Immer mehr Temperaturmessstellen und immer kürzere Prüf- und Kalibrierzyklen sind heute notwendig, um die hohen Qualitätsstandards zu erreichen. Besonders kritisch ist dabei , dass die Temperaturfühler üblicherweise bei einer Nachkalibrierung aus dem Prozess entnommen werden müssen. Und dies führt zu einem nicht unerheblichen Produktionsstillstand, der vor allem bei kontinuierlichen Produktionsprozessen absolut unerwünscht ist. Abhilfe schaffen die auch im Ex-Bereich einsetzbaren prozessprüfbaren Temperaturfühler.
Der Autor: Klaus Irrgang Geschäftsführer, Temperaturmesstechnik Geraberg
Die prozessprüfbaren Temperaturfühler (ppr) von Temperaturmesstechnik Geraberg (TMG) besitzen neben dem gerätetechnisch fest installierten Fühlerelement (Basisfühler) einen sogenannten Prüfkanal. Dieses Prüf- oder Referenzrohr kann zyklisch mit einem separaten Prüf- oder Kalibrierfühler bestückt werden. Der primäre Sensor im Basisfühler befindet sich auf thermisch gleicher Position wie der Primärsensor im Prüf- bzw. Kalibrierfühler. Durch diese konstruktive Gestaltung kann ein Messwertvergleich während des Produktionsablaufes direkt im momentanen Arbeitspunkt des Prozesses unter Berücksichtigung eines anlagenbedingten Einbaufehlers vorgenommen werden. So sind Driftabweichungen oder überlastbedingte Veränderungen des Temperatursensors schnell erkennbar. Das ppr-System ist in Form kompletter Fühler, aber auch in Form von Messeinsätzen, vorwiegend mit einem Durchmesser von 6 mm, realisierbar. Der kleinste prozessprüfbare Fühler besitzt einen Durchmesser von lediglich 3 mm. Als Prüfelemente kommen Pt100-Prüffühler, aber auch Prüf-Thermoelemente in Betracht. Das ppr-Fühlersystem besitzt für den Bereich der Lebensmitteltechnik eine Zulassung des Max-Rubner-Institutes, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, in Kiel (Prüfkennzeichen: KI-M 23/10 – Bericht Nr. 23/10).
Ausführung für den Ex-Bereich
Neben den bislang bereits verfügbaren explosionsgeschützten Messeinsätzen zum Einbau in vorhandene Armaturen bietet TMG nun auch ppr-Messeinsätze für den Einsatz im Ex-Bereich (Zulassungsnr. IBExU10ATEX1028X) an. Sie sind in der Zündschutzart Eigensicherheit ausgeführt und für einen Messbereich von -40 bis +436 °C ausgelegt. Mit zugehörigen eigensicheren Thermoelementprüffühlern in Verbindung mit den entsprechenden handtragbaren Anzeigegeräten steht damit ein Komplettpaket für vielfältige industrielle Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen bereit.
Da bei einer Vielzahl industrieller Messstellen nicht die minimale Einbautiefe gemäß der VDI-Richtlinie 3511 realisiert werden kann, also in aller Regel ein zu kurzes Schutzrohr verwendet wird, kommt es zu den bekannten statisch-thermischen Messfehlern bzw. Einbaumessfehlern. Die derzeitigen Rekalibrierungsprozesse unter Laborbedingungen können diesen Messfehler nicht berücksichtigen.
Für den Anwender ist es sehr wichtig, die Größe des Messfehlers unter real vorliegenden Prozessbedingungen zu kennen. TMG erarbeitet hierzu ein Mehrstellenmesssystem für den Prüffühler, das die Größe des abfließenden Wärmestromes indirekt erkennt und automatisch eine Korrektur des Messfehlers durchführt. Mithilfe des somit erweiterten (optionalen) Prüfsystems ist man in der Lage, die Drift des Messfühlers an der betreffenden Messstelle und gleichzeitig die Größe des Einbaumessfehlers unter konkreten Einsatzbedingungen zu erkennen.
prozesstechnik-online.de/cav0913427
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Websession „Wasserstoff in der Chemie – Anlagen, Komponenten, Dienstleistungen“ (hier als Webcast abrufbar) zeigt technische Lösungen auf, die die Herstellung und Handhabung von Wasserstoff in der chemischen Industrie sicher machen und wirtschaftlich gestalten.
Ob effizienter…
Teilen: