Licht ist wesentlich für die Arbeit im Labor. Diffizile Arbeiten oder Farbabgleiche erfordern beste Sehbedingungen, um optimale Arbeitsergebnisse zu erzielen und die Augen vor Ermüdung zu schützen. Daher gelten besonders hohe Ansprüche an die Qualität des Kunstlichts. Darüber hinaus spielen energetische Merkmale der Beleuchtung eine besondere Rolle, denn eine gute Beleuchtung hilft dabei, die Energiekosten im Labor zu senken.
Der Autor: Jürgen Rapp Produkt Manager Herbert Waldmann
Tageslicht sorgt, wenn überhaupt, nur selten für ausreichend Licht im Labor. Meistens leuchtet den ganzen Arbeitstag lang zusätzliches Kunstlicht. Darum sind energiesparsame Leuchten für die Stromkostenbilanz von Vorteil. Doch weil Licht maßgeblich zu mehr Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit beiträgt, sollte neben der Effizienz auch der Lichtqualität eine große Bedeutung zukommen. Beide Faktoren berücksichtigt Waldmann mit seinen zwei neu entwickelten LED-Beleuchtungslösungen Tameto und Taneo, die zum einen besonders effizient und zum anderen mit hoher Lichtqualität auf die speziellen Bedürfnisse im Labor ausgelegt sind.
Spezielle Anforderungen
Eine gute Beleuchtung zeichnet sich durch verschiedene Faktoren aus, die in der Norm nach DIN EN 12464 genauer bezeichnet werden. Demnach setzt sich die Beleuchtungsqualität aus Beleuchtungsstärke, Leuchtdichteverteilung, Begrenzung der Blendung, Lichtrichtung und Schattigkeit, Lichtfarbe und Farbwiedergabeeigenschaften zusammen.
Ob eine Sehaufgabe schnell, sicher und leicht wahrgenommen wird, hängt besonders von der Beleuchtungsstärke ab. Langzeitstudien ergaben, dass höhere Beleuchtungsstärken zu mehr Leistung und niedrigeren Fehlerquoten führen. Bei schwierigen Sehaufgaben fällt der Effekt sogar noch deutlicher aus. Im Labor sind Beleuchtungsstärken von 500 Lux gefragt. Dort wo Farbprüfungen bzw. -abgleiche durchgeführt werden, sogar 1000 Lux.
Die Leuchtdichteverteilung beeinflusst Sehleistung und Sehkomfort. Je höher die Leuchtdichte ist, desto höher sind Sehschärfe und Kontrastempfinden. Die Leistungsfähigkeit der Augen erhöht sich also. Weil der Reflexionsgrad von Oberflächen die Leuchtdichte bestimmt, erscheint beispielsweise ein weißer Raum bei gleicher Beleuchtungsstärke heller als ein dunkel eingerichteter Raum.
Eine der häufigsten Ursachen für Augenbeschwerden am Arbeitsplatz ist die Blendung. Bei Direkt- oder Reflexblendungen verringern sich Sehkomfort und Sehleistung. Direktblendungen gehen von Leuchten mit zu hohen Leuchtdichten aus. Die Reflexblendung entsteht durch Spiegelungen auf glänzenden Oberflächen, wie sie in Laboren beispielsweise in Form von Werkzeugen oder Materialien wie Glas häufig zu finden sind. Die richtige Positionierung der Leuchten und hochwertige Leuchtenblenden helfen Blendungen zu vermeiden.
Die Farbtemperatur bestimmt die Lichtfarbe einer Lampe, d. h. die Eigenfarbe des abgestrahlten Lichts. Unterschieden wird zwischen warmweiß (weniger als 3300 Kelvin), neutralweiß (3300 bis 5300 Kelvin) und tageslichtweiß (mehr als 5300 Kelvin). Während warmweißes Licht als gemütlich empfunden wird, erzeugt neutralweißes Licht eher eine sachliche Stimmung. Tageslichtweiß eignet sich insbesondere für gutes Kontrastsehen. Der Farbwiedergabeindex Ra gibt an, wie natürlich Farben wiedergegeben werden. Ra = 100 steht für den besten Wert. Je niedriger er ist, desto schlechter. Ist die Farberkennung im Labor wichtig, sollte die Lichtquelle deshalb einen Farbwiedergabeindex von mindestens 90 besitzen.
Darüber hinaus spielt auch die Flimmerfreiheit eine wichtige Rolle für die Beleuchtungsqualität. Sie wird durch Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten oder durch LED-Leuchten sichergestellt.
Gutes Licht erfüllt demnach ergonomische Ansprüche, indem es hilft, die Sehaufgaben am Laborarbeitsplatz mühelos zu bewältigen. Dazu lässt es sich idealerweise individuell anpassen. Denn die Anforderungen unterscheiden sich nicht nur je nach Tätigkeit, sondern auch von Mitarbeiter zu Mitarbeiter. Denn der persönliche Lichtbedarf für optimale Sehverhältnisse ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Etwa ob der Mitarbeiter eine Brille trägt oder wie alt er ist. Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf deutlich. Das hat zur Folge, dass ein 60-Jähriger bereits die doppelte Lichtmenge im Vergleich zu einem 20-Jährigen benötigt, um den gleichen Lichteindruck zu erhalten. Dimmbare und positionierbare Leuchten haben demnach einen großen ergonomischen Vorteil, weil Mitarbeiter sie sehr einfach anpassen können.
LED-Beleuchtungslösungen
Die LED-Leuchtenfamilie Tameto von Waldmann bietet mit zahlreichen Varianten eine effiziente Lösung für qualitativ hochwertiges Licht im Labor. Über verschiedene Längen und Lichtstärken ermöglicht die Leuchtenfamilie eine optimale Integration am Laborarbeitsplatz ganz nach Bedarf. So lässt sich die Tameto fest oder abgependelt über der Arbeitsfläche montieren. Die Pendelleuchte ist ideal, um die Beleuchtung über die Höhenverstellung schnell und einfach zu variieren.
Auch über die Dimm-Funktion können Labormitarbeiter die Lichtmenge jederzeit an ihre Sehaufgabe und ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Weil das Licht der Tameto-Leuchten flächig, homogen und flickerfrei ist, werden die Augen bei der Arbeit entlastet. Außerdem vermeidet die ausgewählte Entblendung störende Reflexblendungen auf glänzenden Oberflächen.
Durch die technisch fortschrittliche LED-Technologie und ein durchdachtes Wärmemanagement sparen die Tameto-LED-Leuchten im Vergleich zu konventionellen Lichtlösungen mit Leuchtstofflampentechnologie spürbar Energie ein. Dies können bis zu 60 % sein. Die lange Lampenlebensdauer sorgt zudem für einen wartungsfreien Leuchtenbetrieb von bis zu 50 000 Stunden und mehr. Das entspricht, ausgehend von einer Leuchtennutzung von acht Stunden am Tag an 250 Arbeitstagen im Jahr, 25 Jahren. Ein weiterer Vorteil der Leuchten zeigt sich im geschlossenen Gehäuse mit flacher Bauweise. Es verhindert das Eindringen von Schmutz und lässt sich leicht reinigen.
Eine weitere Leuchtenfamilie des Herstellers, die Taneo, bietet noch mehr Möglichkeiten für eine passende Beleuchtungslösung am Laborarbeitsplatz. Aus der gleichen Designlinie wie die Tameto eignen sich diese Systemleuchten durch ihren hohen Farbwiedergabewert sehr gut für Farbprüfungen.
Auch wenn die Energieeffizienz ein ausschlaggebendes Argument beim Kauf einer neuen Beleuchtungslösung ist, müssen Beleuchtungslösungen im Chemielabor nicht nur den energetischen, sondern auch den qualitativen Ansprüchen genügen. Nur so werden optimale Arbeitsergebnisse erreicht. Ein durchdachtes Lichtkonzept und intelligente Lichtsysteme können beidem gerecht werden.
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