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Gefahrgut mit Sicherheit gut gelagert

Integriertes Logistikzentrum bei Schülke & Mayr
Gefahrgut mit Sicherheit gut gelagert

Die Lagerung und Kommissionierung von Gefahrgut wie Desinfektions- und Konservierungsmittel sowie Additive bringt spezielle brandschutztechnische Herausforderungen mit sich. Das chemisch-pharmazeutische Unternehmen Schülke & Mayr mit Sitz in Norderstedt bei Hamburg setzt hier auf die Lagertechnik- und Anpassungskompetenz von Bito.

Schülke & Mayr ist ein 1889 gegründetes chemisch-pharmazeutisches Unternehmen, das international zu den Marktführern in den Bereichen Hygiene, Infektionsprävention und chemisch-technischer Konservierung zählt. Seit 1996 zum französischen Konzern Air Liquide gehörend, sind bei Schülke & Mayr heute weltweit mehr als 600 Menschen beschäftigt, davon 440 in Deutschland und 90 in internationalen Tochtergesellschaften. Der Umsatz pro Jahr beträgt 150 Millionen Euro.

Sämtliche Lieferungen sowie teilweise auch der interne Materialfluss werden heute über das neue Logistik- und Distributionszentrum abgewickelt. Bei den Rohstoffen wie bei den Fertigprodukten handelt es sich um Materialien, die an den Brandschutz, an den Arbeitsschutz und damit auch an die Umweltverträglichkeit besondere Anforderungen stellen. Schülke & Mayr hat deshalb ein Managementsystem gemäß DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 13485, DIN EN ISO 14001, EMAS und GMP (Good Manufacturing Practice) integriert. Überdies wird das Unternehmen durch einen externen Umweltgutachter validiert. Der Nachhaltigkeitsbericht 2008 weist neben der gebotenen Transparenz auch eine integrierte Umwelterklärung auf. Doch nicht nur der tägliche Umgang mit den Rohstoffen, Fertigwaren und Verpackungsmaterialien fordert die Mitarbeiter in Produktion und Intralogistik sowie Logistik regelmäßig heraus. Eine Herausforderung stellt vor allem auch der zunehmende Bedarf an Hygiene-, Reinigungs- sowie Konservierungsstoffen dar. Aus diesem Grund holte sich der Hygienespezialist schon im Jahr 2005 einen Spediteur mit ins Boot, um die zeitweise großen Herausforderungen zu meistern, die aufgrund fehlender Lager-, Kommissionier- und Logistikkapazitäten auftraten.
Ein nicht alltägliches Logistikzentrum
Durch weiteres stetiges Wachstum hat sich Schülke & Mayr letztlich für den Bau eines eigenen Logistikzentrums entschieden – in direkter Nachbarschaft zum Produktionswerk. Die Herausforderung bestand darin, die unterschiedlichen Gebindetypen wie IBCs, Europaletten und Einzelgebinde unterzubringen. Dies alles unter der strikten Berücksichtigung brand- und umweltschutztechnischer sowie behördlicher Vorschriften und Auflagen. Deshalb holte sich das Unternehmen mit der Firma Logistikplanung-Rusche aus Hollenstedt, ein in der Branche erfahrenes Planungsbüro, ins Haus und führte dann im Team eine klassische Ausschreibung durch. Dabei stellte sich bald heraus: So mancher Lieferant hat zwar Lagertechnik im Programm, diese ist jedoch oftmals nicht flexibel anzupassen oder die entsprechenden Anpassungen sind so kostenintensiv, dass die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist. Aus der intensiven Evaluation zeigte sich: Bei der Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH aus Meisenheim ist das anders, wie Holger Blöhs, Leiter Logistik Distribution bei Schülke & Mayr, feststellt. „Wir sind ein anspruchsvolles Projekt unter zeitlich hohem Druck angegangen, weil wir verschiedene Außenlager auflösen und Verfügbarkeits- sowie Transportprobleme beseitigen mussten. Dafür brauchten wir einen leistungsfähigen, flexiblen und verlässlichen Partner. Den haben wir in Bito gefunden. Wir wurden professionell betreut und bekamen sehr gut ausgearbeitete Projektunterlagen.“
Das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen der Partner Logistikplanung-Rusche, Bito und Schülke & Mayr ist ein integriertes Logistikzentrum, das in vier Sektoren (Compartments) unterteilt ist und insgesamt 18 500 Palettenstellplätze aufweist. Davon sind 14 500 für Fertigware vorgesehen und 4000 für Packmittel. Zusätzliche 650 Stellplätze stehen im Kommissionierbereich und in einem weiteren Zwischenlager bereit. Die Compartments sind so entworfen, dass sie mittels automatischer Brandschutztüren und Sprinkleranlagen schnell hermetisch abgeriegelt und unter Wasser gesetzt werden können.
Kompakte Maximallagerung
Konzipiert sind die Lagerblöcke in den Compartments als Schmalganglager mit Schienen-zwangsführung und mit induktiver Einspurhilfe. Sie haben eine Höhe von 13 500 (14 000) mm und sind in acht Ebenen (sieben plus Bodenplatz) eingeteilt. Für die Aufnahme der Ware, die in IBCs, auf Euro-Paletten oder auf Industriepaletten chaotisch zur Einlagerung kommt, wurden Feldweiten mit 3600 mm und eine Traglast pro Feld von maximal 4 t gewählt. Damit können wahlweise drei IBCs oder vier Euro- oder Industriepaletten platziert werden.
Um die VDS-Anforderungen hinsichtlich Brandschutz und Sprinklertechnik zu erfüllen, sind in jeder zweiten Ebene spezielle Blechbarrieren eingebaut. Bito entwickelte hierzu einzelne Blechelemente, die zur Erhöhung der Steifigkeit und Stabilität mit Kantungen versehen sind. Die Blechbarrieren sind zudem so konstruiert und gefertigt, dass sie jeweils 50 mm über das Fach hinausstehen und somit eine Palette komplett abdecken. Des Weiteren bilden sie zwischen den Stützen eine geschlossene Fläche. Bei Beschädigungen können die einzelnen Segmente einfach ausgetauscht werden.
Das war aber auf Grund ihrer robusten Auslegung bis jetzt noch nie erforderlich. Dient das zentrale Paletten-Hochregallager grundsätzlich zur Bevorratung und Zwischenlagerung von palettierter Fertigware, so stellt das Kommissionierlager einen weiteren zentralen Baustein des Logistikzentrums dar. Diese Anlage ist in einem anderen Hallentrakt aufgebaut. Sie umfasst ein Palettenregalsystem mit 650 Palettenplätzen zum Kommissionieren in zwei Etagen und eine aufgesetzte Bühne für die Lagerung von Werbemitteln in Fachbodenregalen und weist einige Besonderheiten auf. Zum einen ist hier ein Aufzug für die Paletten und für Handwagen installiert. Zum anderen gibt es eine geschlossene Palettenübergabestation, um Paletten per Hubstapler gefahrlos für die Kommissionierer anliefern oder entnehmen zu können. Auf der Bühne ist zusätzlich zum Personenschutzgitter auch ein Schutzblech gegen herabfallende Packstücke installiert. Als weiterer zentraler Baustein des Logistikzentrums ist in derselben Halle zudem ein Paletteneinschubregal installiert. Dieses wird zur Zwischenlagerung und Aufnahme von Sammellieferungen für ausländische Märkte eingesetzt. Damit wird zum einen der Kommissionierbereich entlastet, zum anderen können besondere Kommissionierungen vorgenommen werden. Auch dieser Lagerbereich wurde mit speziellen Schutzeinrichtungen ausgestattet, die in diesem Fall die Sprinklersysteme beim Einfahren hoch beladener Paletten wirkungsvoll schützen. Eine weitere Besonderheit sind auch die in allen Rollenbahnen für jeden Palettenplatz installierten Bremstragrollen. Sie beugen Beschädigungen der Palettenladung und der verpackten Produkte vor.
Online-Info: www.cav.de/0311465
„Der Lagerspezialist ging schnell auf unsere speziellen Wünsche ein und entwickelte selbst eigene Ideen. Die Projektabwicklung lief reibungslos.“
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