Durchgängig in Echtzeit

Am Hauptsitz in Ingelheim stellt Boehringer Ingelheim jährlich 180 Millionen Packungseinheiten Medikamente her. Etwa 10 000 Fertigungsaufträge werden dazu in die Supply Chain eingesteuert und abgearbeitet. Bei der Prozessoptimierung vom Wareneingang über die Produktion bis zur Verpackung, berücksichtigen die Planer systemunterstützt eine Vielzahl von Kundenaufträgen, Planprimärbedarfen, Bedarfsänderungen sowie Fertigungs- und Packmittelversionen. Zudem sind sie für die Synchronisation der Produktion mit der in der Pharmaindustrie wesentlichen Qualitätskontrolle verantwortlich.

Um seine Planer bestmöglich bei dieser komplexen Aufgabe zu unterstützen, hat sich das Unternehmen für den Einsatz der Supply-Chain-Software wayRTS (Real Time Simulation) entschieden. Schritt für Schritt stellte Boehringer Ingelheim seine Planung und Steuerung in den letzten Monaten auf das echtzeitfähige System von Wassermann um. Seit wenigen Wochen wird die Herstellung in den fünf Prozessketten über wayRTS gesteuert.

Mit wayRTS ist Boehringer Ingelheim in der Lage, neue Aufträge oder Änderungen auftragsrelevanter Daten innerhalb von Sekunden mit ihren Auswirkungen auf die gesamte Supply Chain durchzurechnen. Statt nur täglich einen aktualisierten Überblick über Termine, Kapazitäten und Ressourcen zu erhalten, werden die Supply-Chain-Verantwortlichen jetzt sofort über jede Veränderung und jeden drohenden Engpass informiert und sind dann in der Lage, alternative Planungsszenarien in Echtzeit zu simulieren. Auf dieser Basis können schnell zuverlässige Aussagen zur Machbarkeit von neuen Aufträgen und deren Auswirkungen auf die Kapazitäts- und Terminplanung gemacht werden.

„Die Transparenz über alle aktuellen Ressourcen sowie die schnelle Verarbeitung größter Datenmengen in der Simulation und Planung mit wayRTS ermöglicht uns eine wesentlich präzisere Abstimmung unserer Supply Chain“, erläutert Markus Klomann, Abteilungsleiter Supply-Chain-Management/Logistik bei Boehringer Ingelheim. „Durch die optimierte Prozesssteuerung können wir unsere Pufferbestände und Durchlaufzeiten erheblich reduzieren. Insgesamt erlaubt uns die Wassermann-Lösung, die Flexibilität und Produktivität der Leistungs- und Lieferkette von Boehringer Ingelheim deutlich zu steigern“, so Klomann.

Die Daten führende Plattform der Geschäftsprozesse von Boehringer Ingelheim in Deutschland ist SAP R/3. In diesem System erfasst, verwaltet und pflegt das Unternehmen nicht nur Kunden- und Produktionsaufträge, sondern auch Rezepturen, Stücklisten, Ressourcen und Rüstzeitmatrizen. Um die notwendige Transparenz in der Supply Chain zu erzielen, werden die prozessrelevanten Daten von SAP R/3 in das wayRTS übernommen.

Mit wayRTS planen und steuern etwa 30 Mitarbeiter das komplette Produktionsauftragsgeschehen von Boehringer Ingelheim in Deutschland terminlich und kapazitiv in Echtzeit. Die Software bereitet die Ergebnisse grafisch auf und stellt sie allen Prozessbeteiligten in den unterschiedlichen Bereichen stets aktuell zur Verfügung. Ingesamt arbeiten rund 180 Personen operativ mit der Software.

wayRTS ist nach dem Gamp4-Standard entwickelt, der am häufigsten verwendeten, international anerkannten Richtlinie zur Programmierung und Validierung von Computersystemen für die Pharmabranche. Vor der Einführung von wayRTS bei Boehringer Ingelheim wurde das Gesamtsystem inklusive der Schnittstellen zum SAP-System validiert.

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