Startseite » Chemie »

Industrie 4.0 – Modewort oder Zukunftstrend?

14. VDI-Kongress Automation in Baden-Baden
Industrie 4.0 – Modewort oder Zukunftstrend?

„Industrie 4.0“ und die „Cloud in der Automation“ waren die beim diesjährigen Automatisierungskongress am 25. und 26. Juni 2013 in Baden-Baden am heftigsten disutierterten Themen. Fazit: Die einen sind begeistert von den Möglichkeiten globale Netze für automatisierungstechnische Anwendungen zu nutzen, andere wiederum sehen die Entwicklung sehr skeptisch, vor allem was die Umsetzung und die damit verbundene Sicherheitsrisiken betrifft.

Unter dem Motto „Automation (in the) Cloud“ diskutierten rund 500 Fachleute auf dem 14. VDI-Kongress Automation in Baden-Baden die Chancen und Risiken der offenen Kommunikation der Automatisierungssysteme über die klassischen Anlagengrenzen hinweg. Das Ergebnis einer auf dem Kongress vorgestellten VDI-Umfrage lautet: Der Einzug der Cloud in der Automation kommt – allerdings erst so richtig in fünf Jahren. Bisher nutzen nur etwa die Hälfte aller deutschen Unternehmen die Cloud – und das auch nur in wenigen Bereichen.

„Cloud-Computing, zunehmende Vernetzung und die Ideen der Cyber Physical Production Systems werden die Landschaft der Automation grundlegend verändern. Sie sind die Voraussetzungen für den nächsten Schritt in der industriellen Produktion – und damit für die Idee der Industrie 4.0“, sagt Dr. Kurt D. Bettenhausen, Vorsitzender der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). Durch das Speichern und das Zugreifen auf Produktions- und Produktdaten über cloudbasierte Architekturen stehen Daten auch mobil zur Verfügung und sorgen für eine stärkere Unterstützung des Nutzers. Das belegt auch die Umfrage: Über 60 % der Experten sehen die zentrale Datenhaltung als größten Nutzen der Cloud an, gefolgt von der Effizienz bei der Nutzung von Speicher- und Rechenkapazitäten sowie der einfacheren Wartung von Software.
IT-Sicherheit ist der kritische Faktor
Längst ist bekannt, dass das Cloud Computing auch Risiken birgt. In der Umfrage werden hierzu von den Experten mit Abstand die unzureichende IT-Sicherheit und der Umgang mit sensiblen Daten am häufigsten genannt. Es wird Handlungsbedarf für technische und auch organisatorische Maßnahmen gesehen. Die GMA ist bereits aktiv geworden: Ihre Richtlinie VDI/VDE 2182 „Informationssicherheit in der industriellen Automation“ beschreibt in sechs Blättern das grundsätzliche Vorgehen zwischen Betreiber, Integrator und Hersteller von Automatisierungskomponenten. An zweiter und dritter Stelle der meistgenannten Risiken stehen mögliche Zuverlässigkeitsprobleme wegen Verbindungsausfall sowie rechtliche Probleme je nach Standort der Cloud.
Skeptisch sehen die befragten Experten auch die Rolle deutscher Anbieter bei der Anwendung der Cloud in der Automation. Nur gut ein Drittel der Befragten sehen deutsche Anbieter auf der Erfolgsspur, über die Hälfte sehen Unternehmen anderer Nationen vorn. Etwa 7 % geben sogar an, dass deutsche Unternehmen keine Rolle spielen werden. Entwickler geben deutschen Unternehmen noch am ehesten eine Chance. Diejenigen, die in Produktion und Wartung tätig sind, sehen für deutsche Unternehmen fast keine Aussichten.
Dr. Norbert Kuschnerus mit VDI-Ehrenplakette ausgezeichnet
Zum Auftakt des Kongresses in Baden-Baden hat der VDI Ingenieure geehrt, die sich durch wissenschaftliche oder ehrenamtliche Leistungen ausgezeichnet und besondere Verdienste um den VDI erworben haben. Viele gemeinsame Aktivitäten der Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie (Namur) und der GMA gehen auf das Engagement von Dr. Norbert Kuschnerus zurück. Hierfür erhielt er anlässlich des diesjährigen Kongresses in Baden-Baden die VDI-Ehrenplakette. Dr. Kuschnerus hat gemeinsame Richtlinienprojekte initiiert und sich in den Erfahrungsaustausch zwischen Namur und GMA eingebracht. Zur Sprache gebracht wurde auch sein Einsatz für die Erarbeitung der GMA-Namur-Roadmap Prozess-Sensoren, die 2005 und 2009 in einer weiterentwickelten Fassung veröffentlicht wurde.
Dr. Friedrich Harbach wurde die Otto-Winkler-Ehrenmedaille des VDI verliehen. Dies ist die höchste Ehrung, die die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) vergeben kann. Der GMA-Vorsitzende Dr. Kurt Bettenhausen blickte im Rahmen der Ehrung auf das umfangreiche ehrenamtliche Engagement von Dr. Harbach im VDI zurück.
Der mit 2000 Euro dotierte Eugen-Hartmann-Preis der GMA ging in diesem Jahr an Dipl.-Ing. Volker Schultz. Schulz wird damit für seine Veröffentlichung „Compensation method in sensor technology: a sensor-based description“ im Journal of Sensors and Sensor Systems (JSSS) ausgezeichnet, das seit 2012 als Online-Journal existiert. In seiner Arbeit beschreibt und vergleicht Schulz die Ausschlag- und die Kompensationsmethode sowohl aus Sicht der Messtechnik und aus Sicht der Regelungstechnik.
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de