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Jedes Produkt eindeutig identifizieren

Sanofi-Aventis setzt auf die 2D-Datamatrix-Kodierung
Jedes Produkt eindeutig identifizieren

Durch den Wechsel vom Prägedruck zum Thermal-Ink-Jet-Verfahren kann Sanofi-Aventis schnell und einfach variable Daten auf Blister und Faltschachteln aufbringen. Der Einsatz dieser Technologie ermöglicht dem Unternehmen als einem der ersten in der Pharmabranche die Kennzeichnung der Verpackung mit dem Datamatrix-Kode.

Wie viele Pharma-Unternehmen setzte auch Sanofi-Aventis in Frankfurt zur Kennzeichnung auf Blisterverpackungen und Faltschachteln lange Zeit Prägesysteme ein. Obwohl der Prägedruck günstig ist, ergaben sich laut Stephan Koll, dem zuständigen Ingenieur zur Prozesssteuerung einige gravierende Nachteile. So zum Beispiel bei der Lesbarkeit: „Oftmals muss man den Blister genau im richtigen Winkel halten, ansonsten ist die Prägung nicht lesbar“, erläutert Koll. „Auch die Qualitätskontrolle ist schwierig. Es gibt kein automatisches Kontrollsystem das hundertprozentig prüfen kann, ob der Blister optimal geprägt wurde. Stichproben mit dem menschlichen Auge sind das Beste was man tun kann. Außerdem ist der regelmäßig notwendige Datenwechsel sehr zeitaufwändig.“

Bessere Lesbarkeit
Durch die Umstellung auf variable Inline-Bedruckung konnte das Unternehmen derartige Kennzeichnungsprobleme erfolgreich lösen. Seit einigen Jahren setzt Sanofi-Aventis in Frankfurt den digitalen Thermal Ink-Jet-Drucker m600 von Wolke zur Kennzeichnung von Aluminiumblistern ein. Der Vorteil des Funktionsprinzips liegt auch in den Standard-Hewlett-Packard-Kartuschen, die sich bereits millionenfach im Office-Bereich bewährt haben. Ist eine Kartusche leer, wird einfach eine neue in die Druckkopfhalterung eingeklinkt. Mit jedem Austausch der Kartusche wird der Druckkopf automatisch erneuert. In weniger als einer Minute kann die Kennzeichnung fortgesetzt werden.
Mittlerweile sind an jeder der insgesamt neun Blisterverpackungslinien drei m600-Druckköpfe an dem Zylinder angeordnet, über den die Aluminiumbahn zum anschließenden Siegeln der Tablettenblister geführt wird. Durch ein spezielles Heizelement ist sichergestellt, dass die Tinte trocken ist, bevor die Folienbahn die Heißsiegelstation erreicht. Bei einer Auflösung von 300 dpi beträgt die Druckgeschwindigkeit 15 m/min. Auf diese Weise werden LOT-Nummer, Mindesthaltbarkeits- und Herstellungsdatum sowie die zugehörigen länderspezifischen Texte in hervorragender Qualität auf den Blister aufgedruckt. Nach den Angaben des Prozessingenieurs sind die größten Vorteile die verbesserte Lesbarkeit der variablen Druckdaten, die hohe Flexibilität beim Datenwechsel und die Möglichkeit, mit einem Kamerasystem automatisch den Aufdruck auf jedem einzelnen Blister zu kontrollieren.
Automatischer Datenwechsel
Auch die Eingabe der Druckdaten kann nun schnell und einfach von einem übergeordneten PC aus erfolgen. Früher mussten anhand einer Papiervorlage mit dem gewünschten Drucktext zunächst die einzelnen Ziffern zusammengesucht werden, um diese dann in mühevoller Kleinarbeit in das Prägerad einzubauen. In Zukunft sollen die variablen Daten von der ERP-Software, in diesem Fall SAP geliefert werden, so dass keine manuelle Eingabe mehr erforderlich ist. Da der m600 über eine serielle Schnittstelle von dem Linien-PC kontrolliert wird, ist die Tastatur des m600 Controllers gesperrt. Im Bedarfsfall können jedoch über die Tastatur Änderungen an der Schrift oder am Layout vorgenommen werden. Die Kennzeichnung der Blister im Thermal-Ink-Jet(TIJ)-Verfahren bringt zwar im Vergleich zur abgelösten Prägetechnik zusätzliche Kosten mit sich, diese zahlen sich jedoch durch die vielen Vorteile aus. Die Höhe der Druckkosten hängt dabei vor allem von der Art des Drucktexts und von der gewählten Auflösung ab.
Auch für Faltschachteln geeignet
Bei der Kennzeichnung von Faltschachteln mit variablen Daten ergaben sich durch die Prägetechnik die gleichen Nachteile wie bei den Blistern. Daher wurden bei Sanofi-Aventis in jüngster Zeit auch TIJ-Systeme für die Bedruckung der Faltschachteln implementiert. Und das nicht nur an neun Tabletten-Linien im Frankfurter Werk, sondern auch an Linien, an denen unter anderem Ampullen, Glasfläschchen und Injektionsspritzen befüllt werden. Hier druckt Sanofi-Aventis einerseits deutlich lesbare Chargen-Nummern und Mindesthaltbarkeitsdaten, andererseits einen 2D-Datamatrix-Kode, der die variablen Daten enthält, und ist somit eines der ersten Unternehmen, das seine variablen Daten in einem Data-Matrix-Code kodiert und diesen in der Produktionslinie in Echtzeit auf eine Faltschachtel druckt. Wie bei den Strichkodes, die im Handel auf sämtlichen Produkten angebracht sind, handelt es sich bei dem 2D-Datamatrix-Kode um eine Datenstruktur, die ein Computer anhand eines verknüpften Protokolls dekodieren kann. Ein 2D-Data-Matrix-Kode kann jedoch selbst auf einer Gesamtgröße von nur 10 mm2 wesentlich mehr Informationen enthalten als jeder beliebige Strichkode, einschließlich des RSS-Kodes (Reduced Space Symbology). Die 2D-Data-Matrix-Kodierung wird von Sanofi-Aventis als eine effektive Möglichkeit zur Qualitätskontrolle des Chargendrucks gesehen, da über die Lesung des Datamatrix-Kodes auch auf die Lesbarkeit der Schrift geschlossen werden kann. Bisher werden die Kodes nur intern gescannt, um den Druck zu prüfen. Im nächsten Schritt wird außer der Chargen-Nummer, sowie dem Mindesthaltbarkeits- und Herstelldatum, die bereits mit dem Datamatrix-Kode auf Faltschachteln gedruckt werden, noch eine individuelle Seriennummer in den Kode integriert. Somit kann jede einzelne Faltschachtel eindeutig identifiziert werden. Um den Datamatrix-Kode zu scannen, müssen beim Großhandel und eventuell auch in den Apotheken künftig Lesegeräte installiert werden.
Umsetzung in der Linie
Um die Data-Matrix-Codierung mit TIJ an den bestehenden Sanofi-Aventis Linien einzusetzen, wurde im Anschluss an die Faltschachtellinie noch ein kurzes Förderband ergänzt. Oberhalb dieser Fördereinheit wurde der m600-Controller sowie eine SPS inklusive HMI von Siemens zur Steuerung des Bandantriebes und der Ausschleusestation aufgebaut. Des Weiteren ist ein Bedienfeld für den Laetus Cosi 820 Scanner , mit dem die Lesbarkeit jedes einzelnen Datamatrix-Kodes überprüft wird, integriert. An der Längsseite des Förderbands ist darüber hinaus der m600-Druckkopf montiert, der die variablen Daten, nämlich den Datamatrix-Kode und die Klarschrift-Informationen im Vorbeifahren auf die Faltschachtel aufbringt. Es bedarf nur 80 cm Platz, um einen Thermal-Inkjet-Kodierer inklusive eines Kamerasystems zur hundertprozentigen optischen Prüfung zwischen dem Kartonierer und der Kontrollwaage zu installieren. Das Band transportiert die Faltschachteln mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 m/min an dem m600-Drucker vorbei. So wie an der Blisterlinie, beträgt die Auflösung 300 dpi. Druckqualität und Lesbarkeit sind besonders wichtige Faktoren bei der Datamatrix-Codierung, da der Druck nicht von einem Menschen, sondern von einer unnachgiebigen Maschine (hohe Zuverlässigkeit, hohe Wiederholgenauigkeit, exakte Toleranzen) gelesen wird.
Halle 8, Stand B52
cav 471

Weitere Informationen zum Drucksystem
Virtuelle Messe für Verpackungstechnik
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