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In die richtige Richtung gelenkt

Intelligente Druckentlastung verringert Gefährdungsbereiche
In die richtige Richtung gelenkt

Intelligenter Explosionsschutz muss nicht zwangsläufig teuer oder kompliziert sein. Eine innovative Technologie ermöglicht es, Druckwelle und Flamme einer Explosion kontrolliert abzulenken. Das Ergebnis: Der erforderliche Sicherheitsbereich wird reduziert, die frei verfügbare Fläche erhöht sich. Mensch und Maschinen sind optimal geschützt.

Autor Roland Bunse Team Leader Technical Sales Explosion Protection, Senior Consultant, Rembe

Explosionen sind, im Gegensatz zu ihren Folgen, mit dem bloßen Auge nur bedingt wahrnehmbar. Sie spielen sich innerhalb weniger Millisekunden ab und hinterlassen doch einen beachtlichen Schaden. Um diesen Schaden einzugrenzen, werden verschiedene Ansätze des Explosionsschutzes realisiert.
In Anlagen, in denen eine Entlastung der Explosion in die Umgebung möglich ist, sind häufig Berstscheiben im Einsatz. Berstscheiben sind äußerst wirtschaftliche und verhältnismäßig einfache handhabbare Entlastungseinrichtungen. Allerdings stellte diese Art der herkömmlichen Explosionsdruckentlastung viele Anlagenbetreiber vor ein großes Problem: Zum Schutz von Menschen und Maschinen müssen erhebliche Sicherheitsbereiche um die Entlastungsfläche eingerichtet werden. Diese Flächen dürfen nicht genutzt werden.
Industrieanlagen unterliegen einem ständigen Wandel, auch in Bezug auf bauliche Veränderungen. Anlagenbetreiber sehen sich mitunter gezwungen, zuvor definierte Sicherheitsbereiche zu bebauen oder anderweitig zu nutzen. Flammenlose Druckentlastung oder Explosionsunterdrückung sind in solchen Situationen nicht immer eine Alternative zur bisherigen freien Entlastung. Allzu oft werden deshalb als Notlösung Deflektorplatten vor den installierten Berstscheiben angebracht. Statt die neue Infrastruktur zu schützen, stellen diese Platten oft ein zusätzliches Sicherheitsrisiko dar.
Nach der europäischen Norm EN 14491 dürfen Deflektorplatten lediglich bis zu einem Behältervolumen von 20 m3 genutzt werden. Industrieübliche Behältergrößen übersteigen dieses Maß. Die Norm „verschweigt“ außerdem, dass die Deflektorplatten mit erheblichem Aufwand gebaut und befestigt werden müssen, da enorme Rückstoßkräfte wirken. Ferner stellen diese Elemente während des Normalbetriebes ein massives Hindernis dar und verschwenden wertvolle Betriebsfläche:
Die bei herkömmlichen Entlastungseinrichtungen notwendigen Sicherheitsbereiche schränken Anlagenbetreiber dauerhaft ein. Vorhandene Flächen können nicht optimal genutzt werden. Deflektorplatten sind zumeist keine ausreichende Ergänzung zum Schutz zur Umgebung und können schnell zu einer zusätzlichen Gefahr werden.
Optimierter Sicherheitsbereich
Vor diesem Hintergrund hat Rembe eine fortschrittliche Technik der Ablenkung von Explosionsflamme und -druck entwickelt. Das Targo-Vent ist ein speziell für Berstscheiben entwickelter Öffnungswinkelbegrenzer, der die Druckentlastung gezielt in Bereiche lenkt, in denen für die angrenzende Infrastruktur keine Gefahr besteht.
Targo-Vent ist ein Aufsatzmodul, das den Öffnungs¬winkel der Berstscheibe begrenzt. Explosionsdruckwelle, Flammen und Hitze werden gezielt in ungefährdete Bereiche gelenkt. Auf diese Weise können Personen und Kraftfahrzeuge die Verkehrswege sicher benutzen.
Je nach Bedarf werden Flamme und Druck in einem definierten Winkel von ca. 30 bis ca. 45 ° nach oben oder zur Seite abgeleitet. So können Anlagenbetreiber die Sicherheitsbereiche um die Entlastungsöffnung minimieren. Die nutzbare Fläche wird erhöht.
Ein weiterer Vorteil des Targo-Vent: Das Aufsatzmodul wird in allen gängigen Berstscheibenabmessungen gefertigt, sodass auch eine Nachrüstung in bestehenden Anlagen problemlos realisiert werden kann. Um- oder Neubauten werden durch das Targo-Vent geschützt, ohne dass das Explosionsschutzkonzept der bestehenden Anlage signifikant verändert werden muss.
Das Targo-Vent ist platzsparend auf der Berstscheibe montiert. Es werden keine aufwendigen Fundamente oder Verstärkungen benötigt. Das System ist aus wartungsfreien Edelstahlmaterialien gefertigt und in Kombination mit Rembe-Berstscheiben und Druckentlastungspanelen gemäß der Atex-Richtlinie 94/9/EG (Atex 114) baumustergeprüft und zugelassen (FSA 13 Atex 1637).
prozesstechnik-online.de/cav0814442
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