Zur standardmäßigen Ausstattung der Outotec-Larox-Druckfilter gehören Edelstahlplatten. Sie sind an sich verschleißfest und robust für industrielle Belastungen ausgelegt. Dennoch haben sie ihre Grenzen, beispielsweise bei Suspensionen mit niedrigem pH-Wert. Jetzt steht eine Alternative zur Verfügung. Für bestimmte Anwendungen ist Kunststoff die beste Wahl für das Plattenpaketmaterial.
Das Material für die Platten ist Polypropylen (PP). Alle Bauteile sind korrosionsbeständig, was die Lebensdauer das Plattenpakets erhöht. Alle Bauteile, die in direktem Kontakt mit der Suspension stehen, bestehen aus Polypropylen oder sind mit einer Gummiummantelung ausgestattet. Aus diesem Grund ist das Kunststoffplattenpaket die kostengünstigste Alternative, um korrosive Suspensionen effizient zu verarbeiten. Weitere Vorteile von Polypropylenplattenpaketen sind der einfache Membranwechsel und die schnelle Wartung, wodurch sich die Standzeiten verringern und die Kosteneinsparungen erhöhen lassen. Die Kunststoffplatten sind weitaus leichter als Edelstahlplatten, was die Handhabung erleichtert. Es werden keine Plattendichtungen mehr benötigt, da die Membran die Funktion einer Dichtung übernimmt. Eine weitere wichtige Eigenschaft des Kunststoffplattenpakets ist die verbesserte Biegefestigkeit.
Erfolgreicher Einsatz
Ein Stärkehersteller in den USA hat vier Jahre lang Polypropylenplattenpakete mit zufriedenstellenden Ergebnissen eingesetzt. Larox (jetzt Outotec) hat dem Kunden vorgeschlagen, das Kunststoffplattenpaket probeweise einzusetzen, um die Lebensdauer des Plattenpakets zu erhöhen. Im Verlauf von vier Jahren hat der Stärkehersteller von einer um ca. 47 % geringeren Abnutzung der Membran profitiert und somit die Kosten um 40 % senken können.
Mit den Kunststoffplatten kann der Hersteller dieselbe Filterkuchendicke erreichen wie mit den Edelstahlplatten vom Typ 304 (zwischen 32 und 35 mm). Im Durchschnitt erzielt er Dicken von 34 mm, da der Anteil des Leervolumens bei Einsatz von Kunststoffplatten weitaus höher ist. Der Radius an der Kante der Kunststoffplatten ist so ausgelegt, dass kein Filterkuchen mehr die Diaphragmen verstopft. „Dies war ein Problem in unserem Prozess mit den Edelstahlplatten vom Typ 304“, führte der Prozessleiter des Stärkeherstellers aus.
Die Druckzeit liegt bei Einsatz der Edelstahlplatten vom Typ 304 zwischen 60 und 70 s, bei Einsatz der Kunststoffplatten liegt dieser Wert zwischen 35 und 40 s, was die Produktivität pro Schicht deutlich steigert. „Auch mit einer verringerten Druckzeit können wir Filterkuchen mit derselben Güte erzielen. Im Allgemeinen haben die Kunststoffplatten die Zykluszeit verringert,“ fügt der Prozessleiter hinzu.
Der Anwender hatte einen Testzeitraum für den Gebrauch der Kunststoffplatten festgelegt, in der evaluiert werden sollte, ob sie den hohen Belastungen bei der Stärkeherstellung standhalten können. Nach diesem Testzeitraum wurden zwei weitere Plattenpakete angeschafft. Vor jedem Einbau werden die Vorbedingungen, Prozessbedingungen, Kapazitätsansprüche und Betriebsbedingungen überprüft, um sicherzustellen, dass Polypropylen für den jeweiligen Prozess in Frage kommt.
prozesstechnik-online.de/cav0614422
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