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Eine Frage der Services

Dienstleistungen entlang des Anlagenlebenszyklus
Eine Frage der Services

Das Outsourcing von Dienstleistungen rund um die Anlage kann für Betreiber zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Mit einem sorgfältig gewählten Partner gewinnen Betreiber verlässliche Planung und effiziente Automatisierungslösungen, profitieren bei der Beschaffung von minimalen Prozesskosten, hoher Geschwindigkeit und Qualität und starten schneller in die Produktion.

Selbst machen oder auslagern? Diese Frage beschäftigt zunehmend auch Unternehmen der chemischen Industrie, wenn die Entscheidung ansteht, spezialisierte externe Dienstleister mit der Abwicklung einzelner Teilaufgaben oder gesamter Gewerke zu beauftragen oder diese doch durch das eigene Personal zu bewerkstelligen. Kostendruck und Markterfolg stellen Unternehmen der Prozessindustrie immer wieder vor die Herausforderung, die eigene Organisation auf Einsparpotenziale, Prozesseffizienz oder Ressourcenauslastung zu überprüfen. Die Gesamtkostenbetrachtung im Anlagenlebenszyklus (Total Cost of Ownership – TCO) nimmt dabei einen immer höheren Stellenwert ein.

Ob eine Aufgabe zum Zeitpunkt der Anlagenplanung, der Errichtung der Anlage oder während des anschließenden Anlagenbetriebes durch eigenes Personal oder durch externe Dienstleister abgewickelt wird, ist oftmals komplex und von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören Umfang und Regelmäßigkeit des Bedarfs (Abgrenzbarkeit und Bündelung von Aufgaben, Orts- oder Anlagenkenntnis), Fixkostenvergleich intern versus extern, Ressourcenausstattung (Personal, Qualifikation, Kompetenz), Kapitalbindung, Flexibilisierungsgrad (Planbarkeit, Verfügbarkeit) und schließlich der Wertschöpfungsanteil.
Damit die Vergabe von Aufgaben an externe Dienstleister über kurz oder lang erfolgreich ist, sollte bei der Auswahl des Dienstleisters besonderes Augenmerk auf die vorhandenen Erfahrungen und spezifische Zertifizierungen gelegt werden.
Welchen Mehrwert Endress+Hauser seinen Kunden mit einem umfassenden Angebot an bedarfsgerechten Dienstleistungen bietet, zeigt der folgende Beitrag. Es handelt sich dabei um ausgewählte Dienstleistungen entlang des Anlagenlebenszyklus.
Planung und Beschaffung
Die Planung einer technischen Anlage umfasst vielfältige Aufgaben. Schon hier unterstützt Endress+Hauser als erfahrener Automatisierungspartner seine Kunden bei der Realisierung ihrer Vorhaben mit herstellerübergreifender Projektkompetenz sowie umfangreichen Engineering-Dienstleistungen. Bereits zum Zeitpunkt der Planung werden durch die Auswahl der richtigen Feldgeräte und deren Anordnung in der verfahrenstechnischen Anlage die Weichen für einen kostenoptimierten Anlagenbetrieb gestellt. Der Aufwand für Wiederholungsprüfungen von Sicherheitseinrichtungen bzw. Rekalibrierungen von qualitätsrelevanten Messeinrichtungen im Rahmen der Instandhaltung wird zum Planungszeitpunkt entscheidend beeinflusst. Hier sorgt herstellerübergreifende Engineeringkompetenz für ein Höchstmaß an Investitionssicherheit.
Mehr als weltweit 700 kundennahe Engineeringspezialisten mit Branchen-Know-how bieten alle Dienstleistungen von der Planung bis zur Inbetriebnahme: Konzepterstellung, Basic-/Detailengineering, Installation und Inbetriebnahme sowie Qualifizierung. Die Geräteauswahl und -auslegung erfolgt über das kostenfreie Engineeringtool Applicator. 2D- Zeichnungen und 3D-Datenmodelle unterstützen die Anlagenplanung. Umfangreiches Wissen und Praxiserfahrung sorgen bei der Planung und Realisierung von Feldbus-Netzwerken (Field Network Engineering) für eine sichere und zuverlässige Datenübertragung ins Leitsystem, auch unter rauen Betriebsbedingungen. Eine Zeiteinsparung bei der Messstellendokumentation bieten Hilfsmittel wie die Endress+Hauser Specsheets. In digitaler Form unterschiedlichster Formate beinhalten diese alle Gerätemerkmale zur Weiterverarbeitung in verschiedenen Engineering-Systemen.
Montage und Inbetriebnahme
Voraussetzung für einen sicheren Anlagenbetrieb und eine hohe Qualität der produzierten Produkte ist die korrekte Inbetriebnahme der Feldgeräte. Industriespezifisch ausgebildete Servicetechniker müssen alle erforderlichen Arbeitsschritte mit kompromissloser Sorgfalt durchführen, insbesondere dann, wenn es sich um qualitäts- oder sicherheitsrelevante Messungen handelt. Mit Softwarebedientools wie FieldCare können intelligente Sensoren, Aktoren und Komponenten unterschiedlicher Hersteller zentral bedient werden. Bei den durchgeführten Arbeiten orientieren sich Dienstleister wie Endress+Hauser aufgrund des modularen Inbetriebnahmekonzepts am tatsächlich geforderten Bedarf des Kunden. Für eine gegebenenfalls beauftragte Installation der Hardware werden bei Bedarf erfahrene Partner hinzugezogen. Über 1000 firmeneigene, hochqualifizierte Servicetechniker sorgen weltweit für einen schnellen Produktionsbeginn.
Instandhaltung
Die Anforderungen an eine moderne Instandhaltung gehen heute weit über die klassischen Leistungen wie Störungsbeseitigung und Reparaturen hinaus. Erfolgreiche Instandhaltungskonzepte sind auf Managementebene angesiedelt – Kostenreduktion, Optimierung von Anlagenverfügbarkeiten und Qualitätsverbesserungen stehen hier im Fokus. Langfristig denken, gemeinsam handeln. Vor diesem Hintergrund unterstützen Dienstleister durch ein gezieltes Instandhaltungs- und Kalibriermanagement. Mit Ist-Analysen, geeigneten operativen Maßnahmen, regelmäßigem Abgleich mit den strategischen Unternehmenszielen und Implementierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses kann die Wettbewerbsposition nachhaltig gestärkt werden. Bei einem Management der Instandhaltungsprozesse durch den Dienstleister können sich die Betreiber auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Anlagen der chemischen Industrie laufen in der Regel über einen längeren Zeitraum von 15 bis 20 Jahren, je nach hergestelltem Produkt teilweise sogar noch länger. Um den reibungslosen Betrieb von Prozessanlagen zu sichern, sind zuverlässig arbeitende Messgeräte unerlässlich. Paradox ist allerdings: Da sich eine moderne Feldinstrumentierung durch hohe Qualität und Präzision auszeichnet, werden diese Geräte oft nicht in die Wartungspläne der Anlagen aufgenommen.
Gerade bei Produktionsanlagen, die bereits über einen längeren Zeitraum ohne nennenswerte Störungen laufen, wird oft vergessen, dass die Risiken für mögliche Anlagenstillstände steigen.
Auf den nächsten Anlagenstillstand zu warten, um dann das ausgefallene Messgerät zu tauschen ist fahrlässig. Vielleicht ist das bereits seit Jahren im Einsatz befindliche Gerät nicht am Lager vorhanden oder beim Hersteller eventuell nicht mehr lieferbar und ein Ersatzgerät ist nicht einbaukompatibel.
Reduzierung von Stillstandzeiten
Ein Produktionsausfall kann einen hohen wirtschaftlichen Schaden für ein Unternehmen bedeuten – unter Umständen beschafft sich der Kunde die Chemikalien sogar beim Wettbewerb. Ein erster Schritt in die risikobasierte Instandhaltung sind Dienstleistungen wie Installed Base Audit (IBA). Sie helfen, Anlagenstillstände zu vermeiden und eine hohe Anlagenverfügbarkeit zu gewährleisten. Im Rahmen einer Analyse werden herstellerübergreifend alle in der Anlage verbauten Feldgeräte erfasst und anschließend hinsichtlich ihres Ausfallrisikos bewertet. Dabei werden sowohl das Risiko eines damit verbundenen Anlagenstillstandes, als auch das Instandsetzungsrisiko (Verfügbarkeit eines Ersatzgerätes) berücksichtigt und die prozesskritischen Stellen, für die auf alle Fälle ein Ersatzgerät auf Lager sein sollte, identifiziert.
Ein solches Audit ermöglicht aber auch gleichzeitig die Reduzierung der Gerätevarianten mit der damit verbundenen Lieferantenzahl. Lageroptimierung und Gerätestandardisierung reduzieren das im Lager gebundene Kapital, vermeiden „Ladenhüter“ und bieten Einsparpotenzial bei den Betriebskosten.
Akkreditierter Kalibrierservice
Durchflussmessgeräte findet man häufig in qualitäts- oder abrechnungsrelevanten Messstellen, wo im Rahmen der Qualitätssicherung bzw. der Eichpflicht oder beim CO2-Emissionshandel die Messunsicherheit oder Messfehlergrenzen einer gesetzlichen Nachweispflicht unterliegen. Deshalb werden Durchflussmessgeräte heute in der Regel durch eine Kalibrierung geprüft. Aber auch sicherheitstechnische Einrichtungen mit Sensoren unterschiedlichster physikalischer Messgrößen müssen in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Endress+Hauser bietet als Dienstleister mit einem akkreditierten Kalibrierservice (ISO/IEC 17025) für sämtliche Gerätetypen, Fabrikate und alle in der Prozessindustrie gängigen Messparameter einen einzigen Ansprechpartner. Noch besser sind akkreditierte Vor-Ort-Kalibrierungen wie die mobile Durchflusskalibrierung von Endress+Hauser. Diese erübrigen einerseits die Demontage und das Einsenden des Gerätes, andererseits wird so sichergestellt, dass das Gerät am Einbauort unter den herrschenden Einsatzbedingungen getestet wird.
Prüfung von Schutzeinrichtungen
Zum Dienstleistungsportfolio für die chemische Industrie zählen im Besonderen auch die Wiederholungsprüfungen von Überfüllsicherungen und Schutzeinrichtungen. Die Prüfungen dienen dem Nachweis der einwandfreien Funktion und Wirksamkeit der Überwachungs- und Schutzeinrichtungen. Eine wirtschaftlich interessante Alternative zur Nasskalibrierung bei Durchflussmessgeräten in Schutzeinrichtungen ist die Überprüfung der Gerätefunktion von Durchflussmessgeräten über eine Verifikation mit Technologien wie beispielsweise FieldCheck oder Heartbeat Technology. Die Verifikation erfolgt hierbei ohne Ausbau des Gerätes und ohne Unterbrechung der laufenden Produktion mit hoher Prüftiefe und ermöglicht die Früherkennung von Gerätedefekten.
Mitarbeiterqualifizierung
Je komplexer die Prozesse, desto wertvoller das erforderliche Fachwissen. Qualifizierte Mitarbeiter sind daher für jedes Unternehmen ein großes Kapital. Besonders, wenn vor Ort in der Anlage unter Zeitdruck gehandelt werden muss. Jetzt kommt es auf die Erfahrung und das Know-how der Mitarbeiter an. Je besser diese darauf vorbereitet sind, desto wirtschaftlicher und sicherer läuft die Produktionsanlage.
Ob Grundlagenwissen zu den messtechnischen Verfahren, Spezialwissen für die Inbetriebnahme und Instandsetzung oder übergreifende Themen zum Explosionsschutz (Atex), Funktionale Sicherheit (SIL) bzw. Strahlenschutz, die Trainings- und Weiterbildungsprogramme eines Dienstleisters wie Endress+Hauser vermitteln wertvolles Fachwissen. Der Schulungsort kann frei gewählt, die Schulungsinhalte den Bedürfnissen der Mitarbeiter angepasst werden. Kostenfreie, exzellent didaktisch und medial aufbereitete Online-Lernprogramme bieten orts- und zeitunabhängiges Lernen in eigenem Lerntempo und sparen Reise- und Ausfallzeiten.

Was Sie von einem Dienstleister erwarten sollten

Anlagensicherheit

  • Die Planung von SIL-Schutzkreisen entsprechend dem vorgegebenen Safety Integrity Level und Durchführung des rechnerischen SIL-Nachweises durch TÜV-zertifizierte Sicherheitsingenieure
  • Die Planung von Überfüllsicherungen nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) als anerkannter Fachbetrieb nach WHG, ausgehend von der Bestandsaufnahme vor Ort (Site Survey), Berechnung der Ansprechhöhe und Auslegung der Feldgeräte bis zum Engineering der Gesamtanlage und Schaltschrankbau sowie anschließende Inbetriebnahme und Schulung der Mitarbeiter vor Ort.
  • Den rechnerischen Nachweis der Eigensicherheit im Rahmen des Explosionsschutzes

  • Hans-Peter Maier
    Branchenmanager Chemie,
    Endress+Hauser
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