An den Transport von Schüttgütern in der chemischen und pharmazeutischen Industrie werden hohe Anforderungen gestellt. Das Fördersystem mit Hublaufkatze ist speziell für den nachträglichen Einbau in vorhandene Anlagen geeignet, wenn die Zugabe von empfindlichen Schüttgütern über längere Distanzen oder größere Höhenunterschiede erfolgen muss. Eine Verteilung auf mehrere Verbrauchsstellen ist ohne Probleme möglich.
Heinz Dieter Pfeiffer, Andreas Hake
Klann Industrieanlagen bietet zur Dosierung und Transport von Schüttgütern ein außergewöhnliches Förderaggregat an. Es handelt sich dabei um eine Hublaufkatze, mit der das Schüttgut in einem Behälter über längere horizontale und vertikale Strecken transportiert werden kann. Aufgrund des geringen Platzbedarfs ist das Aggregat auch für den nachträglichen Einbau in Produktionsanlagen geeignet, wo herkömmliche Transportsysteme aus Platz- oder Distanzgründen nicht in Frage kommen. Gegenüber herkömmlichen Transportsystemen, wie Bändern, Schnecken oder pneumatischen Förderern, hat das Einschienentransportsystem folgende Vorteile:
- Vermeiden einer Entmischung des Schüttguts
- Vermeiden einer Kornaufmahlung und Erzeugung von Staubanteilen durch mechanische Beanspruchung des Schüttguts
- Minimieren des Luftkontaktes zur Vermeidung von Reaktionen des Schüttguts
- Vermeiden einer Kompaktierung des Schüttguts während des Transports
- Platz sparende Konstruktion
- chargenweiser Transport zu Sicherstellung einer gleichmäßigen Verweilzeit
Einfache Konstruktion
Durch die Möglichkeit, ohne Übergabe horizontale und vertikale Strecken zu überwinden, bieten sich für das System vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Als Grundaggregat dient für das Transportsystem eine elektrisch angetriebene Laufkatze, die bei zusätzlichen vertikalen Transportstrecken über einen elektrischen Kettenzug verfügt. An dieser Laufkatze bzw. am Seilzug befindet sich ein Behälter, der zum Transport des Schüttguts dient. Die Zuführung des Schüttguts kann von oben oder von der Seite erfolgen und die Entleerung durch Kippen oder Öffnen einer Klappe am Boden des Behälters. Eine einfache mechanische Verrieglung verhindert ein frühzeitiges Öffnen bzw. Kippen des Behälters. Die Verwendung von Standardkomponenten aus dem Demag-Kranprogramm stellt eine einfache und kostengünstige Konstruktion und Wartung sicher. Typische technische Daten solcher Transportsysteme sind ein Behältervolumen von 5 bis 200 l, eine Fahrgeschwindigkeit von maximal 40 m/min und eine Förderleistung zwischen 0,2 und 3 m³/h.
Aus der Praxis
In einem chemischen Prozess sollen in einen Reaktor pulverförmige Zuschlagstoffe zugesetzt werden. Da sich die Reaktorbühne in einer Höhe von ca. 5 m befindet und die Zuführung des Stoffes ursprünglich nicht vorgesehen war, müssen entsprechende Lager-, Dosier- und Transportsysteme nachträglich installiert werden. Die bisherige Zuführung des Zuschlagstoffes erfolgt per 20-kg-Sack über einen Dosierbunker auf der Reaktorbühne. Aufgrund des aufwändigen Heranführens der Paletten und der teuren Gebindeart, sollen künftig Big Bags mit einem entsprechenden Transportsystem vom Boden der Anlage ab eingesetzt werden. Die Produkteigenschaften ließen einen pneumatischen Transport nicht zu. Die Wahl fiel aus Platz- und Kostengründen auf das MAP-Hublaufkatzentransportsystem, das direkt aus einer leicht zugänglichen Big-Bag-Entladestation am Boden der Anlage befüllt und über eine vertikale und horizontale Streckenführung den Zuschlagstoff zum Reaktor transportieren kann. Die Einschienenführung ließ sich ohne Probleme am vorhandenen Stahlbau anbringen, ohne dass die Zugänglichkeit der Aggregate eingeschränkt wurde. Durch die vollautomatische Befüllung und Steuerung hat sich die Anlage über die eingesparten Personal- und Logistikkosten innerhalb kürzester Zeit amortisiert.
cav 433
Informationen zum Produkt
Fördertechnik im VDMA
Pulvertechnik-Portal
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Ob effizienter…
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