Der Industriepark Höchst ist und bleibt ein wesentlicher Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort Frankfurt/Rhein-Main sowie die Chemie- und Pharmabranche in Deutschland. Auch im Jahr 2012 hat sich der Standort in einem insgesamt schwieriger werdenden konjunkturellen Umfeld und angesichts ungewisser Entwicklungen bei den regulatorischen Rahmenbedingungen gut behauptet. Rund 310 Mio. Euro haben die Standortgesellschaften im zu Ende gehenden Jahr im Industriepark investiert, die Summe der seit dem Jahr 2000 getätigten Investitionen beläuft sich nunmehr auf rund 5,5 Mrd. Euro. „Angesichts dieser Rahmenbedingungen belegt das zwar rückläufige, aber immer noch beachtlich hohe Investitionsvolumen die Attraktivität des Standortes“, sagte Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Industriepark-Betreibergesellschaft Infraserv Höchst, bei einem Pressegespräch. Allerdings stehen der Industriepark Höchst ebenso wie viele andere Industriestandorte und –unternehmen vor großen Herausforderungen. „Es ist absehbar, dass sich verschiedene Branchen im internationalen Umfeld einem verstärkten Wettbewerbsdruck ausgesetzt sehen und diese Entwicklung auch den Industriepark Höchst betreffen wird“, so Infraserv-Geschäftsführer Dr. Roland Mohr.
Die Umsatzentwicklung der Infraserv Höchst-Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig – mit 1,13 Mrd. Euro verzeichnet das Unternehmen einen Rückgang um 6,8 %. Dies ist im Wesentlichen auf regulatorische Veränderungen im Energiesektor und einem deutlichen Rückgang beim Energiehandel zurückzuführen. „Wenn sich selbst der Betrieb von hochmodernen und ressourcenschonenden Einrichtungen wie unserer neuen Gasturbinenanlage nicht rechnet, hängt dies insbesondere mit Fehlentwicklungen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen zusammen“, verwies Dr. Roland Mohr unter anderem auf Veränderungen bei der EEG-Umlage. „Auf Dauer können deutsche Industriestandorte steigende Energiekosten und regulatorisch bedingte Wettbewerbsnachteile im internationalen Vergleich nicht mehr ohne weiteres kompensieren – darin liegt eine große Gefahr für industrielle Wertschöpfungsaktivitäten in Deutschland“, ergänzt Jürgen Vormann.
Im zurückliegenden Jahr wurde in Höchst noch kräftig investiert: Clariant errichtet derzeit ein neues Innovationszentrum, die Firmen Bayer CropScience, Kuraray und Grillo haben die Produktionskapazitäten ausgebaut, AkzoNobel investiert in die neue Membran-Elektrolyse-Technologie und nicht zuletzt sorgen die Investitionen von Sanofi als größtem Unternehmen am Standort wieder für ein beachtliches Gesamtvolumen. Dieses lag mit 310 Mio. Euro zwar unter dem Niveau der Vorjahre, doch zuletzt hatten unter anderem die Ticona-Ansiedlung und der Bau der Ersatzbrennstoffanlage für Rekordzahlen bei den Investitionen gesorgt.
Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und die weitere erfolgreiche Umsetzung der eigenen Wachstumsstrategie ist allerdings die konsequente Steigerung der Effizienz und die damit einhergehende nachhaltige Verbesserung der Kostenbasis der Infraserv-Höchst-Gruppe. Aus diesem Grund wurde eine Initiative unter dem Projektnamen „Perspektive 2015+“ gestartet, mit der innerhalb der nächsten drei Jahre nachhaltige Einsparungen in Höhe von insgesamt 75 Mio. Euro erzielt werden sollen. „Wir nutzen die Möglichkeit, uns aus einer starken Wettbewerbsposition heraus den vor uns liegenden Herausforderungen zu stellen und die Prozesse sowie die Kostenstrukturen im Unternehmen weiter zu optimieren“, erläuterte Jürgen Vormann. „Auf diese Weise schaffen wir auch die Voraussetzungen für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Entwicklung des Industrieparks Höchst“, so Dr. Roland Mohr.
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