Startseite » Food »

Ein Mix aus Geschmack und Funktion

Konusmischer für pulvrige Aromen
Ein Mix aus Geschmack und Funktion

Aromenspezialist Symrise stellt verschiedenste pulvrige Ingredienzien für die Lebensmittelindustrie her. Dafür verwendet das Unternehmen unter anderem einen Konusmischer von Amixon. Die Durchlaufzeit hat sich um bis zu 25 % verkürzt, die Vormischung als zusätzlicher Prozessschritt entfällt.

Symrise produziert Aromen und funktionale Inhaltsstoffe für Lebensmittel. Dem Unternehmen aus Holzminden steht dafür oft nur sehr wenig Zeit zur Verfügung. „Wir müssen in der Lage sein, sehr schnell auf wechselnde Kundenwünsche zu reagieren. Unsere Reaktionszeiten liegen im Bereich von Wochen, inklusive Rohstoffbeschaffung“, sagt Dr. Ludwig Tumbrink, Supply Chain Director im Geschäftsbereich Flavor & Nutrition bei Symrise.

Um flexibel und schnell produzieren zu könnenn, braucht das Unternehmen die passende Technik. Vor allem der Mischer muss den hohen Anforderungen standhalten. Symrise setzt auf einen Konusmischer von Amixon. Das Mischgefäß ist als aufrecht stehender Konus mit oberseitigem Zylinder gestaltet.
„Vertikale Mischsysteme haben gegenüber horizontalen Apparaten einen Vorteil“, erklärt Professor Rainer Barnekow von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. „Sie sind in Bezug auf variable Chargengrößen flexibler.“ Das heißt: Selbst wenn der Mischer nur zu 25 % befüllt wird, liefert er die gleichen Mischgüten wie bei einer Befüllung von 50 oder 70 %. Der Konusmischer von Amixon unterstützt Füllgrade von 5 bis 100 %. „Dem Anwender steht damit ein variabler Arbeitsraum zur Verfügung“, meint Klaus Meyer, der bei Amixon für Vertrieb und technische Beratung zuständig ist. „Man ist nicht an Mindestmengen gebunden.“
Für Symrise hat dies einen praktischen Nutzen. Dank der konischen Bauart und des geringen Mindestvolumens kann die Vormischung – etwa aus Trägerstoffen und Flüssigadditiven – im Gerät gemacht werden. In den Apparat wird zunächst nur eine kleine Menge eingegeben, um bei intensiv desagglomerierender Aufbereitung eine Vormischung zu erstellen. Dann kommen aufbauend weitere Komponenten hinzu. Im letzten Schritt können empfindliche, stückige Güter wie zum Beispiel Sichtgewürze mit idealer Mischgüte sanft untergehoben werden. Symrise spart sich damit einen weiteren Intensivmischer für die Erstellung der Vormischung und einen zusätzlichen Prozessschritt. „Durch den Einsatz des Konusmischers konnten wir die Kosten zur Herstellung unserer Produkte reduzieren“, sagt Dr. Tumbrink. Zudem wurde die Auftragsdurchlaufzeit bei schwierigen Produkten um 20 bis 25 % verkürzt. Laut Dr. Tumbrink lässt sich der Mischer schnell für ein neues Produkt umrüsten. Pro Tag stellt Symrise so zwei bis drei verschiedene Produkte mit dem Apparat her.
Breites Anwendungsspektrum
„Die Produktvielfalt ist eine der Herausforderungen in der Aromenindustrie“, erklärt Dr. Tumbrink. Produziert werden bei Symrise Pulver in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen – von süß bis würzig. Ein Paprikapulver beispielsweise kann dabei aus bis zu 30 verschiedenen Komponenten bestehen.
All die unterschiedlichen Komponenten besitzen verschiedene Eigenschaften und Schüttdichten, die homogen vermischt werden müssen. „Unsere Mischer müssen sowohl frei fließende als auch klebrige Produkte herstellen können“, so Dr. Tumbrink. „Und sie müssen in der Lage sein, feste sowie flüssige Komponenten zu verarbeiten – und zwar klumpenfrei“, fügt Dr. Tumbrink hinzu.
„Mischer müssen heutzutage ein möglichst breites Anwendungsspektrum abdecken“, sagt Professor Barnekow. Allein bei den Pulvern hat Symrise mehr als 1000 Produkte im Angebot. Die meisten davon werden jeweils individuell für einen Kunden hergestellt.
Bei einem Großteil handelt es sich um komplexe Gebilde, die aus empfindlichen Komponenten zusammengestellt werden. „Wir müssen daher zwar so schnell, aber auch so schonend wie möglich mischen“, erklärt Dr. Tumbrink. Das bedeutet: Partikelzerstörung und Temperaturerhöhung sind unerwünscht. Auch darauf muss ein Mischapparat ausgelegt sein.
Geschont werden sollen aber nicht nur die Aromen, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher. Daher gibt es in der Lebensmittelindustrie seit geraumer Zeit einen Trend zu fett-, zucker- und salzreduzierten Produkten. Für ihre Aromen verwenden die Hersteller deshalb neue Trägerstoffe wie etwa Getreidemehl. Solche Stoffe besitzen aber andere Eigenschaften als kristalline Träger wie etwa Salz. „Das erhöht die Anforderungen an die Mischtechnik“, sagt Dr. Tumbrink.
Doch die Aromen müssen nicht nur den Geschmack der Verbraucher treffen. Entscheidend ist in der Lebensmittelindustrie auch die Funktionalität der Produkte. „Unsere Kunden erwarten zum Beispiel ein frei fließendes Pulver, damit sie dieses in ihren Anlagen automatisiert weiterverarbeiten können“, erläutert Dr. Tumbrink. Solche Aspekte hätten in der Vergangenheit an Bedeutung gewonnen.
„Früher ging es beim Mischen einfach um das Vereinigen von verschiedenen Komponenten“, ergänzt Professor Barnekow. Heute entstehe die Wertschöpfung durch funktionales Mischen – also das gezielte Einstellen von bestimmten Eigenschaften wie etwa gutes Schüttgutverhalten. „Funktionales Mischen ist ein hochkomplexer Prozess“, so der Hochschulprofessor.
Praktischer Test im Technikum
Bevor sich das Unternehmen für das System dieses Anbieters entschied, testeten die Verantwortlichen den Apparat im Amixon-Technikum in Paderborn. „Letztendlich lässt sich so etwas nur empirisch lösen“, sagt Professor Barnekow. „Man muss ins Technikum gehen und das passende Gerät evaluieren.“ Kein Simulationsprogramm könne den praktischen Test ersetzen.
Wer vor der Wahl eines Mischers steht, muss laut Barnekow aber wissen: „Es gibt nicht den Alleskönner, den omnipotenten Mischer.“ Jedes Gerät müsse an das spezielle Anwendungsportfolio angepasst werden. Das betrifft zum Beispiel die Auswahl des Mischwerkzeugs oder den Einsatz zusätzlicher Desagglomerationswerkzeuge. „Es gibt im Grunde keinen Mischer, der einem anderen komplett gleicht“, sagt Meyer von Amixon.
Einbindung in den Prozess
Der speziell auf die Symrise-Bedürfnisse angepasste Mischer in Holzminden ist in eine automatisierte Fertigungslinie integriert. Bei Symrise beträgt der Automatisierungsgrad in einigen Betriebsteilen bis zu 80 %.
Für die reibungslose Einbindung in den Prozess ist auch entscheidend, dass das Mischsystem robust und für seinen Einsatz nicht allzu viel Technikwissen notwendig ist. „Wir brauchen ein System, das sich einfach bedienen lässt“, sagt Dr. Tumbrink. Im Ausland sind die Mitarbeiter häufig geringer qualifiziert als ein ausgebildeter Facharbeiter in Deutschland. „Es ist für uns ein großer Vorteil, dass die Technologie an allen Standorten ohne Probleme eingesetzt werden kann“, so Dr. Tumbrink. Als Vorteil sieht er auch, dass sich der Mischer durch sein Design gut reinigen lässt.
Gereinigt wird bei Symrise sowohl nass als auch trocken – abhängig von der Reihenfolge der produzierten Aromen. Meyer glaubt, dass neben der Oberflächengüte des Amixon-Mischers insbesondere die konische Bauform das Säubern erleichtert. „Der zentrale Auslauf nach unten sorgt für eine gute Restentleerung“, so Meyer. In seinen Produktinformationen verspricht Amixon Restentleergrade von bis zu 99,98 %. Für jeden einzelnen Mischauftrag muss daher laut Meyer weniger Verlust eingeplant werden. Das bedeute in der Praxis Rohstoffeinsparung, weniger Abfall und Schonung der Umwelt mit Blick auf den Wasserverbrauch bei der Reinigung.
prozesstechnik-online.de/dei1213416
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de