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Gute Zahlen vor der Stabübergabe

Endress+Hauser wächst weiter deutlich über dem Marktdurchschnitt
Gute Zahlen vor der Stabübergabe

Endress+Hauser weist für 2012 erneut ein gutes Wachstum aus. Der weltweit tätige Messtechnik-Spezialist erreichte bei Umsatz, Beschäftigung, Gewinn und Eigenkapital Bestwerte. Trotz anhaltender Unsicherheit erwartet die Firmen-gruppe mit Sitz im schweizerischen Reinach auch im laufenden Jahr eine Fortsetzung der positiven Entwicklung.

Kein leichtes Jahr sei 2012 für Endress+Hauser gewesen, sagte Firmenchef Klaus Endress bei der Präsentation der Bilanz am 28. Mai 2013 in Basel. „Einzelne Märkte waren im Minus, viele andere im Plus. Am Ende haben wir unsere hochgesteckten Ziele nur knapp verfehlt.“ Dabei sei „auch ein wenig Glück“ im Spiel gewesen. Das Unternehmen sei von Währungsturbulenzen verschont geblieben und die Entwicklung der Wechselkurse habe die Geschäfte sogar leicht unterstützt. Vor allem aber habe Endress+Hauser die Chancen gut genutzt, die sich im abgelaufenen Jahr geboten hätten.

Endress+Hauser steigerte den Nettoumsatz um 11 % auf annähernd 1,7 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) hielt, trotz höherer Abschreibungen, mit einem Plus von über 10 % fast Schritt und erreichte 273 Mio. Euro. Bedingt durch die gestiegene Abgabenlast legte das Ergebnis nach Steuern nur um 3 % zu. Mit 183 Mio. Euro markiert es jedoch ebenfalls einen Bestwert.
Ungeachtet der guten Zahlen, so Klaus Endress, sei das ganze Jahr über Unsicherheit spürbar gewesen. „Wir haben deshalb weniger neue Stellen geschaffen als geplant.“ Weltweit 10 066 Menschen waren Ende 2012 bei Endress+Hauser beschäftigt – 652 mehr als vor Jahresfrist. Dass die Marke von 10 000 Beschäftigten überhaupt überschritten wurde, liegt am Erwerb von SpectraSensors. Das US-Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt mit rund 90 Mitarbeitenden laserbasierte Gas-Analysatoren. Unter dem Dach von Endress+Hauser will SpectraSensors neue Märkte erschließen. Gestärkt hat Endress+Hauser auch das Kalibriergeschäft. Eine Beteiligung an der irischen Firma CompuCal Calibration Solutions sichert den Zugang zu Software für das Kalibriermanagement.
Wachstum vor allem in den USA
Endress+Hauser verzeichnete über alle Weltregionen Wachstum. Dabei stach die Entwicklung auf dem amerikanischen Markt heraus. „In den USA war es für uns das dritte gute Jahr in Folge“, erklärte Michael Ziesemer, Stellvertreter des CEO. Niedrige Energiepreise würden dort die Reindustrialisierung befeuern. Dagegen habe der Geschäftsverlauf in China enttäuscht. Dies sei, so Michael Ziesemer, nach Jahren der positiven Entwicklung „eine ungewohnte Erfahrung“ gewesen.
Die Entwicklung der Firmengruppe sei breit abgestützt über die verschiedenen Kundenbranchen, betonte Michael Ziesemer. Die höchsten Zuwächse verzeichneten die Bereiche Öl und Gas sowie Kraftwerke und Energie, gefolgt von der chemischen Industrie, der Lebensmittelindustrie, den Life Sciences sowie der Wasser- und Abwasseraufbereitung. „Die großen Treiber hinter unserem Wachstum sind Megatrends wie Energie, Ressourcen und Effizienz, Ernährung, Wasser und Demografie.“
„Immer häufiger“, so Ziesemer, „wollen unsere Kunden nicht nur Geräte, sondern ein umfassendes Gesamtpaket. Wir haben deshalb bereits vor Jahren die Entscheidung getroffen, unser Angebot über die reine Messtechnik hinaus auf Dienstleistungen und Automatisierungslösungen zu erweitern. Beide Bereiche entwickeln sich überdurchschnittlich. Insbesondere das Lösungsgeschäft ist im vergangenen Jahr wieder kräftig zweistellig gewachsen und hat dadurch im Gesamtangebot deutlich an Gewicht gewonnen.“ Ziesemer konstatiert auch die weitere Verschmelzung von Internet und industriellen Produktionssystemen. „Produktivität und Flexibilität werden steigen. Aber wie so oft gibt es auch eine Kehrseite, birgt diese neue Technologie auch neue Risiken – vor allem auf dem Gebiet der Informationssicherheit. Wir müssen uns dieser Herausforderung stellen. Denn es muss uns klar sein: Es wird für uns kein Weg an dieser Entwicklung vorbeiführen.“
Investitionen in Rekordhöhe
Mit 127 Mio. Euro erreichten die Investitionen der Firmengruppe eine neue Höchstmarke. Die Summe floss größtenteils in den Ausbau der Fertigungskapazitäten. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Standorten im süddeutschen Maulburg, in Gerlingen bei Stuttgart sowie in Greenwood/Indiana, USA. Keineswegs das größte, aber das bedeutendste Vorhaben war eine neue Produktionsstätte in Itatiba nahe São Paulo. Endress+Hauser erhofft sich hiervon wichtige Impulse für den Wachstumsmarkt Brasilien, aber auch für das Geschäft auf dem übrigen südamerikanischen Kontinent.
Ehrgeizige Ziele für 2013
Für 2013 hat sich Endress+Hauser wiederum hohe Ziele gesetzt. Der Umsatz soll um 10 % auf nahezu 1,9 Mrd. Euro wachsen. Beim Betriebsergebnis wie auch beim Ergebnis nach Steuern erwartet das Unternehmen einen leichten Rückgang. Hier schlagen sich rekordhohe Investitionen in Gebäude und Anlagen, Software und IT von 160 Mio. Euro nieder, ebenso gesteigerte Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Derzeit, so Michael Ziesemer, liege man noch „leicht unter Budget“. Während die Umsätze in China wieder kräftig zulegten, bleibe die Entwicklung in den USA hinter den Erwartungen zurück. „Endress+Hauser hat in nur acht Jahren den Umsatz mehr als verdoppelt. Die Chancen für uns sind gewachsen, aber auch die Risiken“, betonte CEO Klaus Endress. Um das Unternehmen für künftige Herausforderungen zu rüsten, wurde der vertriebliche Support auf Gruppenebene neu organisiert.
„Wir erwarten, dass 2013 kein einfaches Jahr wird“, unterstrich Klaus Endress. „Die Probleme, die unsere Welt so unsicher und unbeständig gemacht haben, bestehen weiterhin.“ Dies sei mit ein Grund gewesen, den bevorstehenden Wechsel an der Spitze des Unternehmens früh bekannt zu geben. Klaus Endress wird 2014 in den Verwaltungsrat wechseln und dort Klaus Riemenschneider als Präsident ablösen; sein Nachfolger wird Matthias Altendorf, Geschäftsführer des größten Produktionszentrums der Firmengruppe in Maulburg. Klaus Endress: „Wir haben organisatorisch, strategisch und personell wichtige Weichen gestellt, um das Unternehmen in eine gute Zukunft zu führen.“
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