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Eins und eins gleich drei

Interoperabilität schafft Mehrwert
Eins und eins gleich drei

Wer kennt das nicht? Ein wichtiges Anlagenteil steht kurz vor dem Ausfall. Die Produktion wird heruntergefahren, eine Lösung muss so schnell wie möglich her. Doch: Wo sind die technischen Daten über einzelne Teile der Anlage gespeichert? Was besagt das Instandhaltungsprotokoll? Sind die Informationen überhaupt zuverlässig? Abhilfe schafft hier die Interoperabilität von OpenPlant und Comos.

Die Autorin: Monica Schnitger President, Schnitger Corporation

Auf der diesjährigen Hannover Messe haben Bentley Systems und Siemens Industrial Automation die Ausweitung ihrer strategischen Partnerschaft bekanntgegeben. Ziel ist die Weiterentwicklung der Interoperabilität und Datenverfügbarkeit im Bereich der Prozessindustrie durch die Integration von OpenPlant und Comos. Durch diese Interoperabilität wird sichergestellt, dass Entwurfsplaner, Ingenieure, Konstrukteure und Anlagenbetreiber über alle relevanten Informationen verfügen, die während des gesamten Lebenszyklus einer Anlage in einem leicht zugänglichen, vollständigen und detailgenauen 3-D- und konzeptuellen 2-D-Format vorliegen.
OpenPlant ist die nächste von Bentley Systems entwickelte Generation von Anlagenplanungs-werkzeugen, die von Anfang an auf eine Verwendung mit dem ISO-15926-Standard für Datenmodelle ausgelegt wurde. Die in OpenPlant integrierten 2-D- und 3-D-Entwurfs- und Analysefunktionen eignen sich zum Modellieren von Rohrnetzwerken, Ausrüstungsgegenständen, Tragwerken, Kabelpritschen und Kabelkanälen, während die übrigen, im Bentley-Portfolio enthaltenen Lösungen für den Entwurf von Straßen, Gebäuden und anderen zu einer Anlage gehörenden Objekten verwendet werden können. Die Verwendungsmöglichkeiten des daraus resultierenden Anlagenmodells gehen weit über den Entwurf hinaus und umfassen nachgeschaltete Aktivitäten, wie z. B. die Konstruktion und den Betrieb. Damit ist das Modell ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Projekts.
Comos wird häufig zusammen mit 3-D-Lösungen für die Anlagenmodellierung eingesetzt, um Entwurfsdaten zu verwalten und P&IDs, Elektrotechnik, Instrumentierung, Steuersysteme und Daten in einem einzigen Hub zusammenzufassen, sodass Entwurfsplaner und Betriebsmitarbeiter in jeder Phase des Anlagenlebenszyklus auf geeignete Daten zugreifen können. Durch die Integration von Comos in das Prozessleitsystem Simatic PCS 7 bietet Siemens einen kompletten, den Prozess, die Instrumentierung und das Steuersystem umfassenden Arbeitsablauf, vom Systementwurf bis hin zur Automatisierung, zum Betrieb und zur Instandhaltung. Das Ineinandergreifen von OpenPlant und Comos ermöglicht Anlagenplanern und Anlagenbetreibern das Validieren von Comos P&IDs, elektrischen Schaltplänen und weiteren Daten mit Bezug auf das 3-D-Modell in OpenPlant sowie das Übertragen von Kennzeichnungen aus dem 3-D-Modell zurück in die Comos-Lösung. Das ist echte Interoperabilität. Über i-models besteht die Möglichkeit, bereits vorhandene Modelle sowie Modelle aus Drittsystemen in die Entwurfsabläufe zu integrieren. So bleibt der Wert vorhandener Anlagendaten erhalten und es erleichtert die Erstellung neuer Entwürfe. Das ermöglicht Comos-Nutzern in späteren Projektphasen die Offline-Bearbeitung von P&IDs und anderen Schaltbildern. In Zukunft werden OpenPlant-Nutzer ihre Arbeitsabläufe für den Entwurf von Schaltplänen und Instrumentierungen in Comos integrieren können und dabei von einer direkten Einbindung ihrer Entwürfe in die Anlagenverwaltung profitieren.
Ausfälle sind inakzeptabel
Lange Zeit glaubte man, dass ein Großteil der Wertschöpfung aus dem Entwurfsprozess bei der Betriebsübergabe wieder verloren geht. Die Interoperabilität zwischen Bentley Systems OpenPlant und Siemens Comos stellt eine besonders enge Verbindung zwischen dem konzeptuellen Entwurf und den Regelungs- und Leitsystemen einer Anlage her. Diese Verbindung ermöglicht Anlagenbesitzern und -betreibern die Rückgewinnung der verlorenen und die Schaffung einer neuen Wertschöpfung durch einen reibungslosen Informationsfluss während des gesamten Betriebszyklus einer Anlage.
Was tun, wenn …
Zurück zu m Anfangsbeispiel mit dem schlecht funktionierenden Teil. Zukünftig startet man die Fehlersuche in einer integrierten Comos/OpenPlant-Umgebung mit den im Comos-Katalog enthaltenen Prozess- und Leistungsdaten sowie den aktuellen Diagnosedaten aus dem Prozessleitsystem Simatic PCS 7. Außerdem kommt der Bentley-Navigator für die Untersuchung des 3-D-Anlagenmodells zum Einsatz. Eventuell kann eine aktuelle Laserscan-Punktwolke hinzugezogen werden, um sich ein genaues Bild von der Aufbauplanung zu verschaffen. Für die Ausarbeitung des Reparaturkonzepts wird Comos P&ID oder OpenPlant PowerPID verwendet. Mit dem OpenPlant Modeler wird ein Entwurf erstellt, mit dem sich überprüfen lässt, ob die Reparatur wie erwartet in der physischen, dreidimensionalen Realität funktioniert. Zur Gewährleistung der Konsistenz werden die Daten in 2-D und in 3-D übertragen, da Unstimmigkeiten zwischen dem 2-D- und dem 3-D-Konzept, dem gekauften und dem installierten Equipment desaströse Folgen haben können. Für die visuelle Zusammenarbeit eignet sich der Bentley-Navigator, auf der Datenebene kommt die Comos-Plattform zum Einsatz. Die Modelle lassen sich auch an ein iPad oder andere mobile Geräte senden, um mit Zulieferern und Mitarbeitern in der Werks-halle zu kommunizieren. Am Ende des Arbeitstages steht so eine realisierbare Lösung, die den konzeptuellen, physikalischen und zugeordneten Attributen im Prozess Rechnung trägt. So lässt sich innerhalb kürzester Zeit die 100%ige Betriebsleistung wieder herstellen. Ingenieurbüros und Anlagenbetreiber erhalten in der Prozessindustrie durch dieses Interoperabilitätsprojekt von Bentley Systems und Siemens Zugang zu umfassenden, konsistenten und genauen Sachanlagenvermögen in einem digitalen Format.
prozesstechnik-online.de/cav0813400
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