Startseite » Chemie »

Hier stimmt die Chemie

Prozessmesstechnik für Brasilien
Hier stimmt die Chemie

Ein ganzes Jahrhundert schon ist BASF in Brasilien präsent, seit über 50 Jahren produziert der Chemiekonzern im Land. Hinter diesem Erfolg stehen eine kluge Strategie und modernste Technologien. Die Prozessmesstechnik für die Pro- duktionsanlagen in Camaçari und Guaratinguetá kommt von Endress+Hauser.

Es ist eine Anlage gigantischen Ausmaßes, die in Camaçari, Brasilien, langsam in den Himmel wächst. Über eine Fläche groß wie 15 Fußballfelder erstrecken sich Leitungen und Stahlkonstruktionen, erheben sich Tanks und Reaktoren – die mächtigsten groß wie ein Hochhaus. Wenn alles fertig ist, wird dies der größte Produktionsstandort von BASF in ganz Südamerika sein. Der Chemiekonzern errichtet im Nordosten Brasiliens eine integrierte Anlage zur Produktion von Acrylsäure. 500 Mio. Euro steckt BASF in das Werk im petrochemischen Zentrum von Camaçari, unweit der Küstenstadt Salvador da Bahia gelegen. Für das Unternehmen ist es das bislang größte Vorhaben auf dem Kontinent. Die Standortentscheidung fiel aufgrund der Verfügbarkeit des Ausgangsstoffes Propen: Das Gas fällt gleich nebenan in der Erdölraffinerie des strategischen Partners Braskem an. Genau genommen baut BASF in Camaçari gleich drei Anlagen, dazu ein Tanklager und Infrastruktureinrichtungen. Im Zentrum der integrierten Produktion steht die Herstellung von Acrylsäure. Sie ist Grundlage für sämtliche Folgeprodukte: Acrylharze für Lacke, Klebstoffe und Textilien, Chemikalien für die Bauindustrie – und vor allem sogenannte Superabsorber, die ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeit aufnehmen können. Noch etwas macht das Projekt einzigartig: BASF errichtet in Brasilien und China gleich zwei Acrylsäurekomplexe. Trotz gewisser Anpassungen an lokale Anforderungen und Normen sind sie technisch weitgehend identisch. Dadurch werden bei der Planung und der Beschaffung Synergien erzeugt. Die Prozessmesstechnik für beide Anlagen kommt dabei aus einer Hand: Endress+Hauser liefert mehr als 10 000 Instrumente, einschließlich Geräten von Drittherstellern.

Die Komplexität im Griff
„Die Prozessmesstechnik ist ein lebenswichtiger Teil unserer Anlagen – so wie die Nerven im menschlichen Körper“, betont Bernd Eidt, Projektleiter für den Acrylsäurekomplex von BASF in Camaçari. „Die Endress+Hauser-Ingenieure haben ein tiefes Verständnis für die Anforderungen der Prozesse in der chemischen Industrie. So finden sie optimale Lösungen für unsere Auf- gaben.“ Hinzu kommt, dass BASF jederzeit Unterstützung erwartet – bei Installation und Inbetriebnahme, aber auch später im Betrieb. Kompetenter Service vor Ort war bei der Entscheidung von BASF ein wichtiges Kriterium. Der Zeitplan für die Acrylsäureanlage ist ehrgeizig, die termingerechte Lieferung aller Geräte und Komponenten ein Muss. Aber ebenso wichtig ist das Einhalten der Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards von BASF.
Camaçari ist zwar das mit Abstand größte Investitionsvorhaben von BASF in Brasilien, aber bei weitem nicht das einzige. Auch Guaratinguetá profitiert von der Wachstumsstrategie des Chemiekonzerns. Derzeit entstehen dort neue Anlagen für Pflanzenschutzmittel und Acryllacke, die Vorprodukte aus Camaçari verarbeiten sollen. Außerdem wird eine Fertigung von Kunststoffabsorbern für die Autoindustrie in das Werk verlegt. Guaratinguetá ist der älteste Produktionsstandort von BASF in Brasilien – „und der komplexeste“, weiß Antonio Carlos Cipolli Fernandes. Der leitende Ingenieur verantwortet das Engineering des Unternehmens nicht nur am Standort, sondern in ganz Südamerika. Auf mehr als einem Dutzend Anlagen stellt der Chemiekonzern in Guaratinguetá, 170 km nordöstlich von São Paulo, 1500 unterschiedliche Produkte her. Einen Schwerpunkt bilden Dispersionsfarbstoffe auf Acrylbasis. Hier ist vor allem Flexibilität gefragt. „Wir stellen etwa 80 verschiedene Farbprodukte her“, erzählt Antonio Cipolli. „Mindestens fünf bis zehn Prozent der Rezepte wechseln jedes Jahr.“ Die Aufträge kommen oft sehr kurzfristig herein. „Um die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen, müssen wir die Produktionspläne bei Bedarf mehrmals täglich ändern.“ Die neuen Produktionslinien rüstet BASF mit modernster Messtechnik aus. Eingesetzt werden fast ausschließlich Instrumente von Endress+Hauser. Feldgeräte und Leitsystem kommunizieren dabei digital über das Hart-Protokoll.
Weitsichtige Strategie
Die Geräte von Endress+Hauser gelten als technisch hochwertig und absolut zuverlässig. Außerdem sind sie einfach zu konfigurieren und zu bedienen. In der Standardisierung der Messtechnik sieht der Leitende Ingenieur ein großes Effizienzpotenzial. „Wir können viel Geld sparen, weil der Schulungsaufwand unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sinkt“, ist Antonio Cipolli überzeugt. Die Ersatzteilhaltung kann BASF auf mittlere Sicht in einem einzigen Werk bündeln, weil viel weniger Teile vorgehalten werden müssen.
Den größten Schritt nach vorn erwartet Antonio Cipolli aber durch das Auswerten der vielen Signale und Informationen, die intelligente Messgeräte heute zusätzlich zum eigentlichen Messwert liefern. „Unser Ziel ist es, von der vorbeugenden zur vorausschauenden Instandhaltung zu kommen“, sagt der leitende Ingenieur. „Dann teilt uns das Instrument selbst mit, wenn es gewartet oder ausgewechselt werden muss.“ Die Integration der Geräteinformationen ins IT-System der BASF werde noch mehr Möglichkeiten eröffnen.
prozesstechnik-online.de/cav0115411
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de