Klein im Format – groß in der Leistung

Autorin Sandra Schiller Head of Product Management Automation, GF Piping Systems

Die Handhabung und Dosierung von Chemikalien ist keine leichte Aufgabe. Vor allem dann nicht, wenn man bedenkt, dass die verwendeten Materialien mit den Chemikalien kompatibel sein und diverse sicherheitstechnische Vorgaben erfüllen müssen. Dies ist vor allem in der Produktion von nicht lagerbaren Stoffen der Fall. So setzt zum Beispiel die Chlordioxid-Produktion ein aufwendiges Anlagendesign voraus. Chlordioxid, häufig als Desinfektionsmittel in der Getränkeindustrie für Flaschenabfüll- und Reinigungsanlagen angewandt, lässt sich weder komprimieren noch lagern. Die Chlorsauerstoff-Verbindung neigt in hoher Konzentration und unter dem Einfluss von Temperaturschwankungen zur Zersetzung. Daher muss sich die Produktion am Bedarf ausrichten und vor Ort stattfinden.

Dementsprechend ist solch ein Produktionsgestell (Skid) mit einer großen Anzahl von Mess- und Kontrollinstrumenten, Antrieben und natürlich Rohren und Fittings ausgestattet. Das bevorzugte Material jener Komponenten ist aufgrund seiner chemischen Beständigkeit in diesem Fall PVC-C. Jede separate Dosiereinheit braucht dabei Absperrventile, Geräte zur Durchflussmessung, z. B. magnetisch-induktive Durchflussmesser (MID oder Magmeter genannt), pneumatische Membranventile sowie Druckhalteventile zur Stabilisierung eines definierten Gegendrucks. All diese Komponenten müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, um höchsten Sicherheitsansprüchen zu entsprechen. Platz wird mehr und mehr der kritische Faktor beim Anlagenbau und so sind sowohl OEMs als auch Endverbraucher sehr darauf bedacht, immer kompakter zu bauen, sei es für Neuinstallationen als auch bei Erweiterungsbauten.

Häufig wird zur Druckeinstellung am Ventileingang ein Membrandruckmittler samt Manometer installiert. Mit den neu entwickelten Druckregelventilen von GF Piping Systems kann sowohl das Reduzierventil als auch das Halteventil mit Manometer ausgerüstet werden. Für besonders aggressive Medien kann zudem noch ein kleiner Membrandruckmittler direkt am Ventil mitangebracht werden.

Herkömmliche Kunststoff-Druckregelventile haben ihr Design den Metallventilen abgeschaut, d. h. Ventilober- und -unterteil werden durch Metallschrauben zusammengehalten. Aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der Werkstoffpaarung lockert sich früher oder später die Verbindung. Dies führt zu Leckagen, wenn die Ventilverbindungen nicht in regelmäßigen Intervallen durch das Wartungspersonal korrekt auf ein bestimmtes Nennmoment festgezogen werden. Für viele Anwender von Kunststoff-Druckregelventilen ist es bereits Routine, die Schrauben in vordefinierten Wartungsintervallen zu überprüfen und nachzuziehen. Um Leckagen zu vermeiden, ist selbst bei ganz neuen Ventilen ein Nachziehen vor der ersten Inbetriebnahme ratsam.

Dank der Zentralverschraubung ist bei dem Druckregelventil von GF Piping Systems ein Nachziehen nicht länger notwendig. Alle Materialien haben annähernd identische Temperaturausdehnungskoeffizienten, womit ein konstantes Zeitverhalten erreicht wird. Das Design garantiert langfristige Stabilität – sowohl betreffend der Dichtheit als auch im Halten eines konstanten Sollwertes.

Durch Einsatz einer nicht steigenden Spindel konnte der zulässige Bauraum reduziert werden. Das innovative Design setzt den Schwerpunkt auf die erstmalige Inbetriebnahme sowie die Wartung. Aufgrund seines Designs kann das Ventil von einem Druckminderventil zu einem Druckhalteventil geändert werden, indem lediglich die Einsätze gewechselt werden. Dadurch kann auch die Membran bei der Wartung rasch ausgetauscht werden. Intelligente Designelemente helfen dem Anwender bei der korrekten Handhabung. Ein beidseitig eingespritzter Richtungspfeil garantiert jederzeit die Möglichkeit, die Einbaurichtung korrekt zu wählen. Im Gehäuseoberteil eingespritzte Pfeile helfen dem Anwender beim Drehsinn, um den gewünschten Einstelldruck zu erhöhen oder zu vermindern.

Im Umgang mit kristallisierenden Chemikalien ist die Möglichkeit zur einfachen Wartung und Reinigung von empfindlichen Teilen von Vorteil für den Betreiber. Diese ist durch das innovative Kartuschen-Design problemlos möglich.

Standardapplikationen in der Wasseraufbereitung als auch für chemische Dosierung können mit dem System genauso bedient werden wie höchst anspruchsvolle Anwendungen, bei denen Temperaturzyklen eingehalten und hochreine oder kostbare Medien transportiert werden müssen.

Für spezielle Anwendungen, wie z. B. in der Halbleiterindustrie, wo es auf besonders partikelfreie Ventile ankommt, bietet GF Piping Systems einen speziell entwickelten Kolben an. Diese Ausführung kommt mit einem einteiligen elastomerfreien Kolben aus, wodurch bei Kolbenbewegungen keine Partikel abgegeben werden. Dank der speziellen Geometrie wird auch bei sensiblen Prozessen keinerlei Funktionalität eingebüßt.

Ein gutes Produkt kann nur so gut sein, wie es für die korrekte Anwendung eingesetzt wird. Häufig kann beobachtet werden, dass Regelventile falsch dimensioniert sind – mehr noch, oft sind die Ventile zu groß gewählt, was später im Betrieb zu störenden Vibrationen im Rohrleitungssystem führen kann. GF Piping Systems stellt für die Auswahl der richtigen Größe des Druckregelventils ein Online-Tool zur Verfügung. Angefangen beim Ventiltyp, führt es den Nutzer Schritt für Schritt zur optimalen Ventilgröße für seine Anwendung. Gespickt mit Info-Boxen, dient das Tool zur einfachen Selektion, mit der zusätzlichen Option, die Daten als E-Mail an Kollegen weiterzuleiten oder auch zur Speicherung dieser Daten für die eigene Projektdokumentation.

Mit dem Druckregelventil ist alles möglich, egal, ob die Druckminder- oder die Druckhaltefunktion benötigt wird. Es ist in PVC-U, PVC-C, PP-H oder PVDF erhältlich. Die Ventile stehen für den Standarddruckbereich von 0,5 bis 9 bar sowie in der empfindlicheren Konfiguration für Niedrigdruckbereiche von 0,3 bis 3 bar zur Verfügung.

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