Erdöl ist zwar der wichtigste Rohstoff für die chemische Industrie, wird aber mit über 85 % fast ausschließlich in der Energiewirtschaft genutzt. Doch Erdöl ist viel zu schade, um es zu verbrennen!
Von dem Erdöl, das Deutschland jedes Jahr verbraucht, nutzt die chemische Industrie 14 % zur stofflichen Verarbeitung. Etwas mehr als die Hälfte des gesamten Erdöls wird für die Kraftstoffherstellung genutzt, der Rest energetisch (vor allem Heizöl). Insgesamt setzte die deutsche Chemie 2009 18,4 Mrd. t an fossilen Rohstoffen (Erdölprodukte, Erdgas und Kohle) stofflich ein. Sie eröffnen nach entsprechender Aufarbeitung zu chemischen Grundbausteinen eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an Synthesemöglichkeiten.
Nachwachsende Rohstoffe, von denen etwa 2,7 Mrd. t pro Jahr in der chemischen Industrie eingesetzt werden, sind hier seit langem etabliert. Sie haben sich überall dort erhalten bzw. durchgesetzt, wo technische und ökonomische Vorteile gegenüber fossilen Einsatzstoffen bestehen. Bei den nachwachsenden Rohstoffen nutzt die chemische Industrie vor allem Fette und Öle, und zwar jährlich etwa 1,15 Mrd. t. Ferner werden industriell 320.000 t Cellulose, 260.000 t Stärke, 240.000 t Zucker, 204.000 t Fasern und 117.000 t sonstige nachwachsende Rohstoffe verarbeitet.
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