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Hohe Sicherheit ist Standard

Gefahrstofflagerung in Druckgasflaschenschränken
Hohe Sicherheit ist Standard

Da komprimierte Gase in vielen alltäglichen Arbeitsprozessen notwendig sind, ist eine Lagerung nah am Arbeitsplatz in Druckgasflaschenschränken sinnvoll. Im Vergleich zur Außenlagerung bietet die Innenlagerung in G90-Schränken einige Vorteile. Lange Verrohrungen zur Verwendestelle werden nicht gebraucht und eine Verunreinigung benötigter Reinstgase wird vermieden.

Der Autor: Sven Sievers Bereichsleiter Produktmanagement, Asecos

Mindestanforderung bei der Innenraumlagerung komprimierter Gase ist die gesetzlich geforderte Feuerbeständigkeit des Schranks bei der Lagerung direkt am Arbeitsplatz sowie die ausreichende Belüftung des Schrankinneren. In den letzten Jahren gab es große Entwicklungen für mehr Sicherheit bei der Druckgasflaschenlagerung. Im Zuge der europäischen Harmonisierung – und der daraus im Jahr 2006 neu in Kraft getretenen Sicherheitsnorm EN 14470–2 „Feuerwiderstandsfähige Lagerschränke – Sicherheitsschränke für Druckgasflaschen“ – mussten alle Hersteller von Sicherheitsschränken ihre Druckgasflaschenschrankmodelle den darin aufgeführten neuen Anforderungen anpassen, um auf dem Markt zugelassen zu werden. Die Norm definiert seither grundlegende Konstruktionsanforderungen sowie verschiedene Feuerwiderstandsfähigkeitsklassen für Druckgasflaschenschränke: G15, G30, G60 und G90.
Die Bezeichnung der Typklasse gibt die Dauer der Feuerwiderstandsfähigkeit an. So schützen G90-Schränke den Schrankinhalt im Brandfall für mindestens 90 min vor Hitze und Flammen. Das ist die Zeit, die Mitarbeitern und Rettungskräften nach Brandausbruch mindestens bleibt, ohne dass eine Gefahr von den in Sicherheitsschränken aufbewahrten Druckgasflaschen ausgeht, die bei Hitzeeinwirkung zum Beispiel zerbersten können. Die EN 14470–2 gibt außerdem seit 2006 vor, dass sich im unabhängigen und normierten Brandkammertest entscheidet, welche Typenklassifizierung ein Druckgasflaschenschrank ausweisen darf. Aufgrund des hohen Sicherheitsstandards haben sich heute 90-Minuten-Schränke in der Praxis etabliert. Laut Asecos werden bereits von über 70 % der Labore und Industrieunternehmen, die Druckgase in Innenräumen lagern, G90-Schränke angefragt.
Verbesserte Luftzufuhr
Ein weiteres Muss bei der Verwendung von Druckgasflaschenschränken ist neben der geforderten Feuerwiderstandsfähigkeit die technische Entlüftung. Diese soll der Gefahr durch eventuell austretende Gase über undichte oder kaputte Ventile vorbeugen. Für die Lagerung von entzündbaren bzw. brandfördernden oder giftigen Gasen werden unterschiedliche Luftwechselraten gefordert. Für entzündbare und brandfördernde Gase ist in der Norm ein mindestens zehnfacher Luftwechsel pro Stunde angegeben. Das ist für hohen Schutz ausreichend. Feuerwiderstandsfähige Schränke für giftige Gase aber sind mit 120-fachem Luftwechsel pro Stunde zu betreiben. Deshalb kommt bei der Lagerung von Druckgasen dieser Kategorie der Entlüftung eine noch höhere Bedeutung zu. Vor allem bei sehr breiten Schränken mit hohem Innenvolumen stellt diese Anforderung eine Herausforderung dar.
Aufgrund der verschärften GS-Prüfgrundsätze, die seit 01.01.2012 in Kraft traten, macht die Entwicklung der Druckgasflaschenschränke einen weiteren großen Schritt. Asecos gelang es, die Luftzufuhr durch die Entlüftungskanäle des Schranks im Vergleich zu vorher um ca. 30 % zu erhöhen und das ohne Überschreitung des in der EN 14470–2 definierten maximal zulässigen Druckverlusts von 150 Pa auch bei 120fachem Luftwechsel.
Der große Vorteil für die Betriebe liegt dabei in der flexiblen Nutzbarkeit der Druckgasflaschenschränke, da diese sowohl für die Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten als auch für die Lagerung giftiger Gase zugelassen sind. Möglich machen dies spezielle Zu- und Abluftstutzen, die einen erhöhten Luftstrom ermöglichen. Bei der Konstruktion konnte außerdem eine wesentlich höhere Effizienz bei der Durchspülung des Schrankinnenraums erreicht werden. Das heißt, sollten Gasleckagen auftreten, erfolgt eine verbesserte Aufreinigung des Schrankinnenraums.
Umfangreiche Ausstattung
Neben der Lüftungstechnik wurde auch an der Platzeffizienz für die Lagerung von Druckgasflaschen gearbeitet. Ein G90-Modell wurde von Asecos so konzipiert, dass er auf einer minimierten Stellfläche von nur ca. 600 x 600 mm für die Lagerung von zwei 50-l-Druckgasflaschen ausgelegt ist. So lässt sich mehr Platz im Innenraum der Schränke schaffen – bei gleichen Außenmaßen. Alles in Allem gibt es heute aber nicht nur viele Modelle und Größen zur Druckgasflaschenlagerung, sondern auch verschiedene Möglichkeiten zur Ausstattung. Mit Experten sollte bei der Auswahl des Schrankmodells gleich mit geklärt werden, welche Ausstattung eigentlich am sinnvollsten ist. Werden beispielsweise häufiger die schweren Gasflaschen ausgewechselt, sollte auf robuste, rutschfeste Einrollklappen mit flachem Einrollwinkel Wert gelegt werden, die bei der sicheren Ein- und Auslagerung der Druckgasflaschen unterstützen. Sollen neben 50-l-Druckgasflaschen auch kleinere Gebinde genutzt werden, können seitliche Flaschenhalter für 10-l-Flaschen ratsam sein.
Halle 4.1, Stand A77
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