicht und auch das Filtertuch vom Trommelmantel nach innen abgehoben. Dabei bricht die Grundschicht in Schollen ab und das Filtertuch wird entlang der Trommelachse auf Zug belastet.
Die Kräfte in Umfangsrichtung als auch jene entlang der Trommelachse belasten das Filtertuch erheblich. Durch die doppellagig verwebten und speziell konfektionierten Tücher können moderne Zentrifugen bei höheren Drehzahlen befüllt werden und härtere Grundschichten abgeblasen werden.
Für die meisten Anwendungsfälle stehen geeignete Tücher zur Auswahl. Die typische Porenweiten liegen zwischen 12 und 50 µm. Üblicherweise wird Polypropylen als Werkstoff verwendet. Dieser ist bis ca. +70 °C verwendbar, ist aber nicht gegen alle auftretenden Medien chemisch beständig. Daher stehen auch Filtertücher in Peek oder ECTFE zur Verfügung. Der besondere Vorteil von Peek: Es verträgt sehr hohe Temperaturen und ist gegen Chemikalien sehr gut beständig.
Aus monofilen Fäden
Alle Filtertücher sind aus monofilen Fäden hergestellt. Dadurch, dass keine dünnen und kurzen Fasern verwendet werden, kann das zu zentrifugierende Produkt nicht durch diese kontaminiert werden. Dies ist besonders bei Endstufen von Bedeutung, wenn eventuell abgebrochene Fasern nicht mehr bei einer Umkristallisierung abgefiltert werden können. Ein ganz entscheidendes Kriterium für die Standfestigkeit und die Kontaminationsfreiheit ist, dass das Filtertuch immer in der gleichen Lage ist und nicht verschoben oder umgestülpt werden muss. Es unterliegt somit keiner Wechselbelastung und Brüche oder Risse können ausgeschlossen werden.
Um die Kontaminationsfreiheit aber auch den Durchschlag von Feinstanteilen zu verhindern, ist das Filtertuch zu einem Zylinder verarbeitet. Die Längsnaht ist dabei nicht vernäht, sondern verschweißt.
Gewebe aus Metall
Wenn Kunststofftücher an ihre Einsatzgrenzen kommen, können metallische Filtertücher verschiedener Hersteller verwendet werden. Diese haben ihren Einsatzbereich, wenn entweder die mechanischen oder die chemischen Grenzen der Kunststofftücher erreicht sind. Falls die Zentrifuge dampfsterilisiert werden muss, können Edelstahl- oder Hastelloy-Gewebe verwendet werden und gemeinsam mit der Zentrifuge sterilisiert werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Verarbeitung von Suspensionen mit extrem kleinen Partikeln. Gewebe mit bis zu 1 µm Porenweite finden Verwendung. Damit der Feinanteil nicht zwischen dem Filtertuch und der Trommel durchfiltrieren kann, ist es möglich, das Filtergewebe sogar zu verschweißen. Bei diesen hochwertigen Filtertüchern kann der Abstand des Schälmessers zum Filtertuch im Vergleich zu den Kunststoffgeweben sogar noch reduziert werden, so dass auch stark komprimierte Grundschichten ausschälbar sind.
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