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Heizmantel für die Druckgasflasche

Gleichmäßig temperiert
Heizmantel für die Druckgasflasche

Um eine zuverlässige und genaue Gaszufuhr aus Druckgasflaschen zu gewährleisten, ist eine konstante Temperatur vorteilhaft. Die Flaschen lassen sich mit einem isolierten, temperaturgesteuerten Heizmantel gleichmäßig warmhalten und somit Schwankungen in der Gaszufuhr vermeiden. Für einen Einatz im Ex-Bereich der Zonen 1 und 2, stehen gemäß Atex- und IECEx-Vorschriften und der Normenreihe IEC 60079 zertifizierte Ausführungen zur Verfügung.

Eine Reihe von Produktionsprozessen werden unter kontrollierten atmosphärischen Bedingungen durchgeführt. Gleiches gilt für Qualitätskontrollen. Eine konstante Zuführung von Gasen aus einer oder mehreren Gasflaschen sorgt dabei für ein gleichbleibendes Niveau. Üblicherweise werden die Gasanteile sorgfältig dosiert und die Parameter für die atmosphärischen Bedingungen streng kontrolliert, da die Qualität des fertigen Produktes extrem von der Konsistenz und Stabilität der atmosphärischen Bedingungen abhängen kann. Dabei besteht häufig der Bedarf, Druckgasflaschen auf gleichbleibender Temperatur zu halten, etwas über normaler Betriebstemperatur. Der dadurch steigende Druck in der Gasflasche unterstützt konstante Strömungsbedingungen.

Insbesondere bei relativ hohen Durchflussraten können Probleme auftauchen, die die Stabilität des Durchflusses beeinflussen. Bei der Umwandlung der unter Druck stehenden Flüssigkeit in ein Gas mit niedrigerem Druck entsteht latente Verdampfungswärme, die die Temperatur der Flaschenwand sinken lässt. Ohne Gegenmaßnahmen können sich Luft-/Gasabscheidungen oder Kondensation auf der Außenseite der Gasflasche bilden, unterhalb des Flüssigkeitsspiegels. Ist die abfließende Gasmenge hoch genug, wird bedingt durch den Temperaturabfall der atmosphärische Wasserdampf zunächst kondensieren und dann die Flaschenwand vereisen, auch bei einer Umgebungstemperatur über 0 °C. In extremen Fällen, wenn die Umgebungstemperatur relativ gering ist, kann es dazu führen, dass die Druckregelventile vereisen. Dies ist z. B. ein großes Problem bei der Verwendung von hochreinen Gasgemischen zu Kalibrierungszwecken.
Kontinuierliche Gaszufuhr
Eine zuverlässige Lösung zur Vermeidung von Schwankungen in der Gaszufuhr besteht darin, die Oberfläche der Gasflasche mit einem isolierten, temperaturgesteuerten Heizmantel gleichmäßig warmzuhalten. Dies bietet außerdem zusätzliche Wärmeenergie für die latente Verdampfungswärme. Denios liefert Heizmäntel für gängige industrielle Gasflaschen (Ø ca. 230 mm) zur Innen- und Außenanwendung. Die meisten Serienfertigungsbetriebe und Prüfeinrichtungen nutzen von Dritten gelieferte Gasflaschen, die vertikal gelagert und verwendet werden. Die Heizmäntel können durch einfaches Öffnen der Gurte und Schnallen sehr leicht abgenommen und wieder an der nächsten vollen Gasflasche angebracht werden. Größere Produktionsanlagen verfügen über fest installierte, horizontal montierte Druckbehälter, die von angrenzenden Anlagen oder direkt von Tankfahrzeugen befüllt werden. Bei solchen Anlagen werden die Heizmäntel normalerweise dauerhaft auf den Flächen zwischen den Stützen befestigt. Anwender äußern gelegentlich Bedenken, dass Installationen rund um die Gasflaschen grundsätzlich gemäß Atex zertifiziert sein müssen, weil das Gas innerhalb der Flasche explosiv ist. Dies ist nicht der Fall, da – außer bei einem erheblichen Störfall, bei dem Gas aus der Flasche oder den Förderleitungen entweichen könnte –, der Heizmantel nie potenziell explosiven Gasen ausgesetzt wird.
Einsatz in Ex-Bereichen
Besondere Herausforderungen stellen sich dann, wenn die Umgebung um die Gasflaschen als potenziell explosiv eingestuft ist, da elektrische Betriebsmittel dann der Atex-Richtlinie unterliegen. Das kann der Fall sein z. B. bei räumlicher Nähe am Produktionsstandort zu anderen Anlagen, die Gase emittieren, oder wenn im Nahbereich ab und zu Fässer oder Behälter verwendet werden, die möglicherweise explosive Dämpfen freisetzen. Die von Denios angebotenen Ex-Heizmäntel sind gemäß der Atex- und IECEx-Vorschriften und der Normenreihe IEC 60079 komplett für Zone 1 zertifiziert und damit für alle Ex-Bereiche mit Einstufung Zone 1 und 2 geeignet.
Sie sind so konstruiert, dass automatisch selbstabgleichende, sichere Oberflächentemperaturen erreicht werden, ohne dass ein unabhängiger Thermostat benötigt wird. Diese selbstabgleichende Temperatur steht immer im Verhältnis zur angelegten Wechselspannung. Durch die Verwendung eines Transformators in der Stromversorgungszentrale (fast immer ein sicherer Bereich wegen der zahlreichen Leistungs- und Schutzschalter) kann die Spannung und damit die maximal erreichbare Temperatur reduziert und somit eine breite Palette von zertifizierten Temperaturklassen angeboten werden. Alternativ kann als Option ein zertifizierter Thermostat montiert werden, wenn die Temperaturempfindlichkeit des Mediums eine Temperaturregelung unterhalb des selbstbegrenzenden Wertes des Heizmantels erfordert.
Internationale Standards
Es gibt eine Reihe von grundlegenden internationalen Standards, die für alle industriellen flexiblen Heizungen gelten. Die Konformitätserklärung des Herstellers sollte bestätigen, dass diese Normen erfüllt oder sogar übertroffen werden, zum Schutz des Personals vor unvertretbaren Risiken bei der Verwendung der Produkte. Die Normen beinhalten den Schutz gegen elektrischen Schlag gemäß IEC 60364–4–41:2005 und gegen thermische Effekte gemäß IEC 60364–4–42:2010. Zusätzlich sind besondere Sicherheitsanforderungen zu beachten für Anlagen mit Widerstandserwärmung gemäß IEC 60512–2:2006, mit allgemeinen Anforderungen nach IEC 60519 – 1:2010.
Bei Verwendung von elektrischen Betriebsmitteln im Geltungsbereich der Atex-Richtlinie besteht ein grundlegender Sicherheitsfaktor in der Beseitigung der Explosionsgefahr durch Funken oder Lichtbögen. Eine Methode ist seit jeher, elektrische Bauteile innerhalb von druckfest gekapselten Gehäusen unterzubringen, sodass jede Entzündung von Gasen im Gehäuse nicht zu einer Explosion außerhalb führen kann. Für flexible Heizungen kann der in IEC 60079–7 enthaltene Grundsatz der erhöhten Sicherheit angewendet werden, um die durch Gewicht und Bauweise von druckfest gekapselten Lösungen bedingten konstruktiven Einschränkungen zu vermeiden. Alle Ursachen für Störungen und potenzielle Fehler im normalen Betrieb sind dabei zu betrachten, die gesamte Konstruktion muss unter diesen strikten Bedingungen kontinuierliche Sicherheit gewährleisten.

Michael Beckemeyer
Produktmanager, Denios
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